Die von uns angewendete Methode verfolgt daher einen anderen Ansatz. Dort messen wir die Verzögerung zwischen Bild und Ton (Audio-Ausgang der Soundkarte im Vergleich zum Signal des Lichtsensors am Monitor). Dies geschieht in der Regel am DisplayPort unter Einstellung der nativen Auflösung und bei höchster Bildfrequenz in der Bildschirmmitte.
Die real erlebte Bildverzögerung ist deshalb von oben erwähnten Faktoren (und weiteren wie DirectX) abhängig und sollte im Wertebereich zwischen Leo Bodnar und der PRAD-Messmethode liegen.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für ermüdungsfreies Arbeiten geeignet.
Adaptive-Sync und GamePlus
Der GamePlus-Modus war auch schon beim Vorgängermodell vorhanden. Anzeigt werden können ein mittiges Fadenkreuz für Shooter, die dieses nicht besitzen, sowie ein Timer für Strategiespiele, bei denen Aktionen zu bestimmten Zeiten ausgeführt oder erwartet werden. Beide Features können für die jeweiligen Zielgruppen einen Mehrwert darstellen und dürften daher auch in der Praxis angewandt werden.
Neu ist dagegen die Adaptive-Sync Technologie. Dies ist eine FreeSync Funktion, die auf den DisplayPort beschränkt ist. Diese funktioniert nur bei Grafikkarten von AMD und wurde bei uns direkt automatisch erkannt. Die Technologie verhindert das Zerreißen der Bilder und sorgt für ein flüssigeres Spielerlebnis. Die „Dynamic Refresh-Rate“ liegt beim ASUS PB27UQ bei 40 bis 60 Hz.
Subjektive Beurteilung
Dank der sehr guten Darstellung der Full-HD-Auflösung können auch Gelegenheitsspieler ohne potente Grafikkarte an dem Monitor spielen. Dieser Spielgruppe werden einige Zusatz-Features geboten, und die etwas längere Latenzzeit liegt in einem nicht spürbaren Bereich. Leichte Schlieren müssen allerdings geduldet werden, was bei allen Geräten der Fall ist, die nicht mindestens 120 Hz anzeigen können. Genau diese beiden Punkte werden Hardcore-Gamer stören, so dass das Gerät für diese Gruppe nur empfohlen werden kann, wenn gleichzeitig auch andere Parameter wie zum Beispiel eine sRGB-Farbraumabdeckung von 100 % verfügbar sein müssen. Ansonsten dürfte der Griff zu einem reinen Gaming-Gerät die bessere Wahl sein.
Sound
Zwei Lautsprecher mit jeweils zwei Watt sitzen unter den oberen Lüftungslöchern auf der Rückseite des Gerätes. Eine Basswiedergabe findet dabei praktisch nicht statt, kann bauartbedingt aber auch nicht erwartet werden. Stimmen werden zudem etwas blechern wiedergegeben. Für Windows-Sounds und einfache Anwendungen sind die Lautsprecher sinnvoll einsetzbar. Anwender, die auch Musik oder selbst kurze Videoclips mit ansprechender Soundausgabe genießen wollen, sollten zu externen Lautsprechern greifen oder einen Kopfhörer anschließen. Da der Monitor sowohl einen Audioeingang als auch -ausgang besitzt, lassen sich zugespielte Signale problemlos weiter- oder durchleiten.
DVD und Video
Für die meisten nachfolgenden Tests haben wir einen Blu-ray-Player per HDMI verbunden. Durch den vorhandenen HDMI-2.0-Standard ist das Gerät auch für den Anschluss von 4K-Playern geeignet. Aufgrund des 16:9-Formates ist es außerdem sehr gut für Serien geeignet, die sich alternativ zudem im Bild-in-Bild-Modus anzeigen lassen.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Für unsere Tests der Skalierung verwenden wir nur 16:9- und 4:3-Formate, die alle seitengerecht vergrößert wiedergegeben werden konnten. Andere Formate können dagegen nur im 1:1-Modus seitengerecht angezeigt werden, was bei der sehr hohen nativen Auflösung große schwarze Ränder an allen Seiten sowie ein kleines Bild in der Mitte bedeutet.
Bei den Bildraten konnten 24 Hz problemlos angezeigt werden. 50 Hz sollten eigentlich auch möglich sein, bei unserem Player wurde trotz der Voreinstellung aber immer auf 60 Hz zurückgesprungen. Diese Angaben beruhen auf der Anzeige der Hz-Zahl im OSD des Monitors.
Overscan
Das Gerät besitzt eine Overscan-Einstellung, die nur per HDMI-Anschluss aktivierbar ist. Da keine weiteren Einstellmöglichkeiten bestehen, dürfte diese in der Praxis aber keine Rolle spielen.
Farbmodelle und Signallevel
Sowohl beim Signallevel als auch bei den Farbmodellen muss auf die Automatik des Monitors vertraut werden, es waren keine manuellen Eingriffsmöglichkeiten vorhanden. Problematisch dürfte dies vor allem bei exotischeren Anwendungen sein, unsere verwendeten externen Geräte wurden korrekt erkannt und die richtigen Parameter gewählt.