Reaktionsverhalten
Den VS229H haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt nennt Asus eine Reaktionszeit von 14 Millisekunden. Wir messen den schnellsten Grauwechsel mit 14,8 Millisekunden und Schwarz-Weiß mit 13,7 Millisekunden. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 21,7 Millisekunden noch etwas länger, aber durchaus typisch für ein IPS-Panel.
Eine Overdrive-Option im OSD gibt es nicht. Nur das Modell VS229H-P verfügt im OSD über den Menüpunkt „Trace Free“, mit dem die Reaktionszeit zwischen 0 und 100 angepasst werden kann.
Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen eine zurückhaltende Beschleunigung, die an allen Messpunkten sehr neutral und ohne Überschwinger arbeitet. Obwohl die Schaltzeiten dadurch ein wenig länger ausfallen als technisch möglich wäre, sind die Helligkeitswechsel schon nach nur einem Frame abgeschlossen.
Latenzzeit
Die Latenz ermitteln wir als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim VS229H messen wir eine extrem kurze Signalverzögerung von nur 0,9 Millisekunden.
Bis zur Soll-Helligkeit vergehen zwar im Durchschnitt noch weitere 10,7 Millisekunden, dennoch ist die mittlere Gesamtlatenz mit insgesamt 11,6 Millisekunden absolut spieletauglich.
Backlight
Die LED-Hintergrundbeleuchtung des VS229H ist PWM-gesteuert, um Helligkeiten unterhalb von 100 Prozent einzustellen werden kurze Dunkelzeiten eingelegt. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz messen wir eine Umschaltfrequenz von 240 Hz und ein Tastverhältnis von 55 Prozent.
Sehr empfindliche Menschen könnten daher vielleicht noch ein Backlight-Flimmern wahrnehmen.
Subjektive Beurteilung
Im Praxistest waren bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen. Ambitionierte Spieler mögen hier vielleicht vorsichtiger sein, da das IPS-Panel nicht die schnellen Schaltzeiten von TN-Panels aufweisen kann.
Sound
Tonsignale verarbeitet der VS229H nur am HDMI-Eingang. Die Wiedergabe ist nur am Kopfhörerausgang möglich. Lautsprecher wurden keine eingebaut.
Die Lautstärke kann über die System-Einstellungen des OSD geregelt werden, wenn der HDMI-Ausgang ausgewählt worden und aktiv ist.
DVD und Video
Für den Anschluss von HD-Zuspielern wie Blu-Ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen stellt der VS229H einen HDMI-Eingang bereit. Der mitgelieferte Ton wird an den separaten Kopfhörerausgang weitergeleitet.
Wenn ein PC über DVI angeschlossen wird, bleibt der Kopfhörerausgang dagegen stumm, denn separate Audioeingänge sind nicht vorhanden.
Am HDMI-Eingang sind zusätzliche Einstellungen für Sättigung, Schärfe und Hautton möglich. Die voreingestellten Werte sind durchweg gut gewählt. Auch das Preset „Splendid Theater“ passt gut für die Filmwiedergabe, lediglich beim Hautton bevorzugten wir die Einstellung „natürlich“ statt der wärmeren Vorgabe „rötlich“. Den dynamischen Kontrast ASCR haben wir ausgeschaltet.
In dieser Konfiguration haben wir ein HD-Video am PC betrachtet. Der VS229H zeigte dabei ein sehr scharfes Bild mit einem hervorragenden Schwarzwert und Bildkontrast. Dadurch gelingt die Detailzeichnung in dunklen wie in hellen Szenen sehr gut. Die Farbwiedergabe ist natürlich, auch Hauttöne werden gut dargestellt. Nachzieheffekte bei schnellen Szenen konnten wir nicht beobachten.
Filme mit mehreren Zuschauern zu sehen, macht mit dem VS229H richtig Spaß, denn die geringe Blickwinkelabhängigkeit der Farbwiedergabe garantiert auch den ganz außen Sitzenden noch ein hervorragendes Bild.
Skalierung und Deinterlacing
Die HD-Auflösungen 720 und 1080 zeigt der VS229H erwartungsgemäß als einwandfreies Vollbild an. Für die seitengerechte Wiedergabe anderer Auflösungen ist eine 4:3-Option vorhanden. Die pixelgenaue Darstellung (1:1) ist nicht möglich.
Halbbildmaterial kann laut Handbuch nur als 1080i verarbeitet werden. Ein Camcorder lieferte mit 1080i eine gute Bildqualität mit leichtem Zeilenflimmern.
Overscan
Nur am HDMI-Anschluss kann die Overscan-Option aktiviert werden, die dann einen recht schmalen Bildrand wegschneidet. Der restliche Bildanteil wird zwangsweise mit sichtbaren Interpolationsverlusten auf Vollbild hochskaliert. Der Umfang des Beschnitts ist nicht einstellbar.