Bedienung und OSD
Die Bedienung erfolgt über einen 5-Wege-Joystick. Durch die Anordnung hinten rechts kann die Bedienung von der Seite oder von unten erfolgen. Die Navigation ist sehr intuitiv, und die Bedienung funktioniert einwandfrei. Die Betriebsbereitschaft wird durch eine weiß leuchtende LED signalisiert, die im OSD aber deaktiviert werden kann. Im Standby-Modus blinkt die LED langsam pulsierend, was sich auch bei deaktivierter LED nicht ändert.
Gleiches gilt für das OSD. Ein Klick auf den 5-Wege-Joystick öffnet ein vorgeschaltetes Menü, in dem fünf Funktionen wie Helligkeit/Kontrast oder Eingangsquelle direkt ausgewählt werden können. Diese fünf Funktionen können zudem frei belegt werden. Ein Klick nach oben führt ins OSD und ein Klick nach unten beendet das vorgeschaltete Menü.
Grundsätzlich stehen viele Einstellmöglichkeiten auf neun Ebenen zur Verfügung, lediglich eine Option für den Gamma-Wert haben wir vermisst. Die umfangreichen Einstellmöglichkeiten können Interessierte im Handbuch nachlesen.
Bildqualität
Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm. Zur Beurteilung haben wir nicht den ab Werk voreingestellten Standardmodus, sondern den sRGB-Modus verwendet. Alle anderen Werte entsprechen der Einstellung ab Werk.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Dell U2724DE folgende Werte ein:
Bildmodus: | sRGB (ab Werk „Standard“) |
Helligkeit: | 75 |
Kontrast: | 75 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Keine Einstellmöglichkeit |
RGB: | Nur im Benutzermodus |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Normal |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Die Graubalance macht ab Werk (sRGB-Modus) auf Anhieb einen ausgezeichneten Eindruck. Sie wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind komplett identisch. Die hellsten und dunkelsten Stufen sind vollständig zu erkennen. Das schaffen nur die wenigsten Monitore.
Bei den Grauverläufen sind minimale Banding-Effekte erkennbar, die nach der Kalibrierung noch etwas zunehmen. Insgesamt ist das Ergebnis jedoch als gut zu bewerten.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung ist rein subjektiv als befriedigend zu bewerten. Deutliche Randeinstrahlungen sind auszumachen, insbesondere unten. Bei verlängerter Belichtung sind die Problemzonen stärker erkennbar. Die oben links und rechts in den Ecken erkennbaren Aufhellungen sind dagegen dem Glow geschuldet. Bei direkter Betrachtung verschwindet der Effekt.
Weicht man von der mittigen Sitzposition ab, sind die IPS-üblichen Aufhellungen über die gesamte Bildfläche zu erkennen. Am stärksten ist das von leicht schräg oben der Fall. Der IPS-Glow bei einem vollständig schwarzen Bild ist deutlich ausgeprägt.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 356 cd/m². Das liegt sogar geringfügig über der Herstellerangabe von 350 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 39 cd/m², was für das Arbeiten in einer vollständig abgedunkelten Umgebung geeignet ist.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Black-Panels gibt der Hersteller mit 2000:1 an. Gemäß unseren Messungen beläuft sich der Maximalkontrast bei 40 % Helligkeit auf 2012:1 und im Durchschnitt auf sehr gute 1918:1. Nach der Kalibrierung beträgt der Kontrast ausgezeichnete 2003:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 bis 20 %.

Die Helligkeitsverteilung verpasst mit einem Durchschnittswert von 5,67 % knapp ein gutes Ergebnis, der Maximalwert von 13,26 % ist dagegen gut. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 0,84) ein sehr gutes und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 2,28) ein gutes Ergebnis erzielen. Der Höchstwert tritt allerdings nur in der unteren rechten Ecke auf. So haben wir insgesamt ein knappes „Sehr gut“ vergeben.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des Dell U2724DE bei horizontalem Blickwinkel von etwa ±60 Grad.
Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Blickwinkeln äußerst stabil. Bei extremen Winkeln in der Vertikalen dunkelt das Bild nur minimal ab, allerdings verändert sich die Farbtemperatur praktisch nicht. Das Bild ist insgesamt betrachtet aus allen Blickwinkeln stabil. Die Blickwinkelstabilität ist als sehr gut zu bezeichnen.
Habe an einen USB-Port des DELL-Monitor seit mittlerweile 3 Monaten zusätzlich ein „Delock 81570 USB Type-C Adapter zu 5 Gigabit LAN“ (ca. 40 €) angeschlossen. Die Übertragung an mein QNAP-253-D (mit QNAP 10G-LAN-Adapter, 32GB-Ram sowie 2x https://geizhals.de/sandisk-ultra-3d-4tb-sdssdh3-4t00-g25-a2110014.html (RAID-1)) funktioniert damit stabil & zuverlässig mit deren Dauer(!)-Vollauslastung von gut ca. 500MB/sek. Eine Acronis-Image über’s LAN ist damit unglaublich fix erstellt. Hoffe, das bald auch so zuverlässige“10G-To-USB-C“ am Markt sind (…).
Gibt es einen Monitor mit ähnlichen Eigenschaften aber besserer Eignung für Gaming?
Office ist bei mir Großteil der Arbeit, aber ab und an möchte ich auch ein schnelles Spiel spielen…
Ich habe heute sämtliche Testberichte auf eurer Seite gelesen zu 27″ Monitoren.
„Je höher die Bildwiederholfrequenz, desto geringer fällt der Input-Lag aus“
Wie kommt es, dass es 60Hz Monitore gibt (von euch getestet), die eine geringere Latenz haben, als dieser Dell mit 120Hz?
Viele Grüße
Mike
Welches 60 Hz Modell meinst Du konkret?
EV2795
Ja, ist ungewöhnlich. Allerdings wurden beide Monitore mit unterschiedlichen Messmethoden überprüft. Die Unterschiede von 60 zu 120 Hz sind jetzt in der Praxis auch nicht so groß. Eine genaue Erklärung kann ich dir in diesem Fall aber leider nicht geben. Der Eizo hat eine Latenz von 9,8 ms und der Dell von 11 ms, was beides gute Werte sind.
Ich habe mir den Monitor vor ein paar Wochen zugelegt. Hauptargument war, dass er einer der wenigen Monitore am Markt ist welche 1440p, >=120Hz, KVM und vor allem nicht zu wenig Ladeleistung auf dem USB-C für’s Laptop (hier 90W, manche Konkurrenten bieten da nur 18W(!!!), aufpassen!). Ein weiteres plus sind 4 USB-Ports am Hub (Konkurrenz meistens nur 2), so hab ich neben Maus und Tastatur noch ein Audio-Interface dranhängen. Alle USB-Geräte werden anstandslos umgeschalten. Auch die Einrichtung der KVM war erschreckend einfach. Umgeschalten werden zwischen einem Desktop (noch Windows) und ein einem Laptop welches entweder mein Geschäftsrechner ist (Windows) oder mein privates Laptop (Linux auf Wayland, nicht X11).
Ich bin seeeehr happy mit dem Endergebnis 🙂
You write:
„Unfortunately, the gray balance in the „Standard“ factory setting is completely unsuccessful. We therefore decided to use the sRGB mode as the factory setting“.
But „normal“ users will probably use the standard, therefore it would be appropriate to show how it looks in standard?
Dell claims this, from their webpage: „Superior image quality: This IPS Black panel technology monitor has deeper blacks and greater gray color level accuracy, delivering exceptional contrast (2000:1) across a wide viewing angle.
Vivid, lifelike color: Enjoy 1.07 billion colors and a wide color coverage across industry standards“
I do think that Prad, with your extensive testing and skills could be a tad tougher in your choice of words?
Well, Dell includes a measurement protocol for this, which specifies exactly which modes comply with the specifications provided by Dell. This is available to every user and is also what the marketing information refers to.
Ultimately, we have to decide what to document in images and text, otherwise the test reports would unfortunately be much too long.
But thank you for your comment.
Hi Prad-Team, vielen Dank für den Test. Eine Frage: der U2724DE ist als Ultrasharp Modell laut Hersteller Hardwarekalibrierbar mit der Dell Color Management-Software . Steckte Absicht dahinter, dass der profiliert statt kalibriert wurde? Ich konnte im Text nichts dazu finden. Danke!
Er wurde schon kalibriert, nur eben Software-kalibriert. Mir war nicht bewusst, dass der U2724DE auch Hardware-kalibrierbar ist. Das Gerät steht aber noch bei uns in der Redaktion, das werden wir nachreichen.
Recht herzlichen Dank für den Nachtrag im Test! 🙂
Dann scheint das bei mir ein Einzelfall gewesen zu sein. Danke!
Ich habe diesen Monitor vor einer Weile zum Testen gehabt und dabei an der linken und rechten Kante Verschattungen wahrgenommen, die (aus Erinnerung) je ca. 5cm breit waren. Diese leichte Verschattung ging über die gesamte Bildhöhe und war auf beiden Seiten identisch ausgeprägt. War das bei dem getesteten Grät auch sichtbar?
Danke und Grüße
Jan
Wenn uns das aufgefallen wäre, hätten wir das im Text erwähnt. Wir sehen uns die Bilddarstellung vollflächig mit einem weißen Bild an und dann sollte so etwas auffallen.