Auflösung
Der LG CineBeam S ist ein Ein-Chip-DLP-Projektor, der mit einem 0,47 Zoll großen DMD von Texas Instruments mit Full-HD-Auflösung ausgestattet ist. Wie alle aktuellen 4K-fähigen DLP-Projektoren in diesem Preissegment erzeugt er eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln mittels XPR-Shifting.
Praktisch alle Bildsignale bis 2160p skaliert der Beamer auf seine native Auflösung.
Bildschärfe und Konvergenz
Der Vorteil von Ein-Chip-DLP-Projektoren gegenüber LCD- und LCOS-Lichtwerfern mit drei Chips besteht in der Regel darin, dass nicht mehrere Chips penibel aufeinander abgestimmt werden müssen. Aus diesem Grund weist der LG CineBeam S keine Konvergenzfehler auf.

Bezüglich der Schärfe bleibt unser Testgerät hinter anderen DLP-Projektoren sichtbar zurück, die wir in dieser Preisklasse geprüft haben. Auf der gesamten Bildfläche stellt sich keine optimale Abbildungsschärfe ein. Bei genauer Betrachtung fallen bereits in der Bildmitte leichte Auflösungsverluste auf, die ihre Ursache in der Trapezkorrektur haben.


Der Eindruck aus der Mitte setzt sich zum Rand fort. Oben links und rechts sind die Auswirkungen der digitalen Bildformatanpassung anhand der unterschiedlich breiten Linien in Pixelauflösung gut erkennbar. Farbsäume und Farbtemperaturabweichungen sind hingegen nicht vorhanden.
An den unteren Rändern wird das Niveau besser, sodass wir hier keine Auffälligkeiten durch Keystone verzeichnen. Trotzdem bleibt die Auflösung hinter den Erwartungen zurück. Die Color-Uniformity ist ebenfalls auf Referenzniveau, weil keine Einfärbungen vorhanden sind.
Farbwiedergabe
Der LG CineBeam S wird im Werkspreset „Lebendig“ ausgeliefert. Der Farbraum Rec. 709 wird mit über 200 % abgedeckt, wodurch das Bild sehr bunt ist.
Für die Kalibrierung schalten wir in den Modus „Experte Hell“. Auch hier wird das Farbspektrum viel zu groß dargestellt. Nach der Kalibrierung machen Primär- und Sekundärfarben Punktlandungen. Der Weißpunkt trifft seine Vorgabe mit 6505 K und D65 exakt.
Im Film sind die großen Unterschiede sofort sichtbar, weil Gesichter nach den Anpassungen viel natürlicher erscheinen. Der „Sonnenbrand“ der Schauspieler weicht einem natürlichen Teint.
Der LG CineBeam S deckt den Farbraum Rec. 2020 zu 103 % ab. Das gelingt ihm dank der extrem schmalbandigen RGB-Laserlichtquelle ganz ohne Filter. Die Primärfarben befinden sich schon nahe am Ziel.
Kalibriert trifft der Weißpunkt D65 und 6500 K. Die Sekundärfarben halten ihre Vorgaben nun annähernd ein, ebenso wie die Primarys.

Der Graustufenverlauf besitzt in der Werkseinstellung ein Rotdefizit. Mit wenigen Klicks im 10-Punkte-Equalizer ergibt sich ein mustergültiger Graustufenverlauf von 0 bis 100 %.
Im Werksmodus betragen die Abweichungen im Durchschnitt 4,5 Delta E und maximal 7,7 Delta E. Nach den Anpassungen mithilfe des Farb-Equalizers ist es uns gelungen, die Abweichungen vollständig zu beheben, sodass wir mit durchschnittlich 0,6 Delta E und maximal 1,6 Delta E Perfektion verzeichnen.
Die Primär- und Sekundärfarben weisen ab Werk im Durchschnitt 9,9 Delta E auf und im Maximum 18,7 Delta E. Das bestätigt die viel zu bunten Filmbilder auch messtechnisch.
Im Rahmen der Kalibrierung im Bildmodus stellt sich mit durchschnittlich 1,9 (und 4,3 Delta E in der Spitze) eine deutliche Verbesserung ein, die genau so in realen Bildern zu sehen sind. Alles sieht nun natürlicher aus.
Das Gamma beschreibt den Helligkeitsanstieg von Schwarz zu Weiß. Idealerweise verläuft er um 2,2 herum. Der Proband stellt das Gamma bereits in der Werkseinstellung sehr gut dar. Die geringfügigen Abweichungen sind in der Praxis nicht relevant. Sowohl in dunklen als auch in hellen Szenen sind alle Details vorhanden und werden auf der Leinwand abgebildet.
Im Rahmen der Kalibrierung auf Gamma 2,2 verzeichnen wir schlicht und ergreifend das Optimum.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Maximalhelligkeit ermitteln wir im Bildmodus „Bright“ mit 565 Lumen. Die Farbtemperatur ist erwartungsgemäß zu kühl. Die beworbene Lichtausbeute wird also um rund 13 % übertroffen.
Wir wechseln auf den Modus „Experte Hell“ und messen nach der Kalibrierung 542 Lumen, was immer noch über der Herstellerangabe liegt. Diese Helligkeit reicht für Bildbreiten bis zu 2,10 m mit SDR-Signalen aus, für die wir 20 Footlambert ansetzen. Für HDR-Filme empfehlen wir eine Leuchtdichte von 32 Footlambert. Diese stellt der Proband auf einer Breite von 1,70 m dar.
Der statische Kontrast von 3450:1 (On/Off) sorgt für ein sattes Schwarz von 0,16 Lumen. Der Im-Bild-Kontrast überzeugt mit 2791:1 ebenso wie der ANSI-Kontrast mit 230:1 auf ganzer Linie für einen Projektor in diesem Preissegment.
| Bildmodus | Lumen |
| Experte Hell (D65-kalibriert) | 542 |
| HDR-Standard (D65-kalibriert) | 542 |
| Lebhaft | 471 |
| Standard | 471 |
| Basis | 471 |
| Kino | 400 |
| Sport | 471 |
| Spiele | 455 |
| Filmmaker | 423 |
| Bright | 565 |























