Reaktionsverhalten
Den BenQ PG2401PT haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 5 Millisekunden (GtG) angeben. Die Overdrivefunktion „AMA“ kann beim BenQ nur ein- und ausgeschaltet werden. In der Werkseinstellung ist die Option nicht aktiv.
Der Color-to-Color (CtC) Messwert geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunkts gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Overdrive „AMA“ aus
Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 11,8 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 8 Millisekunden. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 13,1 Millisekunden. Der CtC Wert ist mit 22 Millisekunden nicht sonderlich schnell. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80-50%) ist keinesfalls neutral, auch bei „AMA“ aus findet eine kräftige Beschleunigung mit sichtbaren Überschwingern statt.
Overdrive „AMA“ an
Mit dem Anschalten der Pixelbeschleunigung nimmt der BenQ PG2401PT kaum zusätzliche Fahrt auf. Der Schwarz-Weiß-Wechsel ist mit 12 Millisekunden fast identisch. Der schnellste Grauwechsel erhöht sich sogar auf 9,6 Millisekunden und der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte erhöht sich ebenfalls auf 14,3 Millisekunden. Der CtC Wert sinkt auf 15,6 Millisekunden. Trotz einer aggressiveren Overdrive-Schaltung, die zu sichtbaren Artefakten und Doppelkonturen führt, bleiben die gewünschten schnelleren Schalzeiten weitestgehend aus.
Die Ergebnisse sind für einen Grafik-Monitor natürlich ausreichend schnell. Die reinen Schaltzeiten sind auch zum Spielen noch geeignet, allerdings ist die Latenz für diesen Einsatzzweck zu hoch. In jedem Fall sollten Sie die Overdrivebeschleunigung „AMA“ auf aus belassen.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim BenQ PG2401PT messen wir mit 26,2 Millisekunden bei 60 Hz eine ziemlich lange Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 7,2 Millisekunden moderat. Insgesamt 33,4 Millisekunden Gesamtwert für die mittlere Gesamtlatenz disqualifiziert den Monitor aber für schnelle Spiele.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des BenQ PG2401PT arbeitet mit LEDs. Die Helligkeit wird mit dem verbreiteten PWM-Verfahren (Pulsweitenmodulation) gesteuert. Nur bei 100 % Helligkeit leuchtet die Hintergrundbeleuchtung kontinuierlich.
Bei 50 Prozent Helligkeit beträgt die Frequenz extrem hohe 25 kHz. Durch diese hohe Frequenz sollte trotz Pulsmodulation ein ermüdungsfreies Arbeiten möglich sein.
Subjektive Bewertung
Der BenQ PG2401PT eignet sich durchaus für den etwas artfremden Einsatz als Wiedergabegerät von Filmen und Spielen. Wir empfehlen die Verwendung der Farbraumemulation mit sRGB als Simulationsziel. Damit bleibt eine allzu bunte Darstellung aus, und die Zeichnung ist auch in den Tiefen einwandfrei. Die Flächenhomogenitätsverbesserung Uniformity sollte dagegen deaktiviert bleiben, damit der Kontrastumfang nicht zu stark einbricht.
Die aggressive Overdrive-Implementierung führt in Szenen mit harten Kontrasten zu sichtbaren Artefakten, die mit reduzierter Einstellung (AMA off) aber auf noch akzeptablem Niveau bleiben. Im PixPerAn-Lesbarkeitstest erreichen wir Stufe 9.