Juddertest
Um die vom BenQ PG2401PT unterstützten Frequenzen und Wiedergabeeigenschaften zu testen, haben wir ihn an einen Videoprozessor angeschlossen. Der iScan VP50 bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann. Die Auflösung beträgt 1920 x 1080 Pixel.
Unsere Testsignale mit 24 Hz – 75 Hz werden durchgängig unterstützt. Die Wiedergabe ist aber nur bei 60 Hz völlig ruckelfrei.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2 und 2:2 Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer die Originalvollbildfolge in den beiden ersten Fällen verlustfrei rekonstruieren.
Der Deinterlacer des BenQ PG2401PT erkennt 3:2-Signale hinreichend zuverlässig und stellt die entsprechenden Vollbildfolgen wieder her. 2:2-Signale (Filme nach Speedup im PAL-Einzugsgebiet) werden dagegen nicht erkannt. Auflösungsverluste sind die Folge.
Die Verarbeitung von Videomaterial gelingt solide. Der Deinterlacer kommt auch bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung nie aus dem Tritt. Kammartefakte bleiben aus.
Unterstützte Farbmodelle und Signalpegel
Der BenQ PG2401PT verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist während der Zuspielung via HDMI über den Schalter HDMI RGB PC Range möglich. Die Einstellung RGB (0~255) wird für RGB-Signale verwendet, die den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 0-255).
Eine nach der Auswahl von RGB (16~235) durchgeführte Tonwertspreizung sollte für die korrekte Darstellung von RGB-Signalen mit eingeschränktem Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 16-235) sorgen. Tatsächlich muss der Benutzer in diesem Fall noch manuell über den Kontrastregler nachjustieren, da in der Standardeinstellung noch ungewünschte Anteile im Weiß sichtbar bleiben.
Bei der Zuspielung von YCbCr-Signalen kommt es zu erheblichen Zeichnungsverlusten in den Tiefen.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist noch gut. Kleinere Unregelmäßigkeiten können wir erst bei dunkler Umgebung und hoher Intensität der Hintergrundbeleuchtung etwas deutlicher ausmachen. Aufnahmen mit langer Belichtungszeit heben diese Problemstellen über Gebühr hervor. Im praktischen Einsatz ist das ohne Bedeutung, zumal blickwinkelbedingte Aufhellungen diese Effekte ohnehin meist überlagern.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75%, 50% und 25% Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Flächenhomogenität unseres Testgerätes überzeugt schon vor Aktivierung der Ausgleichsfunktion Uniformity. Größere Farbabweichungen bleiben aus. Die Helligkeitsverteilung erreicht immerhin befriedigendes Niveau. Nach Zuschaltung der Funktion verbessert sich die Gleichmäßigkeit bei leichter Überkompensation weiter. Nun können wir für die Helligkeitsverteilung sogar die Note sehr gut vergeben. Durch die Anpassungen sinkt der Kontrastumfang allerdings erheblich.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration mit D65 als Weißpunktziel durchgeführt. Sofern möglich, werden außerdem alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster ist nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Da sich der native Weißpunkt bei unserem Testgerät leider nicht über die Neutralstellung der RGB-Gain-Regler erreichen lässt, experimentieren wir mit verschiedenen Voreinstellungen und erreichen im Maximum eine Leuchtdichte von gut 330 cd/m². Das liegt nur leicht unter der Werksangabe, die 350 cd/m² vermerkt.
Leuchtdichte Weiß (Farbmodus Custom, Uniformity Off)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 332,7 cd/m² | 292,5 cd/m² | 280,2 cd/m² | 260,8 cd/m² |
50% | – | 199,6 cd/m² | – | – |
0% | – | 101,6 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Farbmodus Custom)
Helligkeit | |
100% | 0,37 cd/m² |
50% | 0,25 cd/m² |
0% | 0,13 cd/m² |
Mit deaktivierter Ausgleichsfunktion liegt das Kontrastverhältnis über die gesamte Spannbreite der Einstellungen bei rund 800:1. Die Leuchtdichte wird vollständig über Intensitätsveränderungen der Hintergrundbeleuchtung angepasst. Der Regelungsbereich ist für die meisten Umgebungen ausreichend aber nicht übermäßig hoch. Bei minimaler Einstellung messen wir noch rund 100 cd/m².
Die Ausgleichsfunktion Uniformity reduziert den Kontrastumfang – auch im Vergleich zu den Lösungen anderer Hersteller – stark. Durch die Anpassungen verbleibt ein Kontrastverhältnis von etwa 450:1. Aufgrund der bereits ohne weitere Eingriffe soliden Flächenhomogenität kann von einer Aktivierung gegebenenfalls abgesehen werden.