Test iiyama GCB3280QSU-B1: 165-Hz-Gaming für Mittel­klasse-GPUs
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Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Netzdiagramm 60 Hz (Overdrive: 0)
Netzdiagramm 60 Hz (Overdrive: 0)
Netzdiagramm 165 Hz (Overdrive: 0)
Netzdiagramm 165 Hz (Overdrive: 0)
Netzdiagramm 60 Hz (Overdrive: 3)
Netzdiagramm 60 Hz (Overdrive: 3)
Netzdiagramm 165 Hz (Overdrive: 3)
Netzdiagramm 165 Hz (Overdrive: 3)
Netzdiagramm 60 Hz (Overdrive: 5)
Netzdiagramm 60 Hz (Overdrive: 5)
Netzdiagramm 165 Hz (Overdrive: 5)
Netzdiagramm 165 Hz (Overdrive: 5)

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim iiyama GCB3280QSU-B1 messen wir mit 1 ms eine sehr kurze Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 3,2 ms ebenfalls kurz. Insgesamt macht das eine Gesamtlatenz von 4,2 ms, die sich für schnelle Shooter eignet.

Backlight

Das Hintergrundlicht des iiyama GCB3280QSU-B1 wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet. Die maximale Helligkeit erreicht 361 cd/m².

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Subjektive Beurteilung

Jedes Display durchläuft einen umfangreichen Test mit hochempfindlichen Messgeräten. Trotzdem kommt es vor, dass einige Bildschirme Bewegungsartefakte ohne messbaren Overdrive erzeugen. Hier kommt es auf das achtsame Auge an, dies zu erkennen und zu berichten. Auch werden hier die Messergebnisse und deren visuelle Auswirkungen sowie die Performance geschildert und wie sich das Gerät im Gameplay verhält. Dafür haben wir Filmsequenzen geschaut, weitere kleine Tests durchgeführt und eine Zeit lang gespielt.

60 Hz

Zunächst überprüfen wir die Performance bei 60 Hz, da es noch jede Menge Spielekonsolen gibt, die weder mit einer erhöhten Bildwiederholfrequenz noch mit variablen Aktualisierungsraten etwas anfangen können. Hier können wir dem iiyama GCB3280QSU-B1 allerdings kein gutes Zeugnis ausstellen, weil schnell bewegte Objekte stark verschmiert dargestellt werden, wie auf dem folgenden ersten Bild zu sehen ist.

Unschärfevergleich der Overdrive-Stufen bei 60 Hz
Unschärfevergleich der Overdrive-Stufen bei 60 Hz

Der Overdrive bringt indes keinerlei Mehrwert. Lediglich Stufe 1 lässt keine starken Bildfehler erkennen, reduziert die Unschärfe dafür augenscheinlich auch nicht. Bei Stufe 2 wird der Blur zwar etwas geringer, doch lässt sich bereits jetzt eine Korona erkennen, die nicht unerheblich ist. Von Stufe zu Stufe wachsen die Bildfehler stetig an, bis bei Stufe 5 letztendlich kein ordentliches Gameplay mehr möglich ist.

Da wir beim UFO-Testbild natürlich extrem hereinzoomen, wirkt es so, als würde man im Gameplay einzig Schlieren zu sehen bekommen. Das ist natürlich nicht so. Wenn man sich dem Bild ein wenig entfernt und eine Spielszene anschaut, wirkt der Blur sehr viel gemäßigter, wie das folgende Bild veranschaulichen soll.

Ungefährer Unschärfe-Eindruck bei 60 Hz und Overdrive-Stufe 1
Ungefährer Unschärfe-Eindruck bei 60 Hz und Overdrive-Stufe 1

Performance bei erhöhter Aktualisierungsrate

Am Computer kann der iiyama GCB3280QSU-B1 dann sein komplettes Potenzial ausschöpfen und erreicht eine native Bildwiederholungsrate von bis zu 165 Hz. Da die Auflösung mit 2560 x 1440 Pixeln so hoch ist, dass auch aktuelle Mittelklasse-GPUs noch imstande sind, solche Aktualisierungsraten zu erreichen, stimmt uns hoffnungsvoll. Doch egal ob 120, 144 oder 165 Hz anliegen: Die erkennbaren Verbesserungen bei der Bewegungsunschärfe sind nur marginal, sodass sich der Unterschied bildlich nicht darstellen lässt. Daher beschränken wir uns auf die Darstellung des UFO-Testbildes bei 165 Hz.

Unschärfevergleich der Overdrive-Stufen bei 165 Hz
Unschärfevergleich der Overdrive-Stufen bei 165 Hz

Selbst bei höchster Aktualisierungsrate sind wir noch ein ganzes Stück von einer klaren Anzeige entfernt. Natürlich wird das gesamte Gameplay sehr viel smoother, doch eine klare Anzeige sieht tatsächlich anders aus. Glücklicherweise zeigen sich die Bildfehler bei steigendem Overdrive weniger stark als bei 60 Hz, sodass bei maximalem Overdrive noch ein ordentliches Gameplay möglich ist. Die Vermutung, dass die Overdrive-Stufe 3 mit dem langsamen CtC-Wert von 24 ms unspielbar sein müsste, wird hier klar widerlegt. Wie auf dem Bildvergleich zu sehen ist, macht es schärfetechnisch keinen Unterschied, ob nun OD 3 oder OD 5 gewählt wurde. Da aber bei voller Pixelbeschleunigung ein leichtes Nachleuchten entsteht, ist die Option 165 Hz bei OD 3 dann doch die bessere Wahl.

Auch hier haben wir aus dem Bild herausgezoomt. Der folgende Screenshot zeigt den ungefähren Unschärfe-Eindruck im Gameplay bei bewegtem Bild.

Ungefährer Unschärfe-Eindruck bei 165 Hz und Overdrive-Stufe 3
Ungefährer Unschärfe-Eindruck bei 165 Hz und Overdrive-Stufe 3

Die Hoffnung auf eine klare Anzeige verspricht das Anti-Blur-Tool, das bei iiyama „MBR“ heißt und unter den Bildeinstellungen zu finden ist.

MBR

Das Tool ist ab einer Aktualisierungsrate von 75 Hz, bei deaktiviertem FreeSync und aktiviertem Direkt-Drive-Modus in sieben Stufen regelbar. Dabei ist 1 die geringste und 7 die höchste Stufe, was in Sachen Unschärfebeseitigung aber keinerlei Einfluss hat. Lediglich das Bild verliert an Luminanz. Die Stärke der Unschärfereduzierung ist tadellos und zeigt bereits bei 75 Hz ein sehr gutes Ergebnis. Die Qualität der Unschärfebeseitigung bei geringen Bildwiederholraten ist allerdings unterdurchschnittlich. Schuld daran ist die nicht wählbare Overdrive-Einstellung, die fix auf Stufe 5 steht. So entsteht bei 75 Hz ein enormes Nachleuchten, das nicht mit einem ordentlichen Gameplay zu vereinbaren ist.

MBR ist stark von der Aktualisierungsrate abhängig
MBR ist stark von der Aktualisierungsrate abhängig

Selbst bei 120 Hz ist die Qualität nicht überzeugend. Bei 165 Hz zeigt das Bild zwar nach wie vor ein Nachleuchten, allerdings in einem ordentlichen Rahmen. Hier werden sich selbst Freunde schneller Shooter gut aufgehoben fühlen. Dennoch würde eine geringere Overdrive-Stufe bestimmt ein besseres Ergebnis zeigen und das Nachleuchten verringern.

Wie sich der Modus bei 165 Hz darstellt, ist auf dem folgenden Bild zu erkennen. Gut lässt sich allerdings auch das Nachleuchten erkennen, das wir geschildert haben.

Qualität der Unschärfebehebung ist stark von der Aktualisierungsrate abhängig
Qualität der Unschärfebehebung ist stark von der Aktualisierungsrate abhängig

Das MBR-Tool ist erst ab einer Aktualisierungsrate von 120 Hz empfehlenswert. Nach wie vor ist die pulsierende Hintergrundbeleuchtung aber nicht jedermanns Sache und steht im Verdacht, bei einigen Menschen Kopfschmerzen zu verursachen. An NVIDIA-GPUs lässt sich MBR nicht aktivieren.

HDR

Der iiyama GCB3280QSU-B1 hat keine offizielle DisplayHDR-Zertifizierung. Laut Handbuch ist das Panel zwar HDR-fähig, doch wird nur eine maximale Leuchtdichte von 364 cd/m² erreicht, was für einen Effekt deutlich zu gering ist. Zumindest kann HDR-Material wiedergegeben werden.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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