Interpolation
In Bezug aufs Interpolieren diverser Bildschirmuflösungen bietet unser Testgerät nur Standardprogramm: Das OSD-Menü erlaubt neben der Vollbildwiedergabe noch eine seitengerechte Darstellung (Aspect); eine 1:1-pixelgenaue Anzeige nicht nativer Auflösungen fehlt beispielsweise.
Interpolation Text
Ein komplett scharfes Bild hat ein Flachbildschirm bekanntlich nur bei Wahl der nativen Auflösung: jeder Pixel auf dem Monitor bekommt exakt einen Pixel des Videosignals zugeordnet. Alle übrigen Auflösungen zwingen die integrierte Elektronik, die Auflösung der Quelle auf die des Panels hochzurechnen. Dabei muss ein Pixel des Signals auf mehrere Pixel gestreckt werden. Diese Tatsache sorgt in der Regel für Unschärfe und Schattenbildung.
Folgende Bilder zeigen das Interpolationsverhalten gängiger Auflösungen im Format 16:9:
Wie erwartet, völlig fehlerfrei, ist die Textdarstellung in der nativen Auflösung. Von den kleineren getesteten Auflösungen sticht WXGA+ (1440 x 900) als hervor – unter den nicht-nativen zeigt diese Auflösung die geringste Unschärfe und kaum Schatten.
Abgesehen vom Vollbildmodus akzeptiert der Acer S243HLbmii lediglich das 4:3-Seitenverhältnis, was sich negativ auf 5:4- und 16:10-Auflösungen auswirkt: Derartiges Material wird bei diesem Modus auch auf das Seitenverhältnis 4:3 bzw. 16:9 gestaucht. Folgende Bilder sollen zudem die Interpolationsmöglichkeiten bei der gängigen 5:4-Auflösung 1.280 x 1.024 verdeutlichen:
Schade, dass sich die seitengerechte Super-XGA-Auflösung so uneinheitlich präsentiert. Von der Grundschärfe her macht sie einen besseren Eindruck als einige höhere Auflösungen im 16:9-Format, die gänzlich, aber einheitlich unscharf dargestellt werden. Leider wird das soeben Gelobte von einzelnen verwaschenen Stellen zunichte gemacht.
Interpolation Spiele
Die Hafenszene im Aufbaustrategiespiel Anno 1404 zeigt, unter anderem an der Schiffstakelage oder an den im Wind spielenden Flaggen, diverse scharfe Kanten, die das Interpolationsverhalten gut widerspiegeln. Antialiasing, welches Treppenbildung an Kanten vermindert, wurde sowohl im Catalyst Control Center wie auch im Grafikmenü des Spiels deaktiviert.
Ähnlich gut wie in der Textdarstellung zeigt sich der S243HLbmii bei der Spieleinterpolation. Die beste Figur macht auch hier die native Auflösung; die Qualität der Darstellung steigt mit höherer Auflösung. Vernachlässigbar ist der Schärfeverlust in den getesteten größeren Auflösungen, während die Texturen in kleineren Auflösungen verwischen. Auffällige Schwächen sind bei der Interpolation jedoch nicht zu verzeichnen.
Besonders die Vollbildstreckung von 4:3- und 5:4-Auflösungen produziert matschige Ergebnisse, Wasserspiegelungen und Schatten fransen stark aus. Die seitenverhältnistreue 4:3-Hardwareinterpolationsmöglichkeit bietet für ältere Spieletitel, die noch keine Widescreenunterstützung besitzen, eine Darstellung im korrekten Seitenverhältnis. Ein direktes Tastenkürzel, das die Umschaltung via Spielemenü oder „tief“ im OSD umgeht, wäre angenehm.
Anwendungen
Vieles spricht dafür, dass Acer den S243HL eher für den multimedialen Betrieb als für den Officeeinsatz konzipiert hat: sein Bildformat – das filmfreundliche 16:9 –, zwei HDMI-Eingänge, die integrierte Box et cetera. Laut seiner Bilddiagonale und Auflösung misst ein Pixel unseres Testgeräts 0,276 Millimeter, die Pixeldichte beträgt 92 ppi. Unter Betonung der Medienlastigkeit dürfte es den verbreiteten Office- und Grafikanwendungen genügend Raum schenken, sodass die wenigsten Anwender die 120 zusätzlichen Vertikalzeilen der nächsthöheren, im 24-Zoll-Bereich häufiger anzutreffenden, Auflösung vermissen sollten.
Multi-Monitor-Arbeitsbereiche erhöhen nachweislich die Produktivität ihrer Benutzer. Analog gilt, dass zwei oder mehr parallel sichtbare Fenster auf einem Display viele Arbeitsabläufe ebenfalls verkürzen oder anders erleichtern. Unser Testgerät stellt zwei A4-Dokumente in Originalgröße dar, ohne dass Task- oder Menüleiste ausgeblendet werden müssen. Zusätzlicher Platz kann für Chatfenster, Sidebar oder ein verschlanktes Windows-Explorer-Fenster reserviert werden. Auch mehrere parallel geöffnete Fenster werden in nutzbarer Größe angezeigt.
Reaktionsverhalten
Acer bewirbt seinen LED-Monitor mit einer Grau-zu-grau-Reaktionszeit von zwei Millisekunden. Angaben, ob eine Overdriveschaltung verbaut ist, konnten wir weder dem OSD-Menü noch der Bedienungsanleitung entnehmen.
Dank einer subjektiv nicht vorhandenen Verzögerung zwischen Mausbewegung und Bildwechsel kann der Acer S243HL als spieletauglicher Monitor eingeschätzt werden. Die später folgende Messung des Inputlags wird es erweisen, doch bis dahin schätzen wir die Latenz als sehr gering ein.
Die Steuerung im Spiel ist direkt, auch während panischer Bewegungsschwenks unter Alienattacke beeinträchtigten Nachzieh- oder Unschärfeeffekte das Spielvergnügen nicht. Dass sich das Gameplay gerade bei „Dead Space“ so zäh anfühlt, muss an diesem Titel liegen: Schnelle Angriffe und rasante Schwenks laufen absolut schlierenfrei über den Schirm, außerdem konnten wir diese gefühlte Zähigkeit bei anderen Titeln nicht reproduzieren.
Bei schnellen Autorennen erweist der Acer sich als toller Spielebegleiter. Die Steuerung reagiert direkt und wir konnten keinerlei unerwünschte Bewegungsunschärfen oder Schlieren ausmachen. Die Bildqualität in Spielen ist durchweg überzeugend: Aufgrund seines Standardformats, welches in „Dirt“ selektierbar ist, liegen dem Monitor Rennspiele besonders.