Einleitung
Mit dem Dell U2724DE erreicht uns ein QHD-Monitor (2560 x 1440) der UltraSharp-Serie. Der 27 Zoll große Bildschirm mit einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hz ist für Business-Anwendungen ausgelegt und bietet zahlreiche Anschlüsse inklusive Thunderbolt 4. Auch ergonomisch schöpft das Display aus dem Vollen. Das verbaute IPS-Black-Panel ermöglicht einen Kontrast von 2000:1 und bietet eine maximale Helligkeit von 350 cd/m².
Um zu zeigen, was der Proband auch bei der Farbdarstellung zu leisten vermag, liegt dem Monitor ein Werkskalibrierungsbericht bei, der diversen Modi einen durchschnittlichen Delta-E-Wert von unter 2 attestiert. Dabei soll der Dell U2724DE den sRGB-Farbraum zu 100 % und den DCI-P3-Farbraum zu 98 % abdecken.
Der Docking-Monitor beherrscht Daisy-Chaining und verfügt über einen KVM-Switch, einen 2,5 Gbit/s schnellen RJ-45-LAN-Anschluss, 90 Watt Power Delivery, einen Lichtsensor sowie eine Bild-in-Bild- und Bild-neben-Bild-Funktion.
Wir sind gespannt, wie sich das etwa 420 Euro teure Modell in unserem Test schlägt. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des Dell U2724DE.
Update 31.08.2024: Der Test wurde um den Teil Hardware-Kalibration erweitert.
Lieferumfang
Neben dem Bildschirm selbst sind im Karton der Standfuß, das Standbein sowie Kabel für DisplayPort, Thunderbolt 4, USB (A auf C) und Strom enthalten, die bequem über die breite Seite entnommen werden können. Die USB-C-Kabel sind mit 100 cm etwas kurz geraten. Darüber hinaus liegen ein EU-Energielabel (Energieeffizienzklasse F), eine Kurzanleitung, ein Werkskalibrierungsbericht und eine Broschüre mit Garantie- und Service-Informationen bei.
Im Support-Bereich der Dell-Website stehen ein Handbuch in Deutsch, Gerätetreiber für Monitor und Ethernet-Controller sowie die Softwares Dell Display Manager und Dell Color Management zur Verfügung, die auch entsprechende Farbprofile bereitstellt. Das Handbuch ist sehr ausführlich und dürfte kaum Fragen offenlassen.
Optik und Mechanik
Das Display muss noch mit dem Standbein verbunden werden. Zuerst müssen allerdings das Standbein und der Standfuß montiert werden. Das geschieht völlig werkzeuglos mit einer Flügelschraube.
Um den Dell U2724DE stabil an seinem Platz zu halten, sind an der Unterseite des Standfußes Gumminoppen angebracht. Sie sollen verhindern, dass der Bildschirm beim seitlichen Drehen verrutscht. Das funktioniert aber nicht optimal. Deshalb sollte eine Hand den Standfuß fixieren, bevor der Monitor seitlich gedreht wird.
Ergonomisch bietet der Standfuß alle erforderlichen Funktionen wie eine seitliche Drehfunktion, eine Höhenverstellung, eine Neigefunktion und eine Hochkantdrehung (Pivot). Damit die Kabel nicht lose herunterhängen, ist im Standbein eine Öffnung vorhanden, die allerdings vorn und hinten versetzt ist. Die Kabel im hinteren Bereich weiter unten zu bündeln, ist eine an sich gute Idee, aber der Platz ist dadurch begrenzt.
Anschließend wird das Standbein auf der Rückseite des Dell U2724DE in die dafür vorgesehene Öffnung gesteckt und nach unten gedrückt, bis es einrastet. Ein Druck auf den Schalter löst die Arretierung wieder.
Dort sind auch die vier Schrauben, mit denen alternative VESA-100-Halterungen befestigt werden können, zu finden.
Mit einem Gewicht von insgesamt 7,37 kg, wovon 2,14 kg auf das Standbein entfallen, ist das Display ausreichend stabilisiert, wackelt bei der Bedienung des OSDs allerdings geringfügig.
Der Dell U2724DE präsentiert sich äußerlich dezent und fügt sich nahtlos in jede Arbeitsumgebung ein. Dies wird insbesondere durch das komplett rahmenlose Design und den grazilen, schlichten Standfuß ermöglicht. Der umlaufende Rahmen hat eine Breite von 1 mm. Hinzu kommt der Panel-Rand von 6 mm, bis das eigentliche Bild beginnt. Damit ist nicht nur eine nahezu rahmenlose seitliche Montage möglich, sondern auch eine Montage übereinander.
Das Standbein des Dell U2724DE ermöglicht eine Höhenverstellung von bis zu 15 cm. In der höchsten Einstellung beträgt der Abstand vom unteren Rahmen bis zur Schreibtischplatte 18,5 cm, während es in der niedrigsten Einstellung etwa 3,5 cm sind. Im unteren Bereich ist die Mechanik etwas schwergängig. Das Display kann um 45° nach links und rechts gedreht werden, wobei die Drehung über ein Gelenk im Standfuß realisiert wurde und sich das Standbein mitdreht und der Standfuß selbst nicht bewegt wird.
Der Neigungswinkel des Bildschirms kann von -5° bis +21° justiert werden. Der Neigungswinkel nach hinten ist nicht sonderlich groß bemessen. Zusätzlich ist eine 90°-Drehung in den Porträtmodus (Pivot) möglich, und zwar nach links und rechts. Das OSD kann je nach Variante ebenfalls mitgedreht werden. Allerdings muss das Display etwas nach hinten geneigt werden, da sonst die Ecke des Rahmens mit dem Standfuß kollidiert. Eine Höhenverstellung ist noch um 4 cm möglich, in der tiefsten Stellung liegt das Gehäuse auf dem Standfuß auf. Für eine perfekte horizontale Ausrichtung muss der Dell U2724DE manuell nachjustiert werden.
Die ergonomischen Funktionen des Monitors sind gut gelungen. Einerseits sind sie weitestgehend leichtgängig, andererseits werden sie in jeder Position gut gehalten.
Der Dell U2724DE besitzt ein internes Netzteil. Im oberen Bereich des Rahmens befinden sich Lüftungsschlitze, allerdings erwärmt sich der Monitor kaum. Dort wurde auch der Umgebungslichtsensor positioniert, der das Umgebungslicht erkennt und die Helligkeit des Displays entsprechend anpasst.
Technik
Betriebsgeräusch
Beim Dell U2724DE haben wir keinerlei Betriebsgeräusche feststellen können. Der Monitor arbeitet sowohl im Standby-Modus als auch während des Betriebs absolut geräuschlos – unabhängig von der eingestellten Helligkeit. Es ist jedoch zu beachten, dass die Geräuschentwicklung möglicherweise einer gewissen Serienstreuung unterliegen kann. Daher gilt diese Einschätzung nicht unbedingt gleichermaßen für alle Geräte derselben Serie.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 225 W | 23,2 W |
Betrieb minimal | k. A. | 10 W |
Betrieb typisch | 24,4 W | – |
140 cd/m² (33 %) | k. A. | 14,7 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,5 W | 0,3 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,3 W | 0,3 W |
Vernetzter Standby-Modus | 1,5 W | 0,3 W |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
Der Hersteller gibt in den Spezifikationen einen typischen Verbrauch von 24,4 Watt an. Wir messen maximal 23,2 Watt. Der Verbrauchsunterschied im ausgeschalteten Zustand über den Soft-off-Button im Vergleich zum Stand-by-Modus ist identisch und liegt bei 0,3 Watt. Man kann sich also das Drücken des Power-Buttons sparen. Im Datenblatt beziffert Dell den Bedarf für den „Vernetzten Stand-by-Modus“ auf 1,5 Watt. Das bedeutet, dass Geräte im Stand-by-Modus auf Bereitschaft stehen und so Signale einer Fernbedienung oder eines Netzwerks empfangen können. Wir haben die Leistungsaufnahme mit angeschlossenem Netzwerkkabel gemessen, konnten aber im Stand-by-Modus keinen erhöhten Verbrauch ausmachen.
Die EU-Energieeffizienzklasse wird vom Hersteller mit „G“ angegeben. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 14,7 Watt an. Bei dieser Helligkeit errechnet sich eine hervorragende Effizienz von 1,9 cd/W.
Anschlüsse
Bei den Signaleingängen hat das Gerät einiges zu bieten. Auf der Rückseite im Anschluss-Panel (von links nach rechts) befinden sich folgende Schnittstellen: Steckplatz für ein Sicherheitsschloss, Stromanschluss, HDMI 2.1, DisplayPort 1.4 (Eingang), DisplayPort 1.4 (Ausgang), Thunderbolt 4-Downstream (15 W) für Daisy-Chaining, USB-C-Upstream (nur Daten, 10 Gbit/s, USB 3.2, Gen 2), 2 x USB-A-Downstream (10 Gbit/s, USB 3.2, Gen 2), Audio-Ausgang, USB-A-Downstream (10 Gbit/s, USB 3.2, Gen 2) und RJ-45 (2,5 Gbit/s).
Etwas kurios ist der Hinweis im Handbuch, dass der Audio-Line-out keine Kopfhörer und nur Dual-Kanal-Audio unterstütze. Wir haben Kopfhörer angeschlossen – und sie funktionierten einwandfrei.
Etwas abgesetzt im unteren Teil des Rahmens stehen ein USB-A-Downstream (10 Gbit/s, USB 3.2, Gen 2) mit BC-1.2-Ladefunktion und ein USB-C-Downstream (10 Gbit/s, USB 3.2, Gen 2) mit Ladefunktion (15 W) zur Verfügung.
Habe an einen USB-Port des DELL-Monitor seit mittlerweile 3 Monaten zusätzlich ein „Delock 81570 USB Type-C Adapter zu 5 Gigabit LAN“ (ca. 40 €) angeschlossen. Die Übertragung an mein QNAP-253-D (mit QNAP 10G-LAN-Adapter, 32GB-Ram sowie 2x https://geizhals.de/sandisk-ultra-3d-4tb-sdssdh3-4t00-g25-a2110014.html (RAID-1)) funktioniert damit stabil & zuverlässig mit deren Dauer(!)-Vollauslastung von gut ca. 500MB/sek. Eine Acronis-Image über’s LAN ist damit unglaublich fix erstellt. Hoffe, das bald auch so zuverlässige“10G-To-USB-C“ am Markt sind (…).
Gibt es einen Monitor mit ähnlichen Eigenschaften aber besserer Eignung für Gaming?
Office ist bei mir Großteil der Arbeit, aber ab und an möchte ich auch ein schnelles Spiel spielen…
Ich habe heute sämtliche Testberichte auf eurer Seite gelesen zu 27″ Monitoren.
„Je höher die Bildwiederholfrequenz, desto geringer fällt der Input-Lag aus“
Wie kommt es, dass es 60Hz Monitore gibt (von euch getestet), die eine geringere Latenz haben, als dieser Dell mit 120Hz?
Viele Grüße
Mike
Welches 60 Hz Modell meinst Du konkret?
EV2795
Ja, ist ungewöhnlich. Allerdings wurden beide Monitore mit unterschiedlichen Messmethoden überprüft. Die Unterschiede von 60 zu 120 Hz sind jetzt in der Praxis auch nicht so groß. Eine genaue Erklärung kann ich dir in diesem Fall aber leider nicht geben. Der Eizo hat eine Latenz von 9,8 ms und der Dell von 11 ms, was beides gute Werte sind.
Ich habe mir den Monitor vor ein paar Wochen zugelegt. Hauptargument war, dass er einer der wenigen Monitore am Markt ist welche 1440p, >=120Hz, KVM und vor allem nicht zu wenig Ladeleistung auf dem USB-C für’s Laptop (hier 90W, manche Konkurrenten bieten da nur 18W(!!!), aufpassen!). Ein weiteres plus sind 4 USB-Ports am Hub (Konkurrenz meistens nur 2), so hab ich neben Maus und Tastatur noch ein Audio-Interface dranhängen. Alle USB-Geräte werden anstandslos umgeschalten. Auch die Einrichtung der KVM war erschreckend einfach. Umgeschalten werden zwischen einem Desktop (noch Windows) und ein einem Laptop welches entweder mein Geschäftsrechner ist (Windows) oder mein privates Laptop (Linux auf Wayland, nicht X11).
Ich bin seeeehr happy mit dem Endergebnis 🙂
You write:
„Unfortunately, the gray balance in the „Standard“ factory setting is completely unsuccessful. We therefore decided to use the sRGB mode as the factory setting“.
But „normal“ users will probably use the standard, therefore it would be appropriate to show how it looks in standard?
Dell claims this, from their webpage: „Superior image quality: This IPS Black panel technology monitor has deeper blacks and greater gray color level accuracy, delivering exceptional contrast (2000:1) across a wide viewing angle.
Vivid, lifelike color: Enjoy 1.07 billion colors and a wide color coverage across industry standards“
I do think that Prad, with your extensive testing and skills could be a tad tougher in your choice of words?
Well, Dell includes a measurement protocol for this, which specifies exactly which modes comply with the specifications provided by Dell. This is available to every user and is also what the marketing information refers to.
Ultimately, we have to decide what to document in images and text, otherwise the test reports would unfortunately be much too long.
But thank you for your comment.
Hi Prad-Team, vielen Dank für den Test. Eine Frage: der U2724DE ist als Ultrasharp Modell laut Hersteller Hardwarekalibrierbar mit der Dell Color Management-Software . Steckte Absicht dahinter, dass der profiliert statt kalibriert wurde? Ich konnte im Text nichts dazu finden. Danke!
Er wurde schon kalibriert, nur eben Software-kalibriert. Mir war nicht bewusst, dass der U2724DE auch Hardware-kalibrierbar ist. Das Gerät steht aber noch bei uns in der Redaktion, das werden wir nachreichen.
Recht herzlichen Dank für den Nachtrag im Test! 🙂
Dann scheint das bei mir ein Einzelfall gewesen zu sein. Danke!
Ich habe diesen Monitor vor einer Weile zum Testen gehabt und dabei an der linken und rechten Kante Verschattungen wahrgenommen, die (aus Erinnerung) je ca. 5cm breit waren. Diese leichte Verschattung ging über die gesamte Bildhöhe und war auf beiden Seiten identisch ausgeprägt. War das bei dem getesteten Grät auch sichtbar?
Danke und Grüße
Jan
Wenn uns das aufgefallen wäre, hätten wir das im Text erwähnt. Wir sehen uns die Bilddarstellung vollflächig mit einem weißen Bild an und dann sollte so etwas auffallen.