Bildqualität
Wie in der 22 Zoll Klasse üblich, ist der Asus PG221 mit einem TN-Panel ausgestattet, das einen Kontrast von 1.000:1 bzw. 2.000:1 dynamisch aufweist und laut Hersteller 2 ms schnell ist. Zusätzlich hat es eine (spiegelnde) Glossy-Beschichtung, durch die Farben besonders kräftig dargestellt werden sollen.
Der dynamische Kontrast, der die Helligkeit abhängig vom Bildinhalt senkt oder anhebt, ist standardmäßig deaktiviert und muss erst vom Nutzer zugeschaltet werden. Wir konnten im Standardmodus einen Kontrast von 885:1 messen.
Das beste Ergebnis innerhalb der voreingestellten Bildmodi wird mit dem Landschaftsmodus erzielt, mit dem wir einen Kontrastwert von 1116:1 ermitteln konnten. Wird der dynamische Kontrast hinzu geschaltet, kann der Kontrast nochmals auf bis zu 1.239:1 gesteigert werden.
Für ein Display mit TN-Panel bietet der Asus PG221 damit einen ausgezeichneten Kontrast. Mit der kontrastreichen Farbdarstellung eines mit hochwertigem VA- oder IPS-Panel ausgestatteten TFTs kann aber auch der Asus PG221 nicht annähernd mithalten. Schließlich gibt der Kontrast nur das Verhältnis eines schwarzen zu einem weißen Bildpunkt wieder.
Leider ist es in der Branche üblich, mit unrealistischen Blickwinkelangaben zu werben. Asus macht da keine Ausnahme und spezifiziert das TN-Panel seines 22 Zöllers mit satten 170 Grad horizontal und 160 Grad vertikal. Die Bilder oben sprechen für sich: Diese Angaben können in der Praxis nicht gehalten werden.
Wie bei praktisch allen TN-Displays dieser Größenordnung ist der vertikale Blickwinkel schlecht und ein gleichmäßiger Farbton wird am oberen Bildrand nie genauso aussehen wie am unteren. Die hohen Verkaufszahlen von TN-bestückten Displays zeigen aber, dass sich die meisten Anwender damit anfreunden können.
Zumindest der horizontale Blickwinkel liegt im grünen Bereich, so dass Personen seitlich vom Bildschirm noch eine gute Sicht haben. Deshalb gibt es insgesamt noch eine zufriedenstellende Wertung.
Die Ausleuchtung des Asus PG221 ist mittelprächtig: So sind am oberen und unteren Bildrand schmale, helle Streifen sichtbar, ähnlich wie das beim Konkurrenzmodell Iiyama E2201WS im Prad-Test auch der der Fall war. Außerdem sind bei komplett schwarzem Bildschirm in dunkler Umgebung in der unteren Bildhälfte leichte Wellen erkennbar.
Die gemessenen Helligkeitswerte sind bis auf die linke, untere Ecke im guten Bereich. Hier fällt die Helligkeit allerdings deutlich um bis zu 35 cd/m² ab. Insgesamt ist die Ausleuchtung zufriedenstellend, zwar nicht schlecht, aber auch nicht gut. An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass die Ausleuchtung erfahrungsgemäß von Gerät zu Gerät unterschiedlich gut ausfallen kann.
Besonders gut funktioniert beim Asus PG221 die Anpassung der Helligkeit nach unten. Zwar ist der Asus ab Werk zu hell eingestellt, bietet aber nach unten hin mit 63 cd/m² ausreichenden Spielraum. Nach oben hin werden mit maximal 240 cd/m² die Herstellerangaben von 300cd/m² zwar nicht erreicht, ausreichend hell ist der TFT aber dennoch.
Ebenfalls sehr gut funktioniert die Graustufendarstellung des TFTs, wenn man vom standardmäßig zu kalten Bild einmal absieht: Bis auf die dunkelsten zwei bis drei Stufen werden alle 256 Stufen unseres Testbilds sauber aufgelöst. Dunkle Details in Spielen sind somit deutlich sichtbar und werden nicht verschluckt, jedenfalls solange man nicht den Spielemodus in der Werkseinstellung auswählt, bei dem zahlreiche Stufen verworfen werden.
Das Glossy-Panel ist und bleibt natürlich Geschmackssache. Unabhängig davon ist der subjektive Bildeindruck insgesamt noch gut, wozu besonders der hohe Kontrast und die satten Farben im Landschaftsmodus in Kombination mit der Farbtemperatur „warm“ beitragen, in dem dennoch kaum Graustufen verloren gehen.
Die anderen Farbmodi sind in der Werkseinstellung wenig brauchbar: Der Standardmodus führt zu recht blassen Farben und die anderen drei Bildmodi sind mit Farbtemperaturen von rund 9000K sehr kühl, Grautöne entsprechend bläulich. Wer das nicht mag, muss den jeweiligen Bildmodus selbst nachjustieren.
Ausmessung und Kalibration
Das TN-Panel des Asus PG221 kann laut Hersteller 16,7 Millionen Farben darstellen. Für Grafiker kommt der Monitor allein schon aufgrund der technologiebedingt geringen Blickwinkelstabilität nicht in Frage. Da auch kein erweiterter Farbraum geboten wird, haben wir uns bei der Ausmessung auf den Druckfarbraum Isocoated und den sRGB-Farbraum beschränkt.
Dieser ist besonders für Normalanwender interessant, die Internetseiten oder Urlaubsfotos von der Digitalkamera perfekt dargestellt sehen und bearbeiten möchten. Wer also auf dem Asus PG221 nicht nur zocken, surfen und videochatten möchte, sollte sich die nachfolgenden Absätze zu Gemüte führen.
Abdeckung des Druckfarbraums Isocoated zum Vergleich mit anderen TFTs:
sRGB-Abdeckung: 93 Prozent
Erläuterung: In der 3D-Ansicht stellt das weiße Netz Standardfarbraum sRGB dar, das schwarze Netz den Monitor-Farbraum. Die tatsächliche Übereinstimmung beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Dort, wo das weiße Netz aus dem bunten Würfel herausragt, ist der sRGB-Farbraum größer, als das, was der TFT tatsächlich darstellen kann. Ragt umgekehrt das schwarze Netz aus dem Würfel heraus, so ist an dieser Stelle der Monitorfarbraum größer als der sRGB-Farbraum.
Wie der Farbraumvergleich mit sRGB zeigt, deckt der Asus PG221 diesen nach der Kalibrierung zwar nicht vollständig, aber mit 93 Prozent gut ab. Das entspricht dem, was auch Monitore mit erweitertem Farbraum wie der Dell 2407WFP-HC schaffen. Allerdings muss der Monitor für ein solch gutes Ergebnis zunächst kalibriert werden. Ab Werk ist der Asus PG221 nämlich zu kalt und aufgrund des niedrigen Gammawerts weichen besonders die Graustufen stark vom sRGB-Standard ab.
Erläuterung der Abweichung deltaE
Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben noch genügend Ähnlichkeit zueinander.