Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern der Bildschirm eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, DCI-P3
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung nach der Software-Kalibration:
Den sRGB-Farbraum kann der native Monitorfarbraum praktisch vollständig abdecken und übertrifft ihn dabei noch deutlich. Im Vergleich zum DCI-P3-Farbraum sieht es teilweise ebenfalls recht gut aus. Die Überdeckung ist minimal. Im unteren Bereich (Schnitt 1) bei Grün und Rot fehlt aber auch noch ein Stückchen.
Interessant ist ferner der Blick auf die Werks-Presets, um zu sehen, wie gut dort der erweiterte Farbraum des LG 28MQ780 auf den jeweiligen Zielfarbraum zurechtgestutzt wird.
Das ist auch tatsächlich in beiden Presets der Fall. Der sRGB-Modus lässt allerdings eine deutliche Unterdeckung im Vergleich zum Zielfarbraum offen. Das Gleiche gilt für den DCI-P3-Modus.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach der Software-Kalibration zusammen:
Farbraum | Hersteller-Angabe | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | k. A. | 93 % | 99 % |
Adobe RGB | k. A. | – | 89 % |
ECI-RGB v2 | k. A. | – | 82 % |
DCI-P3 RGB | 98 % | 91 % | 92 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | k. A. | – | 98 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance ist beim LG 28MQ780 bereits ab Werk sehr überzeugend. Die durchschnittlichen Delta-C-Abweichungen sind sogar sehr gut. Die Delta-C-Range ist gut.
Der Weißpunkt ist mit 6800 K nur geringfügig kühler als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt mit einem Durchschnitt von 2,14 etwas zu niedrig. Der Verlauf ist dabei annähernd linear.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Im sRGB-Modus sieht die Graubalance sogar noch etwas besser aus. Der Gamma-Verlauf wurde aber nicht richtig an die Norm angepasst. Im Durchschnitt ist das Gamma praktisch gleich geblieben, ebenso wie die Farbtemperatur.
Auch die Farbraumabdeckung und die Farbabweichungen zeigen gute Messwerte. Selbst die Maximalabweichung bei den Buntfarben bei einem blauen Farbton bleibt mit einem Delta E94 von 3,26 noch im Rahmen.
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Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

Im DCI-P3-Preset beeindruckt erst einmal die Anpassung des Gammas an die hohe Vorgabe von 2,6. Mit gemessenen 2,52 im Durchschnitt wird sie zwar nicht ganz erreicht, der LG 28MQ780 ist aber einer der ersten Monitore im Test, der das überhaupt schafft bzw. so umgesetzt hat.
Die Farbtemperatur fällt mit 7000 K allerdings schon etwas zu kühl aus. Die Messergebnisse zur Graubalance wie auch zu den Abweichungen bei den Buntfarben sind aber gut. Die Farbraumabdeckung erreicht immerhin 91 %. Die Maximalabweichung bei den Buntfarben bleibt auch hier mit einem Delta E94 von 3,28 im Rahmen.
Entsprechende Inhalte können mit den Werks-Presets also bereits ohne weitere Maßnahmen sehr ansprechend selbst in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen wiedergegeben werden.
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Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Anwender |
Helligkeit: | 39 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Modus 2 |
Farbtemperatur: | Benutzer |
RGB: | 50/48/48 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Schnell |
Profilvalidierung

Der LG 28MQ780 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte ebenfalls.
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Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Im Vergleich zur Werkseinstellung erreichen die durchschnittlichen Abweichungen bei der Graubalance jetzt schon fast ein sehr gutes Ergebnis. Dafür hat sich die Range aber deutlich verschlechtert. Bei den Farbabweichungen erzielen wir jetzt durchweg sehr gute Werte. Auch die Maximalabweichung ist mit einem Delta E94 von nur 1,42 völlig unauffällig.
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Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

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Im Vergleich mit dem DCI-P3-Farbraum liegt die Farbraumabdeckung zumindest bei 92 %. An den entsprechenden Farbraumgrenzen entstehen deshalb zwangsläufig etwas höhere Abweichungen. Dennoch sind die Werte bei der Graubalance wie auch die Abweichungen bei den Buntfarben durchweg gut. Die Maximalabweichung finden wir im Bereich von Grün mit einem Delta E94 von 3,45.
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