Einleitung
Wenn der Platz zum Multitasking auf einem herkömmlichen Monitor einfach nicht ausreicht, gibt es zwei Möglichkeiten: ein Multi-Monitor-Setup mit einem zweiten Display, oder man schafft sich gleich einen Ultrawide-Bildschirm im 21:9-Format an. Letzterer hat den Vorteil, dass es keinerlei Unterbrechungen in der Bildschirmfläche gibt.
Mit dem iiyama ProLite XCB3494WQSN-B5 haben wir diesmal dazu einen recht günstigen Vertreter dieser Gattung im Test. Das integrierte VA-Panel mit UWQHD-Auflösung (3440 x 1440 Pixel) soll eine hervorragende Bildqualität bieten und verspricht hohe Kontrastwerte.
Das „C“ im Namen steht dabei für „curved“. Die Display-Wölbung von 1500 R sorgt zum einen für einen natürlichen Rundumblick auf die Arbeit, und zum anderen verbessert sie die Blickwinkelneutralität des VA-Panels. Neutrale Betrachtungswinkel sollen aus bis zu 178° horizontal und vertikal möglich sein.
Doch auch sonst ist der iiyama XCB3494WQSN-B5 erstaunlich gut ausgestattet. Dank USB-C-Dock bleibt der Arbeitsbereich sauber und aufgeräumt, da nur ein einziges Kabel verwendet werden muss, um die gleichzeitige Übertragung von Daten, Video- und Audio-Signalen zu ermöglichen. Zusätzlich wird das angeschlossene Gerät direkt durch den Monitor mit bis zu 65 Watt aufgeladen. Dank LAN-Anschluss können auch mobile Geräte kabelgebunden mit dem Heim- bzw. Firmennetzwerk verbunden werden, die für sich allein nur über WLAN verfügen.
Angesichts dieser Ausstattung erscheint der Straßenpreis zum Zeitpunkt der Testerstellung mit 435 Euro recht attraktiv. Wir sind gespannt, wie sich der iiyama XCB3494WQSN-B5 in unserem Test bewährt.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des iiyama XCB3494WQSN-B5.
Lieferumfang
Auch beim Lieferumfang geizt iiyama nicht. Neben den Kabeln für Strom und USB-Hub (Typ B auf Typ A) sind welche für die drei Signaleingänge (DisplayPort, USB-C, HDMI) beigelegt. Einen Quickstart-Guide gibt es in Papierform, das ausführliche Handbuch kann man sich als PDF von der Produkt-Website besorgen. Einen Gerätetreiber und ein Standardfarbprofil haben wir dort aber nicht gefunden.
Optik und Mechanik
Ein gewölbtes Display wie beim iiyama XCB3494WQSN-B5 mit der Vorderseite einfach auf den Tisch zu legen, ist aufgrund der auftretenden Spannungen nicht zu empfehlen. Der Bildschirm befindet sich aufrecht stehend im Karton und wird darin durch ebenfalls gewölbte Formschalen aus Styropor geschützt.
Damit ist es einfach, den iiyama XCB3494WQSN-B5 auf den Tisch zu legen und zunächst das Standbein zu montieren. Letzteres wird eingesteckt und bei diesem Gerät sogar noch zusätzlich mit einer Flügelschraube fixiert.
Anschließend wird die Bodenplatte aufgesetzt und ebenfalls mit einer Flügelschraube befestigt. So kann man das wuchtige Display am Schluss einfach und sicher aus der Formschale heben und auf den Schreibtisch stellen.
Äußerlich wird der iiyama XCB3494WQSN-B5 vor allem durch seine Ausmaße und die Wölbung zum Blickfang. Ansonsten ist das Design eher schlicht und unaufgeregt. Die Verarbeitung der anthrazitfarbenen Kunststoffverschalung hinterlässt aber insgesamt einen sehr ordentlichen und robusten Eindruck.
Abweichend von den Herstellerangaben ermöglicht das Standbein nicht nur eine Höhenverstellung um 15 cm, sondern auch ein seitliches Drehen um je 45°. Die Neigung ist von -5° bis +23° möglich.
Eine Pivot-Funktion für das Arbeiten im Hochformat wird bei einem Curved-Ultrawide-Monitor im 21:9-Format niemand vernünftigerweise erwarten. Tatsächlich ist die Funktion beim iiyama XCB3494WQSN-B5 aber sogar vorhanden. Schiebt man das Display ganz nach oben, kann man es sogar um 90° schwenken, ohne dabei unten am Schreibtisch anzustoßen.
Sinnvoll ist das bei einem gewölbten Display natürlich trotzdem nicht. Vermutlich wird das gleiche Standbein auch bei anderen Geräten eingesetzt, und man hat hier einfach nur vergessen, die Funktion zu sperren.
Jedenfalls sind sämtliche Ergonomie-Funktionen vorhanden, und sie lassen sich auch hinsichtlich der Mechanik angenehm leichtgängig und zugleich ausreichend stabil einstellen.
Bei der Ansicht von vorn wird das schon recht massive Standbein vom Display verdeckt. Es sorgt insgesamt für eine gute Standfestigkeit beim Betätigen der Ergonomie-Funktionen und besitzt im unteren Bereich eine ausreichend große Öffnung zum Bündeln der Kabel.
Das Netzteil ist beim iiyama XCB3494WQSN-B5 fest in das Gehäuse integriert. Zur passiven Kühlung befindet sich auf der Rückseite nur ein schmaler und sehr dezenter Lüftungsschlitz.
Dennoch konnten wir selbst nach längerem Betrieb auf der Gehäuse-Rückseite keinerlei Erwärmung feststellen. In der Werkseinstellung (Helligkeitsregler auf 25 %) liefert das Gerät immerhin bereits knapp 200 cd/m².
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim iiyama XCB3494WQSN-B5 keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | k. A. | 46,32 W |
Betrieb typisch | 56 W | – |
140 cd/m² | k. A. | 24,95 W |
Betrieb minimal | k. A. | 21,54 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,5 W | < 0,3 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,5 W | < 0,2 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | – | – |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
Zum Maximalverbrauch macht iiyama im Datenblatt keine Angabe. Der typische Bedarf soll bei 56 Watt liegen. Nach unseren Messungen liegt selbst der Maximalverbrauch bei voller Helligkeitsstufe mit 46,32 Watt noch 17 % darunter.
Die Leistungsaufnahme im Standby liegt unter 0,3 Watt und lässt sich mit dem Power-Button noch minimal weiter senken. Einen Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der iiyama XCB3494WQSN-B5 allerdings nicht.
Die EU-Energieeffizienzklasse gibt der Hersteller mit „G“ an. Das ist die schlechteste mögliche Einstufung. Das ist für uns nicht nachvollziehbar. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 24,95 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu 1,5 cd/W. Das ist ein sehr guter Wert im Betrieb, und auch im Standby verhält sich der Monitor vorbildlich.
Anschlüsse
Bei den Anschlüssen bietet der iiyama XCB3494WQSN-B5 mit DisplayPort, HDMI und USB-C alles, was das Herz begehrt – wenn auch nur je ein Mal.
Seine besondere Stärke ist aber das integrierte USB-C-Dock. Damit genügt ein einziges Kabel zur Übertragung von Daten, Video- und Audio-Signalen und zur gleichzeitigen Stromversorgung mit bis zu 65 Watt. So bleibt der Arbeitsbereich schön sauber und aufgeräumt.
Allerdings gibt es dabei einen Wermutstropfen: Will man am USB-Eingang auch die USB-3.0-Geschwindigkeit haben, ist in der nativen Auflösung die Bildwiederholfrequenz auf unter 100 Hz limitiert.
Zur Datenübertragung gehört beim iiyama XCB3494WQSN-B5 dank Ethernet-Buchse auch die kabelgebundene LAN-Verbindung. Das ist insbesondere beim Einsatz mobiler Endgeräte interessant, da sie oft nur über WLAN verfügen.
Beim USB-Hub gibt es neben USB-C einen weiteren Upstream vom Typ B. In Verbindung mit der im OSD konfigurierbaren KVM-Switch-Funktionalität können daher die drei USB-3.0-Downstream-Ports von zwei Endgeräten geteilt werden. Beim Wechsel des Eingangssignals werden die angeschlossenen USB-Geräte (zum Beispiel Maus und Tastatur) automatisch mitgenommen.
Die drei eher schwer zugänglich bei den anderen Anschlüssen angebrachten USB-3.0-Downstream-Ports können angeschlossene Geräte ebenfalls mit Strom versorgen – allerdings nur mit den üblichen 4,5 Watt.
Audio-Signale können über die integrierten Lautsprecher oder über den Kopfhörerausgang wiedergegeben werden.