Software
Bei der Bedienoberfläche setzt Huawei auf eine Eigenentwicklung, die noch auf dem nicht mehr ganz frischen Android 4.2.2 aufbaut. Emotion UI 2.0 ist beim MediaPad X1 in der Voreinstellung farblich in Pastell-Tönen gehalten und erinnert optisch etwas an Apples iOS 7. Auch bei der Bedienung sind vorhandene Anleihen kaum zu verkennen.
Alle Apps liegen bei Huaweis Emotion UI auf einer Ebene und lassen sich in Themenbereiche zusammenfassen. Dennoch hat man viele Möglichkeiten seine Oberfläche zu personalisieren und entsprechend dem eigenen Geschmack anzupassen.
Neben Huaweis eigenem Userinterface zeigen sich die vorinstallierten Apps dank der thematischen Zusammenfassung in verschiedenen Ordnern sehr aufgeräumt. Das kommt der Übersichtlichkeit und der Bedienbarkeit zugute. Hinsichtlich der App-Ausstattung findet man alles, was man für einen unkomplizierten Start benötigt. Als recht brauchbare Office-Suite legt Huawei Kingsoft-Office bei, das auch die eine oder andere Büroaufgabe erstaunlich gut übernehmen kann.
Trotz der nicht im Spitzenbereich angesiedelten Hardwareausstattung lässt sich das MediaPad X1 äußerst flüssig bedienen. Apps öffnen schnell, das Wischen auf der Oberfläche geschieht ohne Ruckler und auch sonst können wir keine Einschränkungen feststellen. Lediglich bei fordernden 3D-Spielen könnte es zukünftig zu Engpässen kommen.
Die virtuelle Tastatur ist nicht ganz so schlank gestaltet, wie etwa die des Sony Xperia Z2 Tablet, lässt sich aber insgesamt gut und intuitiv bedienen. Im Hochkantformat profitiert die Eingabe in der Breite etwas von der höheren Pixelanzahl die mit 1200 Punkten üppiger ausfällt als im normalen 16:9-Format mit 1080 Punkten.
Leistung
Hinsichtlich der technischen Daten gehört das Huawei MediaPad X1 sicherlich nicht zu den Topmodellen im Tablet-Bereich. Hisilicons Kirin 910 Quadcore fällt in Kombination mit der Mali-450 Grafik in unseren Leistungstests gegenüber iPad Mini Retina und Google Nexus 7 (2013) sichtbar ab. So werden beim 3D Mark Ice Storm Unlimited beispielsweise nur 5936 Punkte und beim Geekbench 3.0 lediglich 1627 Punkte erzielt.
Nicht wirklich besser zeigen sich die Testergebnisse bei der Speicherleistung des internen Flash-Speichers. Von den nominalen 16 GB bleiben für den Anwender hier immerhin knapp 12 GB zur freien Verfügung übrig. Mit knapp 40 MB/s beim Lesen und 11 MB/s beim Schreiben erreicht das Testgerät geschwindigkeitstechnisch allerdings nicht ganz das Niveau der zuletzt getesteten Konkurrenten.
Bei unseren Browsertests fallen die Ergebnisse recht unterschiedlich aus. Während beim Sunspider der Abstand zum Google Nexus noch im vertretbaren Rahmen ausfällt, zeigt sich das Ergebnis beim Browsermark 2.1 deutlich schlechter. Beim praktischen Surfen sind uns dagegen keine ungewöhnlichen Ladezeiten oder sonstige Inkompatibilitäten aufgefallen.
Obwohl die Benchmarkergebnisse im Vergleich kaum Aufsehen erregen, hat das auf das subjektive Geschwindigkeitsempfinden im Alltagsbetrieb keine negativen Auswirkungen. Hier scheint Huaweis UI einen guten Ausgleich zu schaffen und für eine effiziente Hardware-Nutzung zu sorgen. Während des gesamten Testzeitraums hatten wir so gut wie keine Hänger, Abstürze oder sonstige Performanceprobleme. Lediglich bei zu vielen oder leistungsfordernden Apps im Hintergrund hat die Oberfläche schon mal kurz geruckelt.
Huawei gibt für seinen Speicherslot eine maximale Erweiterbarkeit von 32 GB an. Im Test wurde aber auch eine 64 GB SDXC-Karte von Transcend erkannt. Per USB lassen sich zudem auch externe Massenspeicher mit Adapter-Kabel (OTG) anschließen. Wir haben das mit einer Samsung Mini S1 getestet (1,8 Zoll, 250 GB), die problemlos als Datenlieferant genutzt werden konnte.
Leistungsaufnahme
Spätestens bei der Leistungsaufnahme schlägt die Stunde der nicht ganz so leistungsstarken Hardwareausstattung. Der Stromverbrauch fällt in allen Szenarien sehr gering aus. Netzseitig haben wir im Leerlauf mit ausgeschaltetem Display 0,5 Watt gemessen. Im normalen Betrieb werden mit maximaler Displayhelligkeit zwischen 3 und 4 Watt benötigt. Das Maximum schließlich wird gefordert, wenn Rechen- und Grafikleistung ausgereizt werden. Beim Stability-Test mit maximaler Displayhelligkeit und allen eingeschalteten Verbrauchern haben wir aber selbst in der Spitze moderate 4,7 Watt gemessen.
Modus | Einstellung | Verbrauch |
Leerlauf | Funk, Ortung usw. aus, Display aus | 0,5 Watt |
Leerlauf | Funk, Ortung usw. aus, Display minimale Helligkeit | 0,9 Watt |
Leerlauf | Funk, Ortung usw. aus, Display maximale Helligkeit | 2,7 Watt |
WLAN Streaming | Funk an, Display maximale Helligkeit | 3,5 Watt |
Stability Test | alles an, Display minimale Helligkeit | 3,3 Watt |
Stability Test | alles an, Display maximale Helligkeit | 4,7 Watt |
Akku laden | Gerät ausgeschaltet | 12,3 Watt |