Farbraumabdeckung
Hinsichtlich Farbraumabdeckung nennt LG in den Spezifikationen einen typischen Wert von 99 % sRGB. Der sRGB-Farbraum wird nach unseren Messungen mit 94 % abgedeckt, was noch knapp als sehr guter Wert durchgeht.
In der 3D-Grafik ist erkennbar, dass der native Farbraum des LG 34BQ77QC-B bei Grün und Cyan sowie Rot und Magenta etwas kleiner als der sRGB-Farbraum ist. An anderen Stellen ist der Farbumfang dagegen größer. Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 92 % | 94 % |
Adobe RGB | – | 64 % |
ECI-RGB v2 | – | 57 % |
DECI-P3 RGB | – | 65 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 85 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Bildmodus: Anwender (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Messtechnisch fällt die durchschnittliche Graubalance des LG 34BQ77QC-B in der Werkseinstellung mit einem Wert von 0,67 sehr gut aus, wenn auch denkbar knapp. Leider ist die Range mit einem Wert von 2,4 etwas erhöht, sodass insgesamt ein befriedigendes Ergebnis erzielt wird. Beim Gamma ermitteln wir einen Durchschnittswert von 2,15 (Modus 2). Die Kurve verläuft allerdings alles andere als normgerecht.
Das OSD bietet für den Gamma-Wert vier Optionen: „Modus 1“ (1,97), „Modus 2“ (2,18), „Modus 3“ (2,36) und „Modus 4“ (2,14).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der LG 34BQ77QC-B bietet keinen dedizierten sRGB-Modus. Deshalb haben wir für die Beurteilung die Werkseinstellung verwendet. Aus diesem Grund sind Graubalance und Gamma natürlich fast identisch mit den vorherigen Messwerten. Abweichungen sind rein messtechnisch zu erklären. Die durchschnittlichen Delta-C-Werte liegen bei 0,6, was ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Die Delta-C-Range beläuft sich weiterhin auf 2,4. Die Farbtemperatur von 7070 K ist kälter als die gewünschten 6500 K.
Die Farbraumabdeckung fällt mit 92 % gut aus. Die Farbabweichungen sind befriedigend (Delta-E94-Average: 2,96). Die höchste Farbabweichung beträgt 6,56 in der Spitze. Der Kontrast liegt bei sehr guten 1097:1.
Die Werksabstimmung ist ordentlich gelungen, auch wenn der Gammaverlauf besser sein könnte. Nach der Kalibrierung zeigt der LG 34BQ77QC-B allerdings, was er wirklich draufhat.
Der „Display Quality Assurance Report“, der von LG bereitgestellt wird, dient zur Bestätigung der Genauigkeit der Bildqualität. Bedauerlicherweise sind die beigefügten Messwerte wenig detailliert und aussagekräftig. Es werden lediglich drei Werte genannt. Ein Zielwert von 2,2 wird für den Gamma-Wert festgelegt. Die Messung gilt als bestanden, wenn der Messwert zwischen 2,1 und 2,3 liegt. Unsere eigenen Messungen ergaben einen durchschnittlichen Gamma-Wert von 2,15, der somit innerhalb des Zielkorridors liegt. Jedoch wird der völlig untypische Verlauf in keiner Weise berücksichtigt.
Bei der Farbtemperatur wird als Zielwert 6500 K angestrebt. Die Messung gilt als bestanden, wenn der Messwert zwischen 6000 K und 7000 K liegt. Mit 7070 K ist der von uns ermittelte Wert knapp darüber. Hier können auch Messtoleranzen eine Rolle spielen.
Der letzte Punkt des Tests bezieht sich auf den Farbunterschied nach Delta E. Gemäß dem Protokoll hat der Bildschirm den Test bestanden, da die Farbwerte einen Wert kleiner als Delta E 5,0 aufweisen. Unsere eigenen Messungen ergaben jedoch eine maximale Abweichung von 6,56 Delta E. Es ist bedauerlich, dass LG nicht angibt, nach welcher Formel der Delta-E-Wert berechnet wurde oder wie viele Farben überhaupt überprüft wurden. In Anbetracht dessen kann das vorliegende Messprotokoll durchaus korrekt sein, da unser durchschnittlicher Delta E94-Wert laut Messungen bei 2,96 liegt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Anwender |
Helligkeit: | 33 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Modus 2 |
Farbtemperatur: | Benutzer |
RGB: | 50/50/48 |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Profilvalidierung

Der LG 34BQ77QC-B zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, wobei das durchschnittliche Delta C mit 0,49 sehr gut ausfällt. Die Delta-C-Range von 1,36 verhindert eine insgesamt sehr gute Wertung. Die Farbwerte überzeugen mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 0,34 vollkommen. Der Maximalwert liegt bei 1,36 Delta E94, was in beiden Fällen ein sehr gutes Ergebnis darstellt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance fällt nach der Kalibrierung gut aus, im Durchschnitt sind die Abweichungen beim Delta C jetzt sehr gut. Die Range sinkt auf gute 1,66. Der Gamma-Wert liegt im Schnitt bei 2,2, und die Kurve verläuft völlig normgerecht.
Bei den Buntfarben sind die Abweichungen im Durchschnitt sehr gut (Delta-E94-Average: 0,68, Delta-E94-Maximum: 2,08). Insgesamt ist das Ergebnis nach der Kalibrierung sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vielen Dank tobschda für deinen Hinweis.
Tatsächlich wird diese Limitierung auch im Handbuch erwähnt. Ärgerlich. Da ist eine klassische dockingstation besser. Hast du es hinbekommen, die Netzwerkgeschwindigkeit zu steigern? Klappt es, wenn man neben dem upstream-port (notebook – > Monitor) noch eine USB downstream port (Monitor –> notebook), also ein zweites USB-Kabel mit dem Monitor verbindet?
Ich habe eine Frage zum pbp-Modus.
kann der pbp Modus auch genutzt werden, wenn nur ein einzelner Computer via USB-C angeschlossen ist? Kann man sich den Monitor also virtuell in zwei Monitore aufteilen, so dass der angeschlossene Computer/Notebook zwei Monitore erkennt?
Sämtliche Erklärungen zu pbp gehen immer von zwei Computern an einem Monitor aus.
Ich habe mir den Bildschirm vor ein paar Wochen gekauft. Mir hat die Idee gefallen, dass ich alle Kabel – insbesondere auch das LAN-Kabel – an dem Monitor direkt anschließen kann und dann nur noch das USB-C-Kabel vom Monitor zum Laptop führt.
Aber leider ist die Netzwerkgeschwindigkeit dann sehr langsam – sie geht nicht über 40 -50 Mbit/s hinaus. In den Windows-Einstellungen wird angezeigt, dass der Netzwerkcontroller im Monitor angeblich nicht über einen USB 3.0-kompatiblen Anschluss verbunden ist. Ich habe das Problem an zwei verschiedenen Laptops – ein Laptop mit Windows 10 und USB 3.2 und an einem anderen Laptop mit Windows 11 und Thunderbolt 3. Leider war LG bisher nicht in der Lage, das Problem zu lösen. Das ist wirklich sehr schade bei einem ansonsten tollen Monitor.