Einleitung
LG Electronics aus Südkorea erweitert seine innovative CineBeam-Reihe mit dem neuen 4K-Projektor PU700R. Die Auflösung wird mit 3840 x 2160 Pixeln beziffert und soll Leinwände bis zu einer Größe von 120 Zoll strahlend hell mit 1000 Lumen ausleuchten. Dies wird von einer RGB-LED-Lichtquelle ermöglicht, die mit einer Lebensdauer von 30 000 Stunden ausgewiesen wird. Da kein RGB-Farbrad mehr verbaut werden muss, weil die LED-Lampen diese Aufgabe übernehmen, soll der Regenbogen-Effekt (Farbblitzen) nicht mehr auftreten.
Mit nur 3,1 kg ist der Beamer so leicht, dass er für den Einsatz unterwegs wie geschaffen ist. Mit seinem einzigartigen Design soll er unvergessliche visuelle Erlebnisse überall dort projizieren, wo es eine Wand oder eine Decke gibt. Das können Wohnmobile, Zeltplanen, Camper-Vans oder auch die weiße Wand im Wohnzimmer bei Freunden sein. Als Lifestyle-Produkt wurde das Modell mit dem Red Dot Award ausgezeichnet.
Mit seiner Festbrennweite leuchtet das Gerät eine 16:9-Leinwand mit 120 Zoll aus einer Distanz von 2,80 m vollständig aus. Wird der Projektionsabstand für ein größeres oder kleineres Bild verändert, fokussiert das Objektiv automatisch. Darüber hinaus stehen eine automatische Bildausrichtung und ein dynamisches Tonemapping für HDR zur Verfügung. Letzteres passt den Helligkeitsbereich in Echtzeit automatisch an.
Die smarte webOS-22-Plattform von LG bietet einen einfachen Zugang zu Streamingdiensten wie Disney+, Prime Video und YouTube. Von externen Geräten kann drahtlos auf den Beamer übertragen werden – dank Screen Share und Apple AirPlay 2. Ein 5-Watt-Lautsprecher ist eingebaut, trotzdem können Bluetooth-Klanggeber gekoppelt werden, um einen kraftvolleren Sound zu erhalten. Für eine schöne Lichtstimmung bietet der Projektor atmosphärische Motive, um den Raum aufzuwerten. Über die mitgelieferte Magic-Remote-Fernbedienung wird die Stimmungsbeleuchtung ein- und ausgeschaltet und der komplette Beamer gesteuert.
Den Preis beziffert LG mit 1.299 Euro. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des LG CineBeam PU700R.
Lieferumfang
Der LG CineBeam PU700R wird aufwendig und sicher verpackt in einem großen Karton geliefert. Neben dem gut geschützten Projektor sind darin ein externes Netzteil, die Magic Remote mit zwei Batterien, eine Garantiekarte und eine deutschsprachige Schnellanleitung enthalten.
Optik und Gestaltung
Der LG CineBeam PU700R erscheint mit seiner abgerundeten Gehäuseform, dem ovalen Standfuß und dem weißen Finish sehr elegant. Das Objektiv ist in die Front eingelassen und schließt wie der darüber befindliche Sensor für den Autofokus und die automatische Formatanpassung bündig ab. Kunststoffgitter an der Rückseite und um das Objektiv herum dienen vorrangig der Kühlung und Tonwiedergabe. Dahinter befinden sich Lüfter und der Mono-Lautsprecher.
Regler für das manuelle Einstellen der Schärfe, der Geometrie und des Pegels sind nicht vorhanden, da diese Anpassungen elektrisch via Fernbedienung erfolgen. Mit dem Joystick auf der Oberseite kann der Beamer ein- und ausgeschaltet werden, falls die Magic Remote mal nicht zur Hand sein sollte. Ebenso ist es damit möglich, durch das OSD zu navigieren.
Mit 3,1 kg gehört der LG CineBeam PU700R zu den Leichtgewichten unter den Projektoren. Für den gelegentlichen Transport zu Freunden ist er daher bestens geeignet. Er sollte waagerecht auf Höhe der Unterkante der Leinwand aufgestellt werden. An der Standsäule kann der Projektor um 90 Grad ausgerichtet werden, damit er nicht nur nach vorn, sondern auch an die Zimmerdecke projizieren kann.
Die Abmessungen des LG CineBeam PU700R betragen 144 mm x 164 mm x 307 mm (B x H x T).
Zusammengefasst finden wir Haptik und Optik gelungen. Design, Verarbeitung und Materialqualität sind herausragend. Preisgünstigeren portablen Modellen ist der LG CineBeam PU700R in dieser Hinsicht klar überlegen.
Anschlüsse
Sämtliche Schnittstellen befinden sich auf der linken Seite des LG CineBeam PU700R. Sie fallen mit einem HDMI-2.1-Anschluss inklusive ARC („Audio Return Channel“), USB-C und USB 2.0 für die Signalzuspielung recht spärlich aus. Dazu kommen noch Dual-Bluetooth für die Verbindung von externen Lautsprechern beziehungsweise Kopfhörern und die Möglichkeit, via Miracast die Displays von kompatiblen Smart-Devices (Smartphone, Tablet) zu spiegeln und so deren Inhalte in Echtzeit zu projizieren. Auf LAN, 12-V-Trigger und einen Audio-Ausgang muss verzichtet werden.
Aufstellung
Dank des ausgefeilten Designs ist die Aufstellung denkbar einfach. Der Beamer wird auf einer festen Unterlage platziert und zur Bildwand gedreht, auf die projiziert werden soll. Das kann eine Leinwand sein, wie in unserem Screening-Room, oder die helle Decke im Kinderzimmer. Sogar eine Dachschräge ist bestens geeignet, um Filme darauf zu werfen. Da auf Lens-Shift und Zoom verzichtet werden muss, können Lage und Größe nur durch das Versetzen des LG CineBeam PU700R verändert werden.
Kommt ganz klassisch eine Leinwand zum Einsatz, wird der Projektor auf Höhe der Leinwandunterkante auf einem Tisch betrieben, weil er das Bild nach oben abstrahlt.
Das Installationsmenü ist wie vom Hersteller gewohnt sehr übersichtlich strukturiert. Die automatische Bildschirm-Anpassung des LG CineBeam PU700R soll die Installationsprozedere vereinfachen. Wie schon beim ProBeam-Modell in unserem letzten Test gelingt das nicht fehlerfrei. Das Tool verursacht eine falsche Geometrie.
Aus diesem Grund entschieden wir uns, die automatische Bildschirm-Anpassung auszuschalten. Im Anschluss wurde umgehend ein korrektes Bildformat erzeugt. Der Fokus sitzt dank der automatischen Bildschärfe perfekt. Wenn wir nun die automatische Bildschirm-Anpassung wieder einschalten, arbeitet sie fortan fehlerfrei – jedenfalls bis zum Neustart des Projektors. Dann tritt derselbe Fehler erneut auf, sodass wir die Prozedur wiederholen müssen.
Eine weitere Möglichkeit im Rahmen der Installation ist, das Bild an bis zu 15 Punkten geometrisch anzupassen – beispielsweise bei Nutzung einer Panoramaleinwand, um den „Bauch“-Effekt zu korrigieren, der bei Curved-Screens immer auftritt.
Wir empfehlen, den LG CineBeam PU700R im Lot aufzustellen, sodass auf die Trapezkorrektur verzichtet werden kann. Allein auf diese Weise wird die volle UHD-Auflösung genutzt, weil die geometrische Anpassung immer durch Verkleinerung des Bildes auf dem DLP-Chip erfolgt.
Bildgröße
Das Objektiv besitzt eine Festbrennweite mit einer Ratio von 1,2:1. Das bedeutet: Eine 2,50 m breite 16:9-Leinwand kann vollständig aus einer Distanz von 3,00 m ausgeleuchtet werden. Für mittlere Wohnzimmer und Wohnmobile ist der LG CineBeam PU700R somit bestens geeignet. Einen 60-Zoll-Fernseher ersetzt er bereits aus einer Projektionsentfernung von rund 1,60 m. Derlei Bildgrößen haben in Camping-Vans Seltenheitswert, weil aus Platzgründen kaum jemand so große TV-Geräte installiert. Für eine Rollo-Leinwand und den kleinen CineBeam sollte unterwegs ausreichend Platz zu schaffen sein. In einem Wohnzimmer mit 20 m² kann der Proband aus 4 m Entfernung immerhin eine Bildbreite von 3,30 m generieren.
Die nachfolgende Distanztabelle zeigt die Aufstellungsmöglichkeiten detailliert für die Projektion im 16:9-Format.
Betrieb
Sobald der LG CineBeam PU700R eingeschaltet wird, laufen die Lüfter bereits flüsterleise im höchsten LED-Lichtmodus. Wie alle Projektoren erreicht er nach etwa 30 Minuten seinen optimalen Arbeitspunkt. Bis dahin können sich Bildlage, Schärfe und Farben noch ein wenig verändern. Die LED-Lichtquelle hat aber den Vorteil, dass sie bereits nach gut einer Minute konsistente Farben darstellt – ohne unschönen Grünfarbstich, wie er bei fast allen herkömmlichen Lampen-Projektoren zu beobachten ist. Bei unserem Testgerät passt die Schärfe dank des Autofokus ab der ersten Sekunde. Ebenso erscheinen die Farben überaus natürlich.
Wird der Beamer nach dem Film ausgeschaltet, beträgt die Abkühlphase rund 15 Sekunden, danach ist er im Standby und schaltet auf Wunsch sogar ganz ab.