Test iiyama GB2790QSU-B1: Gün­stiger 240-Hz-Gaming-Monitor
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Messungen vor Kalibration und Profilierung

Benutzerdefinierte Einstellungen (Werkseinstellung)

Ab Werk ist der I-Style-Modus auf „User Mode 1“ voreingestellt. Im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Helligkeit 85 und Kontrast 80. Die RGB-Gain-Regler befinden sich allesamt auf 100 %.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung
Graubalance in der Werkseinstellung

Der iiyama GB2790QSU-B1 zeigt eine schöne neutrale Grundabstimmung. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,42 und einer Range von 0,77 werden in beiden Fällen sehr gute Ergebnisse erreicht. Auch die Gammakurve zeigt für ein nicht kalibriertes Display einen ordentlichen Verlauf. Mit 6000 K fällt das Ergebnis allerdings etwas zu warm aus.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung

Der iiyama GB2790QSU-B1 verfügt über keinen dedizierten sRGB-Modus. Daher haben wir auch hier die Werkseinstellung gemessen. Die Grauwerte zeigen natürlich das gleiche Ergebnis wie bei der vorherigen Messung. Die bunten Farben können mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 3,70 dann aber nicht überzeugen und erreichen letztendlich kein befriedigendes Ergebnis mehr.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der iiyama GB2790QSU-B1 aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Diagramm: Validierung der Monitorkalibration
Validierung der Monitorkalibration

Der iiyama GB2790QSU-B1 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind sehr gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Monitor kalibriert (sRGB)
Monitor kalibriert (sRGB)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Verglichen mit dem sRGB-Farbraum wird trotz des stark erhöhten Wertes bei der blauen Farbe ein durchschnittliches Delta E94 von 0,47 und damit ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Leider ist bei den grauen Farben auch die Range mit einem Delta C von 1,63 so weit angestiegen, dass der iiyama GB2790QSU-B1 insgesamt knapp an einer sehr guten Beurteilung scheitert.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms MPRT genannt. Über die Messmethode „GtG“ wird kein Wort verloren. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Bildeinstellung -> Overdrive“ zu finden. Sie lässt Sie lässt sich über fünf Stufen einteilen oder komplett ausschalten. Voreingestellt ist Stufe 3.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, Overdrive „Aus“

Diagramm: Ordentliche Schaltzeiten bei 60 Hz
Ordentliche Schaltzeiten bei 60 Hz
Diagramm: Unauffälliger Helligkeitsverlauf
Unauffälliger Helligkeitsverlauf

Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 6,2 ms, den schnellsten Grauwechsel mit 5,1 ms, den Durchschnittswert an 15 Messpunkten mit 7,5 ms und letztendlich den CtC-Wert mit 7,2 ms. Damit finden sich alle Messdurchgänge in unserem Vergleich mit anderen von uns bereits getesteten Monitoren ganz weit oben wieder und zeigen, dass der iiyama GB2790QSU-B1 bereits über eine sehr gute Grundgeschwindigkeit verfügt.

Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.

60 Hz, Overdrive „3“

Diagramm: Effektive Kürzung der Schaltzeiten
Effektive Kürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Belastungsgrenze des Panels ist erreicht
Belastungsgrenze des Panels ist erreicht

Auch bei der Overdrive-Stufe 3, die gleichzeitig ab Werk voreingestellt ist, ändert sich die Position in unserem Ranking nicht. Die meisten Schaltzeiten werden effektiv gekürzt. Besonders der für uns so wichtige CtC-Wert, der den längsten Übergang zwischen zwei Mischfarben beschreibt, ist mit 3,4 ms bereits sehr schnell und wird damit auch Pro-Gamern genügen.

Der Helligkeitsverlauf zeigt hier aber auch eine Reaktion, die zwar noch nicht kritisch ist, aber bereits signalisiert, dass das Panel an seine Leistungsgrenze angekommen ist.

60 Hz, Overdrive „5“

Diagramm: Enorme Verringerung der Schaltzeiten
Enorme Verringerung der Schaltzeiten
Diagramm: Helligkeitsverlauf außer Rand und Band
Helligkeitsverlauf außer Rand und Band

Sicherlich kommen bei der höchsten Overdrive-Stufe 5 richtige Traum-Schaltzeiten zustande. Allerdings sortieren wir diese Stufe aus, da die Helligkeitsverlaufsgrafik so enorm gesprengt wird, wie wir es selten gesehen haben. Damit wird kein normales Gameplay mehr möglich sein. Dennoch beschreiben wir im Teil „Subjektive Beurteilung“, wie sich die Bildfehler bemerkbar machen.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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