MoonHalo, Umgebungslicht- und Abwesenheitssensor
Laut Hersteller sind nächtliche Programmiersitzungen oft besonders produktiv. Die Programmiermonitore der BenQ-RD-Serie sind daher mit einer exklusiven MoonHalo-Bias-Beleuchtung ausgestattet. Sie soll für eine angenehme Beleuchtung während der Nachtstunden sorgen und die Augenbelastung reduzieren.
Wie in den folgenden Abbildungen zu sehen, können dabei sowohl die Stärke der Beleuchtung als auch die Farbtemperatur angepasst werden. Für den ausgeleuchteten Bereich gibt es die Einstellung 270° oder 360°.
Die Stärke der Hintergrundbeleuchtung kann sowohl manuell eingestellt werden als auch automatisch – abhängig von der Bildschirmhelligkeit und der Umgebungsbeleuchtung.
In der „Codier-Box“ unterhalb des Monitorrahmens sind nämlich auch Sensoren zur Erkennung des Umgebungslichts und der Anwesenheit des Nutzers untergebracht. Wie üblich arbeitet dabei auf Wunsch BenQ Brightness Intelligence Gen 2 (B. I. Gen 2) im Hintergrund, um die Helligkeit und die Farbtemperatur des Bildschirminhalts an das Umgebungslicht anzupassen. Während man in der EBV vor allem Letzteres definitiv nicht möchte, ist diese Funktion bei Büroarbeiten durchaus sehr hilfreich.
Bei den Programmiermonitoren von BenQ arbeitet die B.-I.-Gen-2-Technologie auch noch zusätzlich nahtlos mit der automatischen Dimmfunktion von MoonHalo zusammen. Laut vom Hersteller zitierten Untersuchungen „wird die angenehmste Umgebungsbeleuchtung dann erreicht, wenn sie etwa ein Drittel der Bildschirmhelligkeit beträgt“. Mittels B. I. Gen 2 werden daher auf Wunsch Bildschirmhelligkeit und MoonHalo-Hintergrundbeleuchtung automatisch aufeinander abgestimmt und an das Umgebungslicht angepasst. Ein spezieller „Nachtstunden-Schutz“ bietet dabei minimalistische Helligkeitseinstellungen, um die Augen auch bei schlechten Lichtverhältnissen optimal zu schützen.
Auf Wunsch schaltet sich der Bildschirm bei Abwesenheit des Nutzers aus. Die Funktion ist unter „Coding Booster -> EcoPrivacy“ zu finden. Wenn man beim Mittagessen einen PC mit schwarzem Bildschirm, aber ansonsten ungesperrt zurücklässt, hat das sicher mit Strom sparen, aber eher nichts mit Datenschutz zu tun.
Leider sind die relevanten Einstellungen im OSD dazu unter „Coding Booster“ und „Eye Care“ verstreut und teils auch sonst mit wenig intuitiven Marketing-Begriffen versehen. Um das Zusammenspiel aller Einstellungen zu verstehen, muss man sich daher ein Weilchen damit beschäftigen.
3:2-Bildformat
Die meisten gängigen Monitore haben heutzutage das 16:9-Format. Ein eher breites Bild passt recht gut zum menschlichen Sehvermögen, das historisch auf das Absuchen des Horizonts ausgerichtet ist.
Beim BenQ RD280U handelt es sich im Prinzip um einen 27 Zoll großen 4K-Monitor im 16:9-Format, der in der Höhe um ca. 6 cm verlängert wurde. Die Pixeldichte und damit die wahrgenommene Auflösung ist mit 164 ppi identisch – allerdings hat man in der Höhe 400 Pixel zusätzlich zur Anzeige von Inhalten zur Verfügung.
Die unten stehende Abbildung von BenQ zeigt recht gut, was das in Codierzeilen ausmacht. Aber auch im Büro, beispielsweise bei der ganzseitigen Anzeige von PDF-Dokumenten, wird der Inhalt größer und damit leichter lesbar dargestellt. Daher wird jeder, der sich bei 16:9-Geräten noch mehr Platz in der Höhe wünscht, von diesem Format profitieren – ohne dabei Platz in der Breite zum Beispiel für Seitenleisten eintauschen zu müssen.
Auch für Fotografenscheint das Format – zumindest bei der Vollbild-Anzeige der Bilder – optimal zu sein, da die meisten professionellen Kameras das 3:2-Format verwenden. Bei vergleichbarem Platzbedarf für den Monitor lassen sich die Bilder also deutlich größer anzeigen. Leider fehlt dem BenQ RD280U allerdings eine Pivot-Funktion.
Um den gleichzeitigen Überblick über noch mehr Codezeilen zu bekommen, könnte auch für manchen Programmierer der Schwenk ins Hochformat durchaus Sinn ergeben. Mit konventionellem Standbein ist diese Option aber derzeit leider nicht erhältlich, sondern nur über den BenQ RD280UA mit Schwenkarm.
Bereits im Querformat hat das 3:2-Display allerdings bei dieser Bildschirmgröße auch einen Nachteil. Die Übersicht „auf einen Blick“ ist beim 16:9-Format besser. Das 3:2-Format führt aus normalem Arbeitsabstand fast zwangsläufig auch zu mehr Kopfbewegungen nach oben bzw. unten.
Für Hardcore-Codierer hat BenQ mit dem 3:2-Format jedoch den Nagel auf den Kopf getroffen. Für Webdesigner und eher Frontend-lastige Programmierer gibt es in der Programmierer-Serie von BenQ ferner Modelle im 16:9-Format.
Bildqualität
Der BenQ RD280U besitzt ein speziell beworbenes „Nano-Matte-Panel“, um Reflexionen und Blendeffekte auf ein Minimum zu reduzieren. Das können wir auch tatsächlich bestätigen. Die Entspiegelung des Probanden ist auf jeden Fall überdurchschnittlich und gehört in dieser Hinsicht zum Besten, was wir bisher im Test hatten. Selbst wenn man mit einem weißen Tuch vor dem Bildschirm wedelt, ist davon kaum eine Spiegelung im Display zu sehen (bei schwacher Raumbeleuchtung und aus normalem Betrachtungsabstand).
Im Auslieferzustand befindet sich der BenQ RD280U im Farbmodus „Coding – Dunkles Thema“. Er ist auf Kontrast und kräftige Farben zur besseren Lesbarkeit von Texten – insbesondere in Entwicklungsumgebungen – optimiert. Für Büroarbeiten hat uns dieser Modus ebenfalls sehr gut gefallen.
Allerdings ist uns auch gleich beim Graustufentest aufgefallen, dass hier im Gegenzug die Detailzeichnung in dunklen Bereichen verloren geht. Beim Programmieren spielt das keine Rolle, in der EBV dagegen schon. Daher haben wir für die Messungen und auch für die folgenden subjektiven Tests den Benutzermodus verwendet. Ab Werk ist der Testkandidat auf folgende Detailwerte eingestellt (Werkseinstellungen):
Bildmodus: | „Benutzer“ |
Helligkeit: | 100 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 3 |
Farbtemperatur: | Benutzerdefiniert |
RGB: | 100/100/100 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 5 |
Reaktionszeit: | Hoch |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.