Test EIZO EV2485: 16:10-Monitor für den Büroeinsatz
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Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Diagramm der Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Diagramm der Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Bei der Bildhomogenität schneidet unser Testgerät des EIZO EV2485 nicht ganz so konsistent gut ab wie der EIZO EV2495. Während die Farbreinheit ohne Wenn und Aber sogar ein sehr gutes Ergebnis erzielt, reicht es bei der Helligkeitsverteilung „nur“ für eine zufriedenstellende Wertung (Average: 9,23 %; Maximum: 16,44 %).

Für die subjektive Wahrnehmung spielt letztlich beides zusammen. Für einen Büromonitor kann der EIZO EV2485 hier auf jeden Fall überzeugen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des EIZO EV2485
Coating des EIZO EV2485
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der EIZO EV2485 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den EIZO EV2485 bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel des IPS-Panles vom EIZO EV2485
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Im typischen Arbeitsbereich gibt es an der Blickwinkelneutralität des EIZO EV2485 nichts auszusetzen. Selbst bei extremeren Blickwinkeln bleibt die Farbsättigung – wie von einem IPS-Panel gewohnt – praktisch unverändert. Wie bereits bei den Graustufen beschrieben, kommt es aber vor allem bei horizontalen Blickwinkeln spätestens ab 30 Grad zu einer recht deutlichen Veränderung der Farbtemperatur.

Die Farben bleiben dabei zwar zueinander stimmig, der Bildeindruck verändert sich dadurch aber erheblich. Hauttöne wirken dadurch beispielsweise schnell blass. Dass im Gegenzug der übliche Helligkeits- und Kontrastabfall beim EIZO EV2485 zumindest bei horizontalen Blickwinkeln vergleichsweise gering ausfallen, wiegt diesen Nachteil aus unserer Sicht nicht auf.

Im typischen Büro-Alltag mag das keine Rolle spielen, bei der Bildbeurteilung sollte man diesen Umstand aber kennen, um Fehlbeurteilungen zu vermeiden.

Interpolation

Der EIZO EV2485 verfügt im OSD auch über einen Schärferegler. Er dient laut Handbuch nur dazu, um bei niedrigeren Auflösungen eine durch die Skalierung entstehende Unschärfe etwas ausgleichen zu können. Bei Zuspielung der nativen Auflösung steht der Regler auf 0 und ist ausgegraut.

Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt), „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an. Ab Werk ist die Skalierung auf „Automatik“ gesetzt. Sie funktioniert sehr gut und erreicht in den meisten Fällen eine verzerrungsfreie und maximal bildschirmfüllende Darstellung.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild

Die Interpolationsfähigkeiten des EIZO EV2485 sind dabei – wie vom Hersteller gewohnt – ausgezeichnet. Das gilt sowohl für die Skalierungsmöglichkeiten als auch für die Umsetzung. Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß perfekt. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich. Erfreulich ist zudem, dass in (fast) allen getesteten Auflösungen problemlos eine verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Darstellung möglich ist.

Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.

Farbraumabdeckung

Subjektiv fällt beim EIZO EV2485 am Desktop und bei Testbildern mit den Primär- und Sekundärfarben auf, dass das Gerät die Farben schon merklich kräftiger darstellt, als es bei einem reinen sRGB-Gerät der Fall wäre. Wie in den unten stehenden Grafiken zu sehen, kann der native Monitorfarbraum den sRGB-Farbraum nicht nur fast vollständig abdecken, sondern übertrifft ihn vor allem in Richtung Rot sogar merklich.

Abdeckung des sRGB-Farbraums im nativen Farbraum (User1-Modus), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im nativen Farbraum (User1-Modus), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im nativen Farbraum (User1-Modus,) 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums im nativen Farbraum (User1-Modus,) 3D-Schnitt 2

Für die Bild- und vor allem die Videobearbeitung im unkalibrierten Zustand bietet der EIZO EV2485 aber auch einen speziellen sRGB-Modus an. Im Gegensatz zum EIZO EV2495 ist hier allerdings so gut wie keine Beschneidung der Farbraumgrenzen zu erkennen. So richtig Sinn ergibt der Modus daher nicht.

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:

Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 96 % 98 %
Adobe RGB 72 %
ECI-RGB v2 66 %
DCI-P3 RGB 75 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 90 %
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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