Test LG 32GQ950-B: 4K-Gaming mit klasse Performance
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Overdrive 60 Hz

60 Hz, Reaktionszeit „Aus“

Diagramm: Ordentliche Schaltzeiten bereits ohne Overdrive
Ordentliche Schaltzeiten bereits ohne Overdrive
Diagramm: Keine Überschwinger
Keine Überschwinger

Der LG 32GQ950-B zeigt sich bereits bei 60 Hz und deaktiviertem Overdrive richtig reaktionsfreudig. Mit 5,2 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 4,3 ms für den schnellsten Grauwechsel, 6,1 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 6,4 ms für den CtC-Wert werden durchweg Schaltzeiten erreicht, die sich gegenüber anderen bereits getesteten Monitoren im Top-Bereich befinden. Analog dazu ist der Helligkeitsverlauf unauffällig.

60 Hz, Reaktionszeit „Schnell“

Diagramm: Effektive Anhebung der Schaltzeiten
Effektive Anhebung der Schaltzeiten
Diagramm: Nur minimale Auffälligkeiten des Helligkeitsverlaufs
Nur minimale Auffälligkeiten des Helligkeitsverlaufs

Bei 60 Hz und der ab Werk eingestellten Beschleunigungsoption „Schnell“ werden bis auf die Messungen beim Schwarz-Weiß-Wechsel sämtliche Schaltzeiten effektiv gekürzt. Auch hier befindet sich der LG 32GQ950-B Schaltzeiten-technisch im Top-Feld. Einzig die Latenz ist mit 16 ms nur Mittelmaß.

Bei der Helligkeitsverlaufsgrafik kann man aber erkennen, dass sich das Panel an der Leistungsgrenze befindet und hier die beste Balance zwischen Performance und Bildqualität herrscht.

60 Hz, Reaktionszeit „Schneller“

Diagramm: Erneute Verkürzung der Schaltzeiten
Erneute Verkürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Helligkeitsverlauf wird gesprengt
Helligkeitsverlauf wird gesprengt

Bei maximalem Overdrive bewahrheitet sich die gerade genannte Aussage. Sicherlich werden mit 4,2 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 2 ms für den schnellsten Grauwechsel, 2,8 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 2,8 ms für den CtC-Wert enorm schnelle Schaltzeiten erreicht, doch ist die Pixelbeschleunigung einfach zu heftig für das Panel und sprengt den Helligkeitsverlauf.

Bei den Grafiken ist Folgendes zu beachten: Durch die schnellen Bildaufbauzeiten mussten wir unsere Skala, die eigentlich bis 40 ms geht, auf 15 ms verkürzen, da sonst die Werte nicht darstellbar waren.

Overdrive 144 Hz

144 Hz, Reaktionszeit „Aus“

Diagramm: Enormer Zeitgewinn der Verzögerung gegenüber 60 Hz
Enormer Zeitgewinn der Verzögerung gegenüber 60 Hz
Diagramm: Helligkeitsverlauf ohne Auffälligkeiten
Helligkeitsverlauf ohne Auffälligkeiten

Bei 144 Hz und deaktiviertem Overdrive performt das Panel marginal besser als bei 60 Hz, kann sich gegenüber anderen Supersportlern aber auch hier im Top-Bereich behaupten. Die Latenz verbessert sich mit einer Verzögerung von nur 1 ms hingegen stark. Der Helligkeitsverlauf zeigt sich auch hier unauffällig.

144 Hz, Reaktionszeit „Schnell“

Diagramm: Schaltzeiten genügen auch gehobenen Ansprüchen
Schaltzeiten genügen auch gehobenen Ansprüchen
Diagramm: Minimale Überschwinger
Minimale Überschwinger

Die sehr gute Performance setzt sich bei mittlerem Overdrive und 144 Hz fort. Mit 4,6 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 2,7 ms für den schnellsten Grauwechsel, 4,2 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 4,4 ms für den CtC-Wert werden auch hier sehr schnelle und gut spielbare Schaltzeiten erreicht. Der Helligkeitsverlauf zeigt nur einen minimalen Peak, der sich nicht großartig auf die Bildqualität niederschlagen dürfte.

144 Hz, Reaktionszeit „Schneller“

Diagramm: Sehr schnelle Schaltzeiten werden durch die Bildqualität erkauft
Sehr schnelle Schaltzeiten werden durch die Bildqualität erkauft
Diagramm: Kurzer, aber heftiger Peak
Kurzer, aber heftiger Peak

Bei maximalem Overdrive werden die Schaltzeiten erneut stark verkürzt. Doch auch hier wird die Performance über die Bildqualität erkauft, wie man an der Helligkeitsverlaufsgrafik erkennen kann.

Im Teil „Subjektive Beurteilung“ beschreiben wir, wie sich diese Überschwinger bemerkbar machen. Einige bereits getestete Geräte, die einen ähnlich starken, aber dafür auch nur sehr kurzen Peak zeigten, haben dennoch eine ordentliche Bildqualität geliefert. Wir sind gespannt, wie das beim LG 32GQ950-B aussieht.

Netzdiagramme

Netzdiagramm 60 Hz, Schaltzeiten „Aus“
Netzdiagramm 60 Hz, Schaltzeiten „Aus“
Netzdiagramm 144 Hz, Schaltzeiten „Aus“
Netzdiagramm 144 Hz, Schaltzeiten „Aus“
Netzdiagramm 60 Hz, Schaltzeiten „Schnell“
Netzdiagramm 60 Hz, Schaltzeiten „Schnell“
Netzdiagramm 144 Hz, Schaltzeiten „Schnell“
Netzdiagramm 144 Hz, Schaltzeiten „Schnell“
Netzdiagramm 60 Hz, Schaltzeiten „Schneller“
Netzdiagramm 60 Hz, Schaltzeiten „Schneller“
Netzdiagramm 144 Hz, Schaltzeiten „Schneller“

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer pfeilschnellen Signalverzögerung von nur 1 ms zzgl. einer mittleren Bildwechselzeit von lediglich 1,4 ms ist der LG 32GQ950-B ein sehr gutes Anzeigegerät – speziell für schnelle Shooter.

Backlight

Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der LG 32GQ950-B selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.

LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

 

Subjektive Beurteilung

Jedes Display durchläuft einen umfangreichen Test mit hochempfindlichen Messgeräten. Trotzdem kommt es vor, dass einige Bildschirme Bewegungsartefakte ohne messbaren Overdrive erzeugen. Hier kommt es auf das achtsame Auge an, dies zu erkennen und zu berichten. Auch werden hier die Messergebnisse und deren visuelle Auswirkungen sowie die Performance geschildert und wie sich das Gerät im Gameplay verhält. Dafür haben wir Filmsequenzen geschaut, weitere kleine Tests durchgeführt und eine Zeit lang gespielt.

Betrieb an Spielekonsolen

Der LG 32GQ950-B ist mit zwei HDMI-2.1-Schnittstellen ideal für die neuen Spielekonsolen wie etwa Xbox Series S/X oder PlayStation 5 ausgestattet und erreicht dort eine Auflösung von 3840 x 2160 bei 120 Hz. Zusätzlich lässt sich an HDMI 2.1 auch VRR nutzen. Hierüber können wir im Rahmen dieses Tests aber keine weiteren Aussagen treffen, da keines dieser Geräte bei uns vorhanden ist. Dennoch gibt es nach wie vor viel mehr Spielekonsolen der älteren Generation, die weder etwas mit einer erhöhten Aktualisierungsrate jenseits von 60 Hz noch etwas mit VRR anfangen können. Diesbezüglich können wir dem Display leider kein gutes Zeugnis ausstellen. Trotz der mehr als ordentlichen Schaltzeiten, die wir im Teil Reaktionszeit bei 60 Hz gemessen haben, zieht sich das Bild wie ein Kaugummi und produziert jede Menge Blur, wie im folgenden Bild zu sehen ist.

Unschärfe-Eindruck des LG 32GQ950-B bei 60 Hz
Unschärfe-Eindruck des LG 32GQ950-B bei 60 Hz

In diese Aufnahmen wurde natürlich stark hereingezoomt. Sie spiegeln dennoch wider, wie das bewegte Bild bei diesem Test aussieht. Bei Erhöhung des Overdrives auf die Stellung „Schneller“ kommt noch eine erhebliche Korona ins Spiel, die die Bildqualität komplett zunichtemacht.

Spielszene aus Project CARS 2: Bildfehler (Overdrive „Schneller“ bei 60 Hz)
Spielszene aus Project CARS 2: Bildfehler (Overdrive „Schneller“ bei 60 Hz)

Im normalem Gameplay und bei normalem Sitzabstand zeigt sich das Bild natürlich nicht so katastrophal wie bei den Testbildern. Trotzdem müssen wir festhalten, dass der LG 32GQ950-B bei 60 Hz auf keinen Fall ein Schärfemonster ist und bedeutend mehr Blur produziert als viele andere Monitore mit ähnlichen Schaltzeiten. An alten Spielekonsolen ist das Display demnach keine gute Wahl.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

Interessante Themen

11 Gedanken zu „Test LG 32GQ950-B: 4K-Gaming mit klasse Performance“

  1. Im Test wird zwar die Hardwarekalibrierung angesprochen, und auch verschiedene Bildschirmdarstellungen der Software gebracht, aber leider keine detaillierten Resultate dieses Prozesses. Schade. Gerade beim Vergleich mit seinem älteren Bruder 32UL950-W wäre das interessant.

    Antworten
  2. Leider ist es mir bisher nicht gelungen, unter Windows 10/11 mit Intel-GPUs (NUCs mit HD-, UHD-, IrisXE-Grafik) und dem Windows-PnP-Monitortreiber HDR über die HDMI-Anschlüsse des Monitors zu aktivieren. DXDIAG vermisst wenigstens die Angaben zu „Advanced Colours“. Bug oder Feature?!

    Antworten
  3. Super ausführlicher Test, vielen Dank dafür!

    Hakt ihr bezüglich der für HDR1000 verfehlten Werte noch beim Hersteller nach? Mich würde interessieren, ob das vielleicht ein Problem eines Vorserienmodells war oder ob sie die angepeilte Zertifizierung wirklich verfehlen.

    VG,
    Martin

    Antworten
  4. Hi,

    in einigen Videos von chinesischen Reviewern wurde der ganze Monitor auseinandergenommen, und dort konnte man dann an der Rückseite im unteren Bereich einen kleinen Lüfter sehen. War dieser Lüfter irgendwie während des Tests zu hören? Ist er vielleicht nur im HDR Betrieb an?

    Antworten
  5. Guten Tag, ich habe die Test zwischen dem LG 32GQ950 und dem ASUS ROG Swift PG32UQ verglichen.
    Nach wie vor kann ich mich schwer entscheiden. Welchen der beiden seht ihr für Entertainment/Gaming Zwecke als Favorit?

    Mich würde noch die Wärmeentwicklung vor dem Gerät interessieren, gab es da Auffälligkeiten? In letzter Zeit hatte ich bei diversen 34″ Geräten eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung wahrgenommen (bei gewöhnlichem Abstand).

    Vielen Dank für die ausführlichen Tests.
    Gruß
    Christian

    Antworten
  6. Vielen Dank für den tollen (von mir mit großer Spannung erwarteten) Test!

    Schade, dass die HDR1000 nicht erreicht werden. Das wäre aber aber gut verkraftbar.
    Der einzige Grund, der mich aber jetzt noch davon abhält zu kaufen, ist die fehlende KVM- / Ladefunktionalität (USB-C Anschluss) und ich weiß nicht, ob ich darauf verzichten kann.
    Damit wäre er der perfekte Home-Office- und Gaming-Monitor in einem.

    Antworten

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