Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der iiyama XUB2792QSN-B1 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben aus.
Interpolation
Die Skalierung niedrig aufgelöster Quellsignale auf die Panel-Auflösung gelingt dem iiyama XUB2792QSN-B1 gut und liegt etwa auf dem Niveau, das auch durch die Grafikkarte erreicht wird. Der Schärferegler sollte, wie meist üblich, mit Bedacht eingesetzt werden. Werte über der Neutralstellung (3) führen zu unschönen Doppelkonturen
Inhalte mit quadratischem Pixelseitenverhältnis können verzerrungsfrei dargestellt werden. Eine explizite 4:3-Einstellung fehlt. Das ist in der Praxis allerdings nur für entsprechende SD-Videosignale relevant. Sie weisen kein quadratisches Pixelseitenverhältnis auf und werden somit leicht verzerrt.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch, und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.

Juddertest
Um die vom iiyama XUB2792QSN-B1 unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.
Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden ab etwa 50 Hz unterstützt und dann auch judderfrei wiedergegeben. Das ist durchaus erfreulich. Denn wohl niemand wird den iiyama XUB2792QSN-B1 direkt mit dem Blu-ray-Player zur Wiedergabe von 1080p24-Material verbinden. Dagegen machen sich die maximal 75 Hz auf dem Desktop und auch beim gelegentlichen Spiel positiv bemerkbar.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der Bildschirm skaliert eingehende Halbbilder ohne Umwege auf seine Panel-Auflösung. Einhergehend mit starkem Zeilenflimmern halbiert sich damit die vertikale Auflösung. Aber immerhin werden Halbbildsignale überhaupt unterstützt.

Signalpegel und Farbmodell
Der iiyama XUB2792QSN-B1 verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs für RGB-Quellen ist über den Schalter „RGB Range“ möglich. Die Einstellung „FULL“ wird für Signale verwendet, die den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255). Eine nach der Auswahl von „LIMITED“ durchgeführte Tonwertspreizung sorgt für die korrekte Darstellung von Signalen mit eingeschränktem Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235).
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist gut. Zu den Rändern hin sind leichte Unregelmäßigkeiten auszumachen, die aber erst bei hoher Intensität der Hintergrundbeleuchtung und in lichtschwacher Umgebung deutlicher hervortreten.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Darstellung ist über die gesamte Panel-Fläche hinweg hinreichend gleichmäßig (5,13 % durchschnittlich und 12,4 % maximal). Besonders der geringe Farbdrift (1,21 Delta C durchschnittlich und 2,36 Delta C maximal) ist für ein Panel ohne weitere Kompensationsfunktionen ziemlich gut.
An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass die Positionen unserer Messungen gegenüber den Anforderungen in ISO 12646 zu den Rändern hin verschoben sind.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Leuchtdichte Weiß
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800 K | D50 |
100 % | 362,7 cd/m² | 359,3 cd/m² | 345,3 cd/m² | 317,9 cd/m² |
50 % | – | 228,8 cd/m² | – | – |
0 % | – | 90,9 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800 K | D50 |
100 % | 0,29 cd/m² | 0,29 cd/m² | 0,29 cd/m² | 0,29 cd/m² |
50 % | – | 0,18 cd/m² | – | – |
0 % | – | 0,07 cd/m² | – | – |
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das IPS-Panel des iiyama XUB2792QSN-B1 überzeugt durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Bildschirmen mit VA-Panel deutlich reduziert.
Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte. Mit zunehmendem Winkel leidet vor allem der Kontrast, das Bild wird insgesamt flauer. Dunkle Tonwerte erscheinen stark aufgehellt. Der Effekt ist, abhängig vom Sichtabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar. Diese Technologie-bedingte Schwäche kann derzeit nur durch das Aufbringen spezieller Polarisationsfolien abgemildert werden.