Farbmetrische Tests
Die Farbmessungen stellten auch uns auch bei diesem Probanden vor eine Herausforderung, da der Corsair 45WQHD240, wie bereits der LG 45GR95QE, ein RWBG-Subpixel-Layout nutzt und neben einem roten, grünen und blauen Subpixel ein weißes Pixel zeigt. Die Ergebnisse sind durchaus okay, aber reichen eben nicht an die Werte eines RGB-OLED-Panels heran. Man sollte allerdings auch beachten, dass es sich beim Corsair 45WQHD240 um ein Gaming-Display handelt und Farbverbindlichkeit nicht im Fokus steht.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, DCI-P3 RGB, Adobe RGB
Farbraum | Abdeckung |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | 98 % |
sRGB | 99 % |
DCI-P3 | 94 % |
Adobe RGB | 91 % |
ECI-RGB v2 | 82 % |
Der erzielte Farbumfang erlaubt ein farbsicheres Arbeiten im sRGB- und Adobe-RGB-Arbeitsfarbraum und hinreichend präzise Proof-Simulationen für den Offset-Druck auf gestrichenem Papier. Auch DCI-P3 RGB erreicht eine sehr gute Abdeckung und ist rein Farbraum-technisch für HDR-Workflows geeignet. Der ECI-RGB-v2-Farbraum wird letztendlich nicht hinreichend abgedeckt.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Voreinstellung „Standard“ (Werkseinstellung)
Ab Werk ist in den Voreinstellungen der Modus „Standard“ zugeordnet. Im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Helligkeit 75, Kontrast 50 und Farbtemperatur „Standard“.
In den Werkseinstellungen liefert der Corsair 45WQHD240 mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,62 ein sehr gutes Ergebnis. Die Range von 2,21 liegt etwas über dem von uns für ein gutes Ergebnis festgelegten Wert. Aufgrund des sehr guten durchschnittlichen Delta C vergeben wir noch ein knapp gutes Ergebnis. Die Farbtemperatur ist mit 6400 K nur unbedeutend wärmer als D65. Die Gammakurve verläuft für ein unkalibriertes Display ebenfalls zufriedenstellend.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der Corsair 45WQHD240 verfügt über einen dedizierten sRGB-Modus. Da die Leuchtdichte hier reguliert werden kann, ist die Emulation auch praxistauglich. Die Ergebnisse sind für den Heimgebrauch ausreichend, eignen sich aufgrund der nach wie vor zu hohen Range der Graubalance aber noch nicht für ein farbverbindliche Arbeiten.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Es existiert keine weitere Farbraum-Emulation. Beim Vergleich von Voreinstellung „Standard“ und DCI-P3-Farbraum werden so hohe Abweichungen der bunten Farben erzielt, dass kein farbverbindliches Arbeiten möglich ist. Da es aber keinen expliziten DCI-P3-Modus gibt, haben wir auf eine Wertung verzichtet.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der Corsair 45WQHD240 aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit betrug beim sRGB-Modus 140 cd/m², beim Adobe-RGB-Modus 120 cd/m² und beim DCI-P3-Modus 150 cd/m². Als Weißpunkt wurde bei sRGB und Adobe RGB D65 und bei DCI-P3 D63 gewählt. Diese Werte stellen keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Der Corsair 45WQHD240 zeigt zwar keine Nichtlinearitäten, wie sie beim bereits getesteten LG 45GR95QE vorkamen, der über die gleiche Pixelstruktur wie dieser Monitor verfügt. Doch auch hier ist eine zu hohe Abweichung des Cyan-Farbtons (0 63 63) auffällig, der mit einem Delta E94 von 4,05 gleichzeitig auch das maximale Delta E94 auf diesen Wert treibt. Hier wird nur knapp ein befriedigendes Ergebnis erzielt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Verglichen mit dem sRGB-Farbraum wird mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 1,09 trotz der hohen Abweichung des Cyan-Wertes (0 63 63) ein gutes Ergebnis erreicht. Bei den Grauwerten wird gilt das ebenfalls, was letztendlich zu einem guten Gesamtergebnis führt. Auffallend ist allerdings, dass die Gammakurve bei steigender Luminanz abfällt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Die Farbwerte erzielen nach der Kalibrierung auf den DCI-P3-Farbraum mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 0,90 ein gutes Ergebnis. Auch mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,44 und einer Range mit einem Delta C von 1,41 bei den Grauwerten kann sich der Corsair 45WQHD240 mit einem guten Gesamtergebnis in diesem Farbraum behaupten.
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Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Nach der Kalibrierung auf Adobe RGB erreicht das Panel mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 1,67 ein befriedigendes Ergebnis. Das liegt an den teilweise sehr hohen Abweichungen der Farben Rot, Grün, Cyan und Magenta und reicht in Sachen Farbgenauigkeit in diesem Farbraum letztendlich nur für den Hausgebrauch.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Dies noch: das händische in-die-Biegung-wabbeln und zurück: sollte man dieser Preisklasse motorisiert lösen. Am besten mit einer Fernbedienung, wie sie jeder 99-EUR_Discounter-TV hat, aber aus mir unverständlichen Gründen Monitore für den Gegenwert einer Flugpauschalreise nicht. Joysticks raus, IR-LED rein, FB beilegen, schon kann man den Monitor bequem regeln statt sich
hinterm Gehäuse durch x Untermenüs zu fummeln bis zur Nackenstarre mit Tennisarm.
Warum jemand das Standard-Format von 3840 Pixeln Breite aufwändig aus der Massenproduktion schneiden lässt und damit natives 4K-Kinoformat verhindert und obendrein die Minecraftoptik bei 83 ppi beschert erschließt sich, wenn man kurz überlegt wer die Zielgruppe ist, und wer bitteschön nicht: dieses Display ist fast ausschließlich zum Spielen geeignet. Ersthafte Anwendungen sind raus. 2x 1720×1440, das bekommt jedes Duo aus 2 27er Office-Monitoren besser hin. (Die auch deutlich bessere Optionen in der Ergonomie bieten als der elektronische Elefantenfuß, das nur am Rande), immerhin muss man sich aber so weit vom Display positionieren, dass man evtl die Bröckchengrafik nicht sieht (was ist schlimmer, die Farbsäume oder die Kanten?)
Und so ist es ja auch gewollt, denn: länger als 3 Jahre überlebt OLED nicht, wenn 8h am Tag das home office die Elemente an die gleiche Stelle zaubert. Wenn überhaupt.
Dass das 45″-5120×2160-Panel erst für 2025 geplant ist dürfte an der Roadmap der OLED-Haltbarkeit liegen. Hoffentlich haben wir Glück und QD-OLED (oder gar QDEL?) sind dann die Norm und man kann einen Monitor kaufen, von dem man erwarten kann, dass er 7 Jahre oder mehr hält. Womöglich mit 5 Jahren Garantie. Wie ich es von einem 2000-EUR-Gerät erwarten würde.
17% Helligkeitsverlust zur Ecke halte ich, nebenbei bemerkt, nicht annähernd für ein befriedigendes Ergebnis für ein Display aus selbstleuchtenden Elementen.
Guter Test, wie immer sehr ausführlich.
Das K.O. Argument ist aber sicherlich die geringe Pixeldichte, sowas geht IMHO einfach nicht. Wurde ich für den aufgeforderten Preis deshalb auch nie kaufen.