Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der sRGB-Farbraum zu 99 Prozent abgedeckt wird, dadurch wird eine sehr gute Bewertung erreicht.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Die Grauwerte liegen schon in der Werkseinstellung in einem guten Bereich und auch der Kontrast kann mit über 1000:1 überzeugen. Die Farbwerte besitzen zwar Ausschläge, aber auch diese fallen nicht sehr stark aus. Die ideale Gammakurve wird durchgängig unterschritten und die Helligkeit ist wie üblich deutlich zu hell voreingestellt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem guten Standardmodus fanden wir das Ergebnis in der sRGB-Einstellung etwas enttäuschend. Gammaverlauf und die Delta C Werte sind identisch geblieben, bei den Mischfarben gehen die Werte deutlich nach unten, während die Sekundärfarben verschlechtern sich jedoch deutlich. Ein Vorteil gegenüber dem Standardmodus ist daher nicht auszumachen, eher im Gegenteil.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der CAD-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der CAD-Modus verfolgt nicht die Absicht, eine möglichst farbtreue Darstellung zu ermöglichen, wir haben ihn im Vergleich aber trotzdem vermessen, um aufzuzeigen, mit welchen Einstellungen der Hersteller versucht, den Monitor für CAD-Anwendungen besonders nützlich einzustellen.
Die Grauwerte liegen in einem fast perfekten Bereich, alle anderen Werte besitzen Ausschläge, die diesen Modus für farbechte Arbeiten unbrauchbar machen. Wird bei oder zwischen den CAD-Anwendungen auch ein farbechtes Bild benötigt, sollte daher kurzfristig der Modus umgestellt werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Für die Kalibrierung haben wir die Helligkeit auf 28, Rot auf 92, Grün auf 92 und Blau auf 100 eingestellt. Alle anderen Regler wurden in der Werkseinstellung belassen.
Nach der Kalibrierung bewegen sich die Abweichungen der Grauwerte und die Gammakurve in einem sehr guten Bereich. Der Weißpunkt wird ziemlich genau bei 6.500 Kelvin und auch die Helligkeit und der Kontrast liegen in guten Bereichen.
Trotz einer sRGB Farbraumabdeckung von 99 Prozent gibt es deutliche Ausschläge bei den Farbwerten. Der Monitor besitzt leider Nichtlinearitäten, die bessere Werte verhindern. Ein Matrixprofil setzt aber Linearität voraus. Die Werte werden daher letztlich zwangsnormalisiert, was dann bei der Validierung zu entsprechenden Abweichungen führt.
In den anderen Modi können die Farbwerte nicht verstellt werden, so dass eine Kalibrierung dort nur softwaremäßig durchgeführt werden kann und die entsprechenden Anpassungen von der Grafikkarte übernommen werden muss. Bessere Ergebnisse lassen sich dadurch aber auch nicht erzielen. Für den professionellen Einsatz in der Bildbearbeitung ist das Gerät daher leider nicht geeignet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Eine Interpolation ist bei Monitoren mit einer sehr hohen Auflösung ein wichtiges Feature, wenn der Monitor auch für Spiele verwandt werden soll. Eine gute Interpolation kann außerdem bei älteren Programmen nützlich sein, die die neuen hohen Auflösungen nicht unterstützen. Wird der Monitor allerdings fast ausschließlich mit der nativen Auflösung betrieben, können die Ergebnisse der Interpolation bei der Gesamtbewertung des Monitors ignoriert werden.
Bei Auflösungen die kleiner als die native Auflösung sind, kann zwischen einer seitengerechten Vergrößerung und einer 1:1 Darstellung gewählt werden. Eine Streckung als Vollbild ist ebenfalls vorhanden, sollte aber nur bei 16:9 Auflösungen verwandt werden, um Verzerrungen zu vermeiden. Bei den Einstellmöglichkeiten kann das Gerät daher überzeugen, da alle gewünschten Optionen zur Verfügung stehen.
Gegenübergestellt haben wir der nativen Auflösung die beiden kleinen 16:9 Auflösungen 1.920 x 1.080 und 1.280 x 720 Pixel. Diese Auflösungen sollten gewählt werden, um die volle Bildschirmfläche bei gleichzeitig unverzerrtem Bild zu erhalten. Die Interpolationsleistung ist in beiden kleineren Auflösungen gut, allerdings sind leichte Unschärfen vorhanden, die vor allem beim längeren Lesen von Texten deutlich werden.
Der Schärferegler wurde vom Hersteller sehr vorsichtig eingestellt, so dass trotz zehn Stufen zwischen der ersten und letzten Stufe nur minimale Änderungen erkennbar sind. Die leichte Unschärfe bei der Interpolation kann über diesen Regler daher nicht korrigiert werden. In Spielen fällt die Unschärfe dagegen kaum auf, so dass Spieler mit nicht ganz so potenten Grafikkarten trotzdem längere Zeit mit einer kleineren Auflösung spielen können sollten. Für das Lesen oder Schreiben von längeren Texten oder ähnlichen Arbeiten sollte aber wenn möglich auf eine Interpolation verzichtet und stattdessen die native Auflösung eingesetzt werden.
„Bei schräger Sicht von oben ist ein Glow Effekt sichtbar, der eigentlich eher den IPS-Panels zuzuordnen ist.“
Liegt vielleicht daran, dass ein IPS Panel verbaut ist? ^^
Das ist ein AHVA Panel (= IPS) und kein AMVA 😉
tftcentral hat auch beim VP2770 LED von Viewsonic schon einmal stark abweichende Inputlag-Werte gemessen.
Ohne es genau zu wissen, würde ich abweichende Messmethoden vermuten. Prinzipiell verlasse ich mich aber auf PRAD, die für mein Empfinden die besten und nach meiner Erfahrung die präzisesten Tests für Monitore abliefern.
Auf TFT central wurde ebenfalls ein Test zu dem Monitor veröffentlicht.
http://www.tftcentral.co.uk/reviews/benq_bl2710pt.htm
Die Messungen zum Input lag sind hier aber wesentlich höher ausgefallen (über 20 ms). Zudem wurde auch nur ein Kontrast von 750:1 gemessen. Woran könnte das liegen? Lag hier möglicherweise eine andere Revision vor? Dies müsste dann ja schon fast ein anderer Bildschirm gewesen sein.