Farbraumvergleich in Lab (D50)
Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der BenQ EW2420 verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir den Arbeitsfarbraum sRGB. Da es sich um einen Bildschirm ohne erweiterten Farbraum handelt, ist ein Arbeiten mit AdobeRGB oder ECI-RGB 2.0 nicht sinnvoll möglich. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen (die exakten Bedingungen können als PDF-Dokument angesehen werden.
3D-Farbraumvergleich
ISOcoated (FOGRA39): 82 % Abdeckung
sRGB: 83,4% Abdeckung
Der Farbraum des BenQ2420 leistet in diesem Punkt nur ein befriedigendes Ergebnis. Die Abdeckung des ISOcoated-Farbraums von 82 % und die 83,4-prozentige Abdeckung des sRGB-Farbraumes fallen recht gering aus.
Auswertung der farbmetrischen Tests
Die Ergebnisse der farbmetrischen Tests haben wir im folgenden Abschnitt ausführlich aufbereitet.
Erläuterung der DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt.
Erläuterung der DeltaC Abweichung für Grauwerte.
Erläuterung zur Darstellung der Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 7045 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 95.36 100.00 117.33 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 5,1 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,8608 |
Helligkeit / cd/m² | – | 235 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,1 |
Kontrast / x:1 | – | 2350 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,32 |
* CCT-Bezug
In der Werkseinstellung offenbart der EW2420 schon einige Schwächen. Weil der Farbraum dem des sRGB-Farbraumes nicht so ähnlich ist, wie man es von einem Monitor mit nicht erweitertem Farbraum erwarten würde, fallen die Farbabweichungen recht hoch aus. Dies ist kein Problem, soweit der Farbraum des EW2420 bei der entsprechenden Farbe größer ist als der sRGB-Farbraum, denn an dieser Stelle kann mit einer Kalibrierung entgegen gewirkt werden. Mit 7045 Kelvin ist die Werkseinstellung auch etwas kalt eingestellt, das Gamma liegt über alle Grautöne hinweg zu hoch und auch die Grautöne weisen ein recht hohes DeltaC auf, was sich durch Farbstiche innerhalb der Graustufen bemerkbar macht.
Profilgenauigkeit
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | 6460 | 6466 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.18 100.00 108.47 | 95.28 100.00 108.73 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | 0,3463 | 0,2357 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | 0,3291 | 0,5362 |
Helligkeit / cd/m² | 142,6 | 142,1 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
Bis auf den einen Ausreißer beim 17-prozentigen Grau gibt es bei der Profilgenauigkeit keine auffälligen Mängel. Weißpunkt, Helligkeit und Gamma befinden sich nun nahe den Zielwerten.
Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: Sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollen deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden.
Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen
„sRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):
Helligkeit: 39; Kontrast: 50; Rot: 97; Grün:100; Blau:87; Gamma: 2.2
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe ACE zum Einsatz. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6466,8 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 95.12 100.00 108.47 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,2864 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,2153 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 142,1 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,06 |
Kontrast / x:1 | – | 2368 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,2 |
* CCT-Bezug
Unsere Vermutung, dass der zu kleine Farbraum das Ergebnis nach der Kalibrierung beeinträchtigen wird, hat sich bewahrheitet. Während die Farbstiche durch die Kalibrierung größtenteils ausgemerzt wurden, so verbleiben doch, trotz erheblicher Verbesserung gegenüber der Werkseinstellung, recht große Abweichungen bei den Primärfarben. Bei einem DeltaE von 4,4 bzw. 4,1 bei Rot und Cyan kann man schon fast von starken Abweichungen sprechen. Das Ergebnis der Grauachsenneutralität liegt im befriedigenden Bereich. Der Gammawert konnte stark verbessert werden und schmiegt sich passend an die Normkurve. Auch der Zielweißpunkt und die Helligkeit werden nur knapp verfehlt.