Bedienung
Die OSD-Steuerung erfolgt über einen kleinen Joystick, der erreicht werden kann, wenn mit der Hand um den rechten Frontrahmen gegriffen wird. Die Position des Joysticks ist angenehm, und die Steuerung geht gut von der Hand. Der Joystick kann in vier Richtungen gedrückt werden. Bei jeder Richtungsänderung wird ein leises mechanisches Geräusch ausgelöst, wodurch ein direktes Feedback an den Anwender erfolgt. Der Druckpunkt ist dabei angenehm, der Druck auf den Joystick dagegen etwas strammer eingestellt. Allerdings wird dieser ohnehin nur bei einer direkten Auswahl benötigt. Insgesamt ist die verbaute Bedienung gut geeignet, um bequem durch die Menüs des Monitors zu navigieren.
OSD
Der Joystick kann in vier Richtungen bewegt werden. Bei einem Druck nach rechts kann die Lautstärke, bei einem Druck nach links der Eco-Modus eingestellt werden. Ein Druck nach oben öffnet die Eingangssignal-Auswahl, ein Druck nach unten zeigt das nachfolgende Menü an. Diese Schnellauswahlmöglichkeiten können über das OSD nicht verändert werden.
Über die OSD-Übersicht kann auf beliebige Reiter im Hauptmenü gewechselt werden. Würde das OSD direkt eingeblendet werden, könnte man sich einen Tastendruck sparen. Die Übersicht erschlägt den Anwender dagegen nicht direkt mit vielen Informationen, sodass die Implementierung in Ordnung geht und wir diese weder negativ noch positiv bewerten.
In den ersten beiden der acht Reiter sind die wichtigsten Einstellungen untergebracht worden. Dort können viele Bild- und Farbeinstellungen vorgenommen werden. Eine Besonderheit ist dabei die X-Res-Technologie, die vor allem bei vergrößerten Darstellungen eine bessere Schärfedarstellung ermöglichen soll. Dies funktionierte im Praxistest gut, allerdings wurden dafür zum Beispiel Farben verfälscht wiedergegeben, sodass dies eine Einstellung für Spezialanwendungen bleibt. Unter dem Punkt „i-Style Color“ sind die Bildmodi des Monitors, etwa „Spiel“, „Kino“ und „Text“, verborgen. Die übrigen abgebildeten Einstelloptionen sollten selbsterklärend sein.
Das OSD-Menü erscheint voreingestellt in der unteren rechten Ecke, kann aber an fast jede beliebige Position des Monitors verschoben werden, was vor allem bei einem Bild-in-Bild-Betrieb unter Umständen vorteilhaft ist. Im letzten Reiter können allgemeine Optionen, aber auch Spezialeinstellungen wie HDR oder FreeSync aktiviert werden.
Alle grundlegenden Funktionen und diverse Spezialbereiche sind im OSD vorhanden. Für Gamer gibt es dagegen kaum Einstelloptionen, und auch bei der Bildbearbeitung werden Funktionen wie etwa ein Gammaregler vermisst. Bei den vorhandenen Bildmodi können zudem kaum Anpassungen vorgenommen werden. Selbst im Standardmodus ist der Helligkeitsregler ausgegraut, und da dieser auf 100 % steht, kann er in der Praxis kaum verwendet werden. Insgesamt vergeben wir daher noch eine knappe gute Benotung.
Zusatzfunktionen
Bild-in-Bild- und Bild-bei-Bild-Modus
Mit der Bild-in-Bild-Funktion kann ein zweites Signal auf dem Hauptbild angezeigt werden. Der unten abgebildete Film, den wir per Blu-ray-Player zugespielt haben, wird auf der größtmöglichen Einstellung anzeigt. Selbst auf letztgenannter wird kein vollständiges Full-HD-Bild dargestellt, was schade ist, weil ein 32-Zoll-Display mit einer 4K-Auflösung die perfekte Plattform dafür bieten würde, ein Full-HD-Signal mit voller Auflösung zu zeigen. Neben der Größe kann auch eine der vier Ecken als Anzeigeort gewählt werden.
Beim Bild-bei-Bild-Modus werden beide Signale mittig geteilt nebeneinander angezeigt. Standardmäßig sind dies dann zwei Full-HD-Bilder mit schwarzen Balken im oberen und unteren Bereich. Vier Signale in jeder Ecke wären mit derselben Auflösung in der Theorie ebenfalls möglich. Das OSD bietet diese Option aber nicht an, zudem stehen nur drei und nicht vier Eingangssignale zur Verfügung. Die Software und die Hardware verhindern diese Möglichkeit somit. Die beiden vorhandenen Modi sind aber brauchbar und stellen einen Mehrwert dar, wenn auch nicht viele Einstelloptionen zur Verfügung stehen.
Bildqualität
Der iiyama XB3288UHSU-B1 besitzt einen Innenrahmen, der allerdings sehr schmal und aus einem matten Material gefertigt ist, wodurch praktisch keine Spiegelungen vorhanden sind. Das Display selber und der Standfuß verfügen ebenfalls über eine matte Oberfläche. Störende Spiegelungen konnten in diesen Bereichen daher nicht ausgemacht werden.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein:
Bildmodus: | Aus |
Helligkeit: | 80 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | nicht vorhanden |
Farbtemperatur: | Benutzer |
RGB: | 100/100/100 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | nicht vorhanden |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Aus |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung der Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Die Helligkeit ist zwar recht hoch voreingestellt, doch wirkt das Bild trotzdem nicht so überstrahlt, wie das bei vielen Konkurrenzprodukten im Auslieferungszustand der Fall ist. Von den hellen und dunklen Balken unseres Testbildes konnten zudem nur die jeweils ganz äußeren Exemplare nicht mehr vom Hintergrund unterschieden werden. Dies ist ein sehr gutes Ergebnis.
Dank der hohen Auflösung wurde das Bild sehr scharf und ansprechend dargestellt. Selbst bei einem sehr geringen Sitzabstand konnten keine einzelnen Pixel des Displays ausgemacht werden. Der subjektive Bildeindruck war daher sehr gut. Das Display kann unter Windows bei nahem Sitzabstand mit 100 % in der Regel aber wahrscheinlich eher bei 125 % betrieben werden, wodurch rein rechnerisch die Darstellungsfläche reduziert wird.
… hat man einmal ein zufriedenstellendes Bild über Menü u. Grafikkarte – bloß keine Experimente mehr und Finger weg von den
Einstellungen und auf keinen Fall die HDR-Funktion aktivieren. Nach Deaktivierung wird der Monitor wieder
in die Werkseinstellung zurückversetzt. Betätigt man gar bei Nutzung der HDR-Funktion unter Windows „HDR verwenden“,
sieht man gar nichts mehr (Monitor annähernd weiß) und es ist eine wahr Kunst, den Schalter wieder zu deaktivieren.
Alles in allem sind die zur Verfügung stehenden Board-Mittel eine große Enttäuschung und die Werkseinstellungen
eine Katastrophe!!
Hätte ich es vorher gewusst, hätte ich mich nach einem anderen Hersteller umgesehen.
Ich hatte mich auf Ihr Testergebnis hier verlassen.
Dem Vorredner mit „rot zu poppig“ kann ich nicht zustimmen. Mir ist hingegen aufgefallen, dass das Panel des von mir betrachteten Exemplars (Kauf Mai 2020) sich in seiner Blickwinkelabhängigkeit anders verhalten hat als hier im Test. Ich konnte bei einer seitlichen Betrachtung einen früh eintretenden Gamma-Shift beobachten, so dass das Bild heller und kontrastärmer wurde (mit teilweise verschobenen Farbtönen). Dies ähnelt eher den Bildern aus dem hiesigen Test zum Modell „Iiyama ProLite X3272UHS-B1“. Ich hatte aber definitiv den XB3288UHSU-B1.
Meinem Exemplar hätte ich auch nie 4 Punkte gegeben in der Rubrik „Blickwinkelabhängigkeit“ wie hier im Test. Insg. fand ich den XB3288UHSU-B1 wirklich sehr gut in eigentlich allen Aspekten, aber die Blickwinkelabhängigkeit war zu stark für farbkritische Arbeiten und selbst für farbsensitive Wahrnehmung. Wenn man in der Hinsicht toleranter ist, so ist der XB3288UHSU-B1 zum aktuellen Preis ein Super-Monitor in der Größe mit 4K. Kontrast ist klasse, subjektiver Bildeindruck aus angemessenem Betrachtungsabstand ist „Wow!“, etc., aber die mangelnde Blickwinkelstabilität des VA-Panels macht ihn eben eher ungeeignet für manche Anwendungsbereiche. Ich hatte nach dem hiesigen Test etwas Anderes erwartet.
Randnotiz: Eigentlich sollte der XB3288UHSU-B1 einen Monitor aus dem Jahr 2010 mit Super-PVA-Panel ablösen. Nach meiner aktuellen Erfahrung kann ich sagen, dass zwischen dem damaligen Super-PVA und dem aktuellen VA wirklich Welten liegen, was Blickwinkelstabilität anbelangt. Es ist wirklich schade, dass Super-PVA als Technologie anscheinend „tot“ ist. Ich frage mich, woran das liegt, und ob nicht theoretisch die Möglichkeit bestanden hätte, darauf aufbauend Panels zu entwickeln, die die Vorzüge von IPS (Blickwinkelstabilität) und VA (Kontrast) vereinen.
Rot zu poppig!? Durch den ausführlichen Test bin ich auf den Monitor aufmerksam geworden. Insbesondere der Hinweis auf die Verwendbarkeit für farbkritische Arbeiten haben mich dazu bewogen den Monitor zu kaufen. Leider war ich mit dem Set-Up dann doch etwas überfordert. Auch nach einer Kalibrierung war das Rot in Anwendungen wie Photoshop und Capture One völlig übersättigt, was zu einer Rückgabe führte. Dennoch glaube ich dass der Monitor sehr gut ist und es an irgendeiner Einstellung im Farbmanagement liegt. Oder fehlt dem Monitor für die korrekte Darstellung von Rot im sRGB eine Farbraumbegrenzung?