Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Darstellung eines komplett schwarzen Bildes lässt zwei Spots in den beiden oberen Ecken erkennen, die etwa 2 cm einstrahlen. Zusätzlich sehen wir noch ein schmales Band im oberen Drittel rechts direkt am Rahmen. Die untere Seite hingegen ist frei von Spots. Eine Wolkenbildung lässt sich erfreulicherweise nicht erkennen.
Das Schwarz ist für ein PLS-/IPS-Panel typischerweise eher gräulich, was technologiebedingt auch immer von der Sitzposition abhängt. Je weiter man sich aus dem Zentrum bewegt, desto ausgewaschener wird das Schwarz, da die Hintergrundbeleuchtung durchscheint. Bewegt man sich nach rechts, wirkt das Bild eher gelblich, bewegt man sich nach links, wird es eher bläulich und hellt in beiden Fällen dementsprechend auf.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit einer Leuchtdichte von etwa 260 cd/m² bei nativem Weißpunkt verfehlt das Display die angegebenen 300 cd/m² um etwa 15 %. Wählt man D65 als Grundlage, erreicht das Display aufgrund der notwendigen Anpassungen nur noch etwa 240 cd/m². Das sollte aber trotzdem auch in sehr hellen Räumen ausreichen. Viel wichtiger ist die Minimalhelligkeit, damit der Monitor auch in absoluter Dunkelheit nicht blendet. Mit 35 cd/m² lässt sich der PG27AQ sehr weit herunterregeln, was das Arbeiten auch unter diesen Bedingungen problemlos ermöglicht.
Das Kontrastverhältnis liegt im Durchschnitt bei 974:1. Zwar bleibt auch hier der Monitor minimal hinter den Vorgaben des Datenblattes zurück, verpasst mit diesen Werten aber knapp ein sehr gutes Ergebnis. Auch nach der Kalibrierung erreicht das Kontrastverhältnis mit 931:1 eine gute Bewertung.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (also die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Mit einer gleichmäßigen Ausleuchtung hat der ASUS PG27AQ seine liebe Mühe. Während die durchschnittliche Differenz von 11,3 % noch gerade für eine befriedigende Bewertung steht, ist eine maximale Abweichung von 25,33 % nur noch ausreichend. Auffallend ist, dass die linke Seite viel höhere Abweichungen anzeigt, als die rechte.
In der Farbreinheit werden bessere Resultate erzielt. Ein durchschnittliches Delta C von 1,76 reicht für eine befriedigende Bewertung, während die maximale Abweichung von 2,54 ein gutes Ergebnis ist. Da unser Bewertungssystem allerdings nur die schlechtere beider Bewertungen berücksichtigt, wird hier nur ein Befriedigend erreicht.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS ROG Swift PG27AQ besitzt eine ganz leicht spiegelnde Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des ASUS ROG PG27AQ bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad. Bis auf eine leichte Abdunkelung des Bildes gibt es hier absolut nichts auszusetzen. Mit dem bloßen Auge können wir weder einen Kontrastverlust noch eine Farbverschiebung wahrnehmen. Hier leistet das AHVA-Panel eine erstklassige Leistung.
Interpolation
Da der ASUS PG27AQ über eine native Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln verfügt, jedoch ein großer Teil an Software und Spieleklassikern bestenfalls für die HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel optimiert sind, ist es wichtig, angemessen auf kleinere Auflösungen reagieren zu können. Kurioserweise ist dies mit Bordmitteln des Displays aber überhaupt nicht möglich, denn es existieren keinerlei Bildeinrichtungsoptionen im OSD-Menü. So ist man auf die Optionen der Grafikkarte über die NVIDIA-Systemsteuerung angewiesen. Die Aussage über die Interpolationsfähigkeit des Monitors kann hier demnach nur bedingt geklärt werden.
Bei nativer Auflösung gibt der PG27AQ natürlich ein sehr scharfes Bild wieder, aber auch die HD-Auflösung wird sauber runterskaliert. Das Gitter unserer Testgrafik zeigt auch hier die feinen schwarzen Striche, ohne dass diese in irgendeiner Weise zulaufen. Das ist schon eine sehr gute Leistung, da man bedenken muss, dass jetzt eine Menge mehr Platz zur Verfügung steht und dieser irgendwie aufgefüllt werden muss.
Auch das Kreuz mittig des Gitters wirkt sehr schön scharf und akzentuiert. Bei der kleinen HD-Auflösung von 1280 x 720 Pixel ist dann aber auch die Grenze des Machbaren erreicht. Hier zeigen sich die feinen Striche des Gitters nur noch als eine Fläche mit Nuancen in hellem und dunklem Grau. Ebenso wirkt das Kreuz nun unscharf und verwaschen. Bei vielen Monitoren lässt sich noch ein wenig mit dem Schärferegler nachhelfen. Dieser ist jedoch auch nicht vorhanden.
Schrift in geringerer Auflösung bleibt gut leserlich. Dabei ist es egal, ob die große HD-Auflösung von 1920 x 1080 oder die kleine HD-Auflösung mit 1280 x 720 Pixel angezeigt wird. Eine gewisse Unschärfe lässt sich zwar nicht leugnen, doch stellt sich auch fetter Text bei Schriftgrad 7 als unproblematisch dar.