Einleitung
Ein 27-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln und einem IPS-Panel war lange Zeit nur bedingt für Gamer zu empfehlen. Mit dem Foris FS2735 möchte EIZO diese Lücke endgültig schließen.
Die Reaktionszeit soll bei dem Gerät nur 1 ms betragen, außerdem kann das Display mit bis zu 144 Hz angesprochen werden. Die vorhandene Blur-Reduction-Funktion soll auch bei schnellen Bewegungen noch scharfe Konturen darstellen können, und die ebenfalls angebotene FreeSync-Technologie die Bewegungsunschärfen eliminieren. Für letztere ist aber zwingend eine Grafikkarte von AMD notwendig.
Der Monitor besitzt noch eine weitere große Besonderheit, die G-Ignition getauft wurde. Über diese lassen sich die Monitoreinstellungen über eine Software verstellen und individuell anpassen. Es können dafür auch Profile von Profispielern und anderen Nutzern heruntergeladen und übernommen werden. Alle Einstellungen sind zudem mittels App über ein Smartphone durchführbar.
Auch bei eher klassischen Features spart EIZO nicht. Vorhanden sind ein Helligkeitssensor, eine Steuerung der Hintergrundbeleuchtung ohne PWM, ein verstellbarer Standfuß, USB-3.0-Anschlüsse im seitlichen Rahmen, sehr viele Anschlussmöglichkeiten (DisplayPort, DVI, 2 x HDMI) und eine Garantie von fünf Jahren.
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Lieferumfang
Der schmale Karton besitzt zwei große Styroporelemente, die den Monitor vom Zubehör trennen und einen sicheren Transport garantieren sollen.
Im Lieferumfang befinden sich ein Strom-, ein USB-3.0- und ein DisplayPort-Kabel. Für alle anderen vorhandenen Anschlussmöglichkeiten müssen daher separate Kabel erworben werden. Ebenfalls vorhanden sind eine Schnellanleitung sowie eine CD mit Programmen und dem ausführlichen Handbuch.
Optik und Mechanik
Vor dem Betrieb muss nur der Standfuß an das schon vormontierte Standbein befestigt werden. Dies ist werkzeuglos in wenigen Sekunden möglich. Der Standfuß wurde dabei sehr klein gewählt, so dass er kaum Platz auf dem Schreibtisch benötigt. Obwohl er runde Designelemente besitzt, ist er dennoch nicht nach links und rechts schwenkbar.
Verwendet wurde, wie in fast jedem Bereich, ein schwarzes mattes Plastik, welches je nach Sichtweise zurückhaltend oder etwas langweilig wirkt. Das Loch auf dem Standfuß kann mit eine beigelegten roten Kabelführung versehen werden, die einen kleinen Farbtupfer anbietet.
Der Eizo Foris FS2735 ist von vorne betrachtet sehr schlicht gestaltet worden. Erkennbar sind nur das Herstellerlogo unten links und zwei Status-LEDs rechts im Frontrahmen. Der Rahmen selber ist nur knapp 1 cm dick und wirkt damit modern. Die Bildschirmfläche ist matt und spiegelt nicht.
Hinten besitzt der Monitor eine rote Verzierung, wodurch das Erscheinungsbild etwas aufgelockert wird. Neben Lüftungslöchern sind aus dieser Ansicht auch die Bedienelemente für das OSD und zwei seitliche USB-3.0-Anschlüsse erkennbar. Grundsätzlich ist aber auch die Rückseite eher dezent gestaltet worden.
Die Höhe des Monitors ist verstellbar. In der niedrigsten Einstellung beträgt der Abstand vom Schreibtisch zur Monitorkante nur 3,5 cm, in der höchsten waren es 19 cm. Es ergibt sich daher ein großer Einstellspielraum von 14,5 cm.
Der Standfuß des FS2735 besteht aus zwei Elementen, einem oberen Bereich, auf dem der Bildschirm selber verschoben werden kann, und einen unteren Bereich, der ineinander geschoben wird, um die Höhe zu verstellen.
Die Einstellung der Höhe erfolgt daher auch in zwei spürbaren Abschnitten. Der Übergang der beiden erfordert zudem einigen Kraftaufwand. Da die gesamte Einstellung sehr stramm ausgerichtet wurde, muss für die Verstellung der maximalen Höhe zudem der Standfuß festgehalten werden, da sonst häufig nicht die Höhe verstellt, sondern das gesamte Gerät angehoben wird.
Die Neigung lässt sich um 5 Grad nach vorne und sogar um bis zu 35 Grad nach hinten verstellen, auch hier gibt es also einen großen Einstellspielraum. Allerdings ist diese Einstelloption sogar noch strammer. Dies liegt auch daran, dass der gesamte obere Teil des Standfußes geneigt wird und nicht nur das Gelenk hinter dem Monitor.
Für eine Einstellung muss mit beiden Händen fest an die Seiten gegriffen und dann das gesamte Display nach hinten gedrückt werden, auch hier muss die Standhaftigkeit des Monitors im Blick behalten werden.
Ein Betrieb im Pivotmodus ist ebenfalls möglich. Da der Standfuß nicht sonderlich schwer und zudem nicht sehr groß ist, lässt sich das gesamte Gerät trotz fehlender Drehvorrichtung zur Seite drehen, wenn dies notwendig sein sollte.
Die Verarbeitungsqualität des Monitors ist sehr gut, wir konnten keine Spaltmaße oder anderen negativen Eigenschaften ausmachen. Die Einstellspielräume sind zudem großzügig bemessen worden. Die sehr straff eingestellte Mechanik kostete dem EIZO Foris an dieser Stelle die Bestnote.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben unser Ohr sehr nahe an den hinteren Teil des Monitors gelegt und konnten keinerlei Geräusch oder ein hochfrequentes Pfeifen ausmachen. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Helligkeit | Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 100 % | 87 W | 43,6 W |
Betrieb typisch | – | 33 W | – |
Betrieb 140 cd/m² | 78 % | – | 34,8 W |
Betrieb minimal | 0 % | – | 24,8 W |
Stand-by-Modus maximal | – | 0,5 W | 0,5 W |
Ausgeschaltet Soft-Off | – | 0,5 W | 0,5 W |
Ausgeschaltet Netzschalter | – | – | 0 W |
Der angegebene typische Verbrauch liegt nahe an den von uns gemessenen Werten bei einer Nutzung mit 140 cd/m² und bietet daher einen guten Richtwert für den alltäglichen Betrieb. Die Angabe des maximalen Verbrauchs konnten wir dagegen nicht darstellen, denn bei voller Helligkeit verbrauchte unser Gerät höchstens 44 Watt. Die Werte im Stand-by und ausgeschalteten Zustand liegen im üblichen Rahmen, wobei es durchaus Modelle gibt, die hier weniger Strom verbrauchen.
Der EIZO FS2735 besitzt auch einen Netzschalter, mit dem der Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand vollständig eliminiert werden kann. Dieser befindet sich aber in einem schwer zu erreichenden Bereich und dürfte in der Praxis daher nicht häufig eingesetzt werden. Ein Stromverbrauch von 35 Watt bei unserer üblicherweise eingestellten Helligkeit von 140 cd/m² bedeutet eine Energieeffizienz von nur 0,8 cd/W, was in der heutigen Zeit ein schlechtes Ergebnis darstellt.
Diese Bewertung obliegt dem Testredakteur und ist deshalb subjektiv geprägt. Wobei bei einem Gaming-Monitor aufgrund der kräftigeren Farbdarstellung in diesem Fall wohl nicht extrem entspiegelt wurde, wie beispielsweise bei einem Business- oder Grafik-Monitor.
„Die Bildschirmfläche ist matt und spiegelt nicht.“ kann ich so nicht bestätigen.
Der Display ist nur mattiert und spiegelt sehr wohl noch etwas. Helle Objekte sind im Display mit klaren harten Kanten erkennbar, wenn auch gedämpft.
der Eizo EV2736W ist (besser) Entspiegelt und zeigt selbst sehr helle Objekte ohne erkennbare Lichtkanten.
Den FS2736 muss ich wegen dieser falschen Bewertung leider zurücksenden 🙁
PS: wie wertet PRAD dann „komplett“ entspiegelte Displays ?
„Wirksam entspiegelt“ ?
@Seb89
vielleicht ein wenig spät…
Schon probiert Motion Blur reduction (Unschärfereduzierung) einzuschalten?
findest du unter „Farbe“ und „Erweiterte Einst.
Eventuell prüfen ob „Auto EcoView“ aktiv ist unter „Einstellungen“
Ansonsten gibt ein Programm namens „f.lux“ das reduziert die Helligkeit und gibt dem Bild „Wärme“, soweit ich weiß kann man stärke etc. einstellen, habe es nicht lange benutz.
lg
Hat noch jemand eine Idee was ich noch machen könnte… habe den Monitor seit ca. 1,5 Wochen und nach längerer Nutzung starkes Augenbrennen..
Die Helligkeit kann man nicht wirlich groß runterdrehen, da Text etc. sonst zu schwer lesbar wird. Ich habe hier bisher mit Werten zwischen 70 und 85 getestet.
Was ich nun soeben gemacht habe, ist, dass ich die Farbwerte insgesamt runtergedreht habe und den Blauwert/Blauanteil im Verhältnis zu rot/grün noch ein wenig weiter runtergedreht… Mache mir jedoch sorgen, dass das nicht wirklich Abhilfe schafft.
Hat noch jemand eine Idee?
Mit meinem alten LG W2452V kannte ich solche Probleme nicht… Dort hatte ich die Helligkeit allerdings auch auf 20 oder noch niedriger runtergedreht. Werte die beim FS2735 undenkbar sind…
Hatte den Monitor eigentlich unter anderem gekauft weil ich dachte, dass durch den Helligkeitssensor noch ein wenig augenfreundlicheres/ergonomischeres Arbeiten/Zocken möglich ist. Aber bin durch die Probleme die ich bis jetzt damit habe ein wenig enttäuscht…
@tofrost
kannst du mir einmal erklären wie du das mit der Einstellung Freesync nur aktiv bei 35 bis 90Hz und ansonsten ULMB gemacht hast?
Ich muss immer im Adminmenü Display 1.2 wählen damit ich überhaupt ULMB einstellen kann, was dann natürlich bedeutet das kein Freesync stattfindet.
Wenn ich dich richtig Verstanden habe, schaltet dein Monitor automatisch auf Freesyn um sobald du im Bereicht von 35 bis 90Hz bist, oder?
Danke und Gruß
Jay
@Bloodie
Ich sehe das z.B. genau anders herum. Die zweiteilige Freesync Einstellung ist für mich von enomrmen Vorteil. ULMB funktioniert nie zusammen mit Freesync (oder Gsync). Und bei 90+ Frames ziehe ich ULMB jederzeit einer der Sync-Technologien vor. *Sync ist eigentlich nur bei wenigen Frames interessant. Deshalb ist Freesync im bereich 35 bis 90Hz immer aktiv, während ULMB darüber aktiviert ist. Für mich genau richtig.. und bei hohen Frames empfehlen sowohl Nivdia als auch ATI immer ULMB anstelle ihrer Sync-Technologien einzusetzen.
Insgesamt klingt das alles sehr gut, aber das mit Freesync zeigt mal wieder, dass Freesync nicht so ausgereift ist wie Gsync.
Im test heisst es: „Der Monitor bietet zudem die Besonderheit an, die Zuschaltung der Funktion für zwei Bereiche einzustellen, wodurch insgesamt ein größerer Bereich abgedeckt werden kann. Möglich ist eine Zuschaltung bei 35 bis 90 Hz oder 56 bis 144 Hz.“
Das klingt ja eher danach als wäre dies etwas positives….aber es ist klar ein nachteil.
Man muss vorher bei jedem Spiel schauen, wieviel fps man schaffen kann und den entsprechenden Bereich einstellen. Sowas gibt es meines Wissens nicht bei Gsync, dort geht der Bereich normal von 30 bis zu den vollen 144 Hz und das empfinde ich als deutlichen Vorteil.
Und ich bin wahrlich kein Nvidia Fanboy und war auch immer dagegen für Gsync 100+ Euro mehr für einen Monitor zu bezahlen, aber es scheint ja wirklich das bessere System zu sein.
Abgesehen davon ist der Monitor doch etwas zu teuer und mein nächster Monitor soll 21:9 haben. Da muss ich wohl noch etwas warten, bis der perfekte Monitor erscheint und preislich nicht übers Ziel hinausschiesst.