Bedienung
Das Bedienelement des EW2420 wurde seitlich rechts angeordnet. Die Beschriftung der Tasten ist auch aufgrund der spiegelnden Oberfläche selbst in normal beleuchteten Räumen schwer zu lesen. Auch die Platzierung der Tasten am Rand erscheint nicht optimal, da die Hand beim Verstellen der Eigenschaften im OSD schnell erlahmt.
Obwohl der Druckpunkt der Tasten gut ist, wird die Bedienung aufgrund der langen Reaktionszeit des OSDs zur Qual. Hier muss sich der Anwender etwa eine Sekunde gedulden, bis das OSD auf eine Eingabe reagiert, was bei der unbequemen Handhaltung schnell nervig wird. Hier besteht noch Verbesserungspotential.
OSD
Das OSD ist aber übersichtlich gestaltet. Das Menü gliedert sich in die Unterpunkte Anzeige, Bild, Bild erweitert, Audio und System. Hier möchten wir auf den Test des BenQ V2420H verweisen, dessen OSD-Menü eine ähnliche Struktur hat.
Bildqualität
Wie bereits in der Einleitung beschrieben, bewirbt BenQ den EW2420 mit einem echten 8-Bit-VA-Panel. Ein VA-Panel hat gegenüber einem TN-Panel den Vorteil, Farbverläufe stufenlos – also ohne Farbabrisse – darzustellen. Bei dem verwendeten A-MVA-Panel können wir dies aber nicht bestätigen. Zwar ist das sogenannte Banding nicht so ausgeprägt wie bei TN-Panels, mit einem echten PVA-Panel kann der EW2420 aber nicht mithalten. Auch erscheinen manche Grautöne mit einem Grün- oder Rotstich. Bei der Graustufendifferenzierung kann sich der 24-Zoller aber behaupten: Nur die zwei dunkelsten Graustufen lassen sich von echtem Schwarz nicht unterscheiden. Dies ist dem extrem hohen Kontrast zu schulden, der bei sagenhaften 2350:1 liegt.
Ansonsten ist die Bildqualität gut. In der Werkseinstellung wirken Farben klar und die Inhalte werden präzise dargestellt. Die Ausleuchtung ist nach subjektivem Empfinden gut. Lichthöfe sind bis auf zwei ganz leichte Aufhellungen auf der linken Seite nicht auszumachen. Auffällig ist das teilentspiegelte Panel des EW2420.
Damit hat es zwar den Nachteil, dass sich Lichtquellen und helle Gegenstände auf der Bildfläche spiegeln, aber dafür nimmt die Brillanz etwas zu. Vor dem Kauf sollte dennoch geklärt werden, ob sich störende Lichtquellen wie beispielsweise Fenster in der Nähe befinden. Insgesamt hinterlässt die Bildqualität des EW2420 aber einen stimmigen Eindruck.
Helligkeit
Laut BenQ beträgt die Maximalhelligkeit 250 cd/m². Dieser Wert wird in unserem Test mit 235 cd/m² leicht verfehlt. Zum Kontrast finden wir leider nur eine dynamische Angabe in Höhe von 20.000.000:1. Dieser Wert beschreibt das Kontrastverhältnis von zwei aufeinander folgenden Bildern. Wir konnten diesen Wert in unserem Test nicht verifizieren. Aber auch der statische Kontrast von 2350:1 kann sich sehen lassen. Schwarz wirkt auch nach subjektivem Empfinden wie Schwarz und nicht wie man es der LCD-Technologie nachsagt wie dunkles Grau.
Die gemessene Helligkeit verhält sich linear zur eingestellten Helligkeit. Mit einer minimalen Helligkeit von 76 cd/m² und einer maximalen Helligkeit von 235 cd/m² ist der EW2420 in jeder Arbeitsumgebung einsetzbar. Erfreulicherweise ist er auch in der Lage, auch bei niedrigeren Helligkeiten das hohe Kontrastverhältnis nahezu beizubehalten.
Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität
Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die Helligkeitsabweichung in Prozent und das DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den zentral gemessenen Wert. Für das DeltaC liegt die Wahrnehmungsschwelle, in Bezug auf Unbunttöne als Referenz, bereits bei etwa 0,5. Ein DeltaC von 4 sollte nicht signifikant überschritten werden, sonst ist mit größeren Farbstichen zu rechnen.
Beide Ergebnisse – Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität – liegen noch im guten Bereich. Auffällig bei der Helligkeitsverteilung ist eine schwächelnde rechte Seite, während es bei der Homogenität nur in der linken unteren Ecke einen Ausrutscher gab. Auch nach subjektivem Empfinden haben wir hier nichts zu bemängeln. Farbstiche oder Unterschiede in der Helligkeit sind mit bloßem Auge nicht auszumachen.
Blickwinkel
Laut Hersteller beträgt der Blickwinkel horizontal und vertikal 178 Grad bei einem Kontrastverhältnis von 10:1. Diese Angaben beziehen sich jedoch nur auf den Restkontrast und nicht darauf, ob das Bild bei bestimmten Blickwinkeln Farbverfälschungen unterliegt.
BenQ verbaute beim EW2420 das gleiche Panel wie beim von uns getesteten BL2400PT. Die Ergebnisse beim Punkt Blickwinkel können wir hier beim EW2420 daher nur wiederholen: Im Vergleich zu teuren VA-Panels sinkt der Kontrast viel schneller ab und der Schwarzwert wird deutlich heller. Gegenüber TN-Panels leidet der EW2420 jedoch nicht unter dem sogenannten „Negativeffekt“, der Farben umkehrt. Farbverschiebungen fallen ebenfalls sehr gering aus. Insgesamt erhält der EW2420 damit eine gute Note.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den BenQ EW2420 vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Ergebnisse sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet. Das ermöglicht exakte und detaillierte Aussagen zum vorliegenden Testgerät.