Anschlüsse
Die Anschlüsse des Corsair 45WQHD240 befinden sich weder am Display noch in einer Nische. Sie wurden vertikal auf der Rückseite des Tragarms platziert und sind daher sehr gut erreichbar. Mit zwei HDMI-2.1-Schnittstellen und einem DisplayPort 1.4 sind ausreichend Signaleingänge vorhanden. Zusätzlich lassen sich Bildsignale über den USB-C-Anschluss transportieren. Der zweite USB-C-Port ermöglicht es noch, Geräte wie Notebooks mit Strom zu versorgen, doch reicht der Ladestrom von 30 Watt in der Regel nicht aus, um deren Akkus zu laden.
Für Peripheriegeräte stehen noch vier USB-3.0-Buchsen zur Verfügung, wovon zwei am vorderen Bereich des Tragarms untergebracht sind. Hier befindet sich zudem die 3,5-mm-Klinke für Kopfhörer.
Bedienung
Die Steuerung des OSD-Menüs befindet sich im vorderen Bereich des Tragarms und wird über einen 5-Wege-Joystick realisiert. Direkt daneben ist die Power-Taste und ganz links die Eingangswahltaste platziert.
Dem Menü sind vier Schnellfunktionen vorgelagert, die aufgerufen werden können, wenn man den Joystick in die verschiedenen Richtungen bewegt.
Die Navigation über den Joystick ist mittlerweile fast Standard für Monitore. Die Platzierung hingegen ist etwas unorthodox. Der Joystick hätte in seinen Bewegungen allerdings etwas fester und starrer sein können.
OSD
Das OSD-Menü verfügt über sieben Kategorien, die größtenteils sinnvoll zugeordnet sind. Dennoch hätte dem Menü durchaus eine Kategorie „Spiel“ gutgetan. So wäre die erste Kategorie „Bild“ etwas zusammengeschrumpft, und man hätte nicht so viel scrollen müssen, um die Gaming-Toolbox zu erreichen.
Die Kategorie „Bild“ beinhaltet unter dem ersten Punkt „Voreinstellung“ die sechs vordefinierten Modi. Bis auf den sRGB-Modus lassen sie sich nahezu komplett nachkonfigurieren. Aber auch der sRGB-Modus hat einzig die Einschränkung, die RGB-Gain-Werte zu verändern. Die Einstellungen bleiben bis zum nächsten Monitor-Reset auch so erhalten.
Damit hat man jede Menge Speicherplätze, was uns für einen Gaming-Monitor mehr als reicht. Die weiteren Bildeinstellungsoptionen sind für ein Gaming-Display absolut ausreichend. Wie bereits erwähnt, ist hier auch die Gaming-Toolbox mit „Aktualisierungs-Overlay“ (Bildratenzähler) und „Crosshair“ (Fadenkreuz) zu finden. Letzteres kann via „Crosshair Color“ in verschiedenen Farben und Arten gewählt werden. Gut ist, dass Bildratenzähler und Target-Overlay gemeinsam angezeigt werden können.
Die zweite Kategorie zeigt die PiP/PbP-Optionen mit den üblichen Einstellungen der Position, der Zuordnung für die zweite Quelle und der Wahl einer Quelle, um das Audiosignal zuzuordnen.
Von den übrigen Kategorien beinhaltet einzig „Systemeinstellung“ noch einige Punkte, die erklärt werden müssen. Mit „Image Retention Refresh“ wird ein Refresh der Dioden ausgelöst, um sicherzustellen, dass die Anzeige langfristig intakt bleibt und keine Störungen oder Ausfälle auftreten.
Der Refresh dauert rund fünf Minuten und wird nach acht Stunden Betriebszeit durchgeführt, sobald der Monitor in den Standby geht. Dieser Refresh kann auch manuell aktiviert werden. So umgeht man, dass das Gerät ständig mit Strom versorgt wird. Die Option „Orbit“ verschiebt die Pixel um eine Position/Minute.
Der „Brightness Stabilizer“ hingegen sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung, limitiert die Spitzenhelligkeit aber auf 150 cd/m².
Bis zum Redaktionsschluss wurde der Corsair 45WQHD240 noch nicht von iCUE unterstützt.
Insgesamt ist das OSD gut gelungen und hinreichend mit Funktionen ausgestattet. Einzig die Aufteilung bedarf noch ein wenig Pflege. Die Steuerung erfordert durch den in der Front befindlichen 5-Wege-Joystick anfangs ein wenig Übung und könnte etwas straffer daherkommen.
Bildqualität
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 17, Kontrast 50, Schärfe 0, Farbtemperatur „Benutzerdefiniert“, Voreinstellung „Standard“. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Die Graustufendarstellung des Corsair 45WQHD240 ist in den Lichtern sehr gut, da sämtliche Felder zu erkennen sind und zudem über keinen Farbstich verfügen. In den Schatten heben sich die Felder bis zum viertletzten vom tiefschwarzen Hintergrund ab. Die obligatorische Farbtreppe nahe der Mitte zeigt sich nur sehr gering.
Bewegt man sich nun aus dem Zentrum heraus, verlieren die dunklen Grautöne kein weiteres Feld. Es wird allerdings ein ganz leichter Gelbstich in den hellen Grautönen sichtbar. Die Stufe nahe der Mitte zeigt sich weiterhin unauffällig.
Ausleuchtung
Aufgrund der selbstleuchtenden Dioden treten natürlich weder Spots auf, noch existiert ein seitlicher Glow. Daher sparen wir uns einen Vergleich der üblichen Schwarzbilder. Die Ausleuchtung ist einfach perfekt und durch das absolute Schwarz ideal für die Darstellung von Filmen und Spielen, besonders der düsteren Art.
Dies noch: das händische in-die-Biegung-wabbeln und zurück: sollte man dieser Preisklasse motorisiert lösen. Am besten mit einer Fernbedienung, wie sie jeder 99-EUR_Discounter-TV hat, aber aus mir unverständlichen Gründen Monitore für den Gegenwert einer Flugpauschalreise nicht. Joysticks raus, IR-LED rein, FB beilegen, schon kann man den Monitor bequem regeln statt sich
hinterm Gehäuse durch x Untermenüs zu fummeln bis zur Nackenstarre mit Tennisarm.
Warum jemand das Standard-Format von 3840 Pixeln Breite aufwändig aus der Massenproduktion schneiden lässt und damit natives 4K-Kinoformat verhindert und obendrein die Minecraftoptik bei 83 ppi beschert erschließt sich, wenn man kurz überlegt wer die Zielgruppe ist, und wer bitteschön nicht: dieses Display ist fast ausschließlich zum Spielen geeignet. Ersthafte Anwendungen sind raus. 2x 1720×1440, das bekommt jedes Duo aus 2 27er Office-Monitoren besser hin. (Die auch deutlich bessere Optionen in der Ergonomie bieten als der elektronische Elefantenfuß, das nur am Rande), immerhin muss man sich aber so weit vom Display positionieren, dass man evtl die Bröckchengrafik nicht sieht (was ist schlimmer, die Farbsäume oder die Kanten?)
Und so ist es ja auch gewollt, denn: länger als 3 Jahre überlebt OLED nicht, wenn 8h am Tag das home office die Elemente an die gleiche Stelle zaubert. Wenn überhaupt.
Dass das 45″-5120×2160-Panel erst für 2025 geplant ist dürfte an der Roadmap der OLED-Haltbarkeit liegen. Hoffentlich haben wir Glück und QD-OLED (oder gar QDEL?) sind dann die Norm und man kann einen Monitor kaufen, von dem man erwarten kann, dass er 7 Jahre oder mehr hält. Womöglich mit 5 Jahren Garantie. Wie ich es von einem 2000-EUR-Gerät erwarten würde.
17% Helligkeitsverlust zur Ecke halte ich, nebenbei bemerkt, nicht annähernd für ein befriedigendes Ergebnis für ein Display aus selbstleuchtenden Elementen.
Guter Test, wie immer sehr ausführlich.
Das K.O. Argument ist aber sicherlich die geringe Pixeldichte, sowas geht IMHO einfach nicht. Wurde ich für den aufgeforderten Preis deshalb auch nie kaufen.