Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das AH-IPS Panel kann erwartungsgemäß mit einer hohen Blickwinkelstabilität punkten. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Bildschirmen mit VA-Panel deutlich reduziert. Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte. Mit zunehmendem Winkel leidet vor allem der Kontrast, das Bild wird insgesamt flauer.
Dunkle Tonwerte erscheinen stark aufgehellt. Der Effekt wird, abhängig vom Sichtabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar. Diese technologiebedingte Schwäche kann derzeit nur durch das Aufbringen spezieller Polarisationsfolien abgemildert werden. Leider stellt LG eine bekannte Variante (A-TW) schon seit geraumer Zeit nicht mehr her.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf farbmetrischen Daten nach einer Kalibration mit D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0, ISO Coated v2 (ECI)
Farbraum | Abdeckung |
ISO coated V2 | 99,8 % |
sRGB | 100 % |
AdobeRGB | 98,9 % |
ECI-RGB v2 | 89,8 % |
sRGB und AdobeRGB werden vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt. Gleiches gilt für den durch das Profil ISO Coated v2 (ECI) beschriebenen Farbraum. Damit sind auch aussagekräftige Proofsimulationen möglich.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Farbmodus Standard
Der werksseitig vorausgewählte Farbmodus Standard überzeugt. Die Graubalance ist gut, Neutraltöne werden ohne sichtbare Farbstiche in Bezug auf den Weißpunkt reproduziert. Der Modus fällt zwar etwas kühl aus – allerdings ist die eingesetzte Sonde auch keine uneingeschränkt ideale Referenz–, entspricht messtechnisch aber immerhin fast einem entsprechenden Tageslichtstrahler.
Die Tonwertkurve korreliert hinreichend mit der Vorgabe im OSD (hier: Gamma 2.2; Zielcharakteristik unseres Kontrollmittels: sRGB). Mit aktivierter Flächenhomogenitätsverbesserung steigt die Präzision weiter an. Das Ergebnis haben wir in einem weiteren PDF-Dokument aufbereitet.
Der Farbmodus Custom zeigt eine ähnliche Charakteristik, ist aufgrund seiner RGB-Gain-Regler aber als Ausgangspunkt für eine Softwarekalibration besser geeignet. Leider bleibt der Gamma-Regler in dieser Konstellation trotz vollständiger Auswahlmöglichkeiten ohne Funktion. Diese ist erst bei Auswahl einer Farbtemperatur in Kelvin gegeben. Weiterer Kritikpunkt: Der native Farbumfang kann erst im Rahmen der Hardwarekalibration genutzt werden.
Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB
Farbmodus AdobeRGB im Vergleich mit AdobeRGB
sRGB- und Adobe-RGB-Modus setzen präzise Farbraumtransformationen bei gleichbleibend guten Neutralitätseigenschaften um. Entsprechende Inhalte können somit auch in nicht farbmanagementfähigen Anwendungen ansprechend wiedergegeben werden. Einziger Wermutstropfen: Die Tonwertkurve entspricht auch für sRGB annähernd einer Gamma 2.2-Charakteristik statt der für diesen Arbeitsfarbraum eigentlich vorgesehenen Helligkeitsverteilung.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Vorbemerkungen
Der BenQ PG2401PT wurde für die nachfolgenden Messungen aus Palette Master heraus hardwarekalibriert (Uniformity Off) und profiliert.
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagement ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Der BenQ PG2401PT zeigt keine auffälligen Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit AdobeRGB (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den BenQ PG2401PT einwandfrei.
In sRGB und AdobeRGB treten aufgrund seines großen Farbumfangs faktisch keine Out-of-Gamut-Farben auf. Einige gesättigte Tonwerte in ECI-RGB v2 können dagegen nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen.
UDACT („UGRA-Test“)
Vor dem Test haben wir den Bildschirm auf folgende Zielwerte kalibriert, die den Empfehlungen der UGRA für Softproofing-Aufgaben entsprechen (alternativ: L*-Gradation):
Helligkeit | Weißpunkt (CCT) | Weißpunkt (XYZ) norm.) | Gradation | |
Ziel | 140 cd/m² | 5800K | 95.37 100.00 97.39 | Gamma 1.8 |
Der BenQ PG2401PT hält allen durch das Kontrollmittel durchgeführten Tests – unter anderem eine Vermessung des über die gewählte Druckbedingung charakterisierten Ugra/Fogra Medienkeils CMYK – stand und erhält somit die entsprechende Zertifizierung.