Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim BenQ SW2700PT keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby als auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos, unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 36,7 W | 42,1 W |
Betrieb typisch | k.A. | – |
140 cd/m² | k.A. | 25,8 W |
Betrieb minimal | k.A. | 15 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,5 W | 0,5 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,3 W | 0,5 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | – | – |
* Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
BenQ nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 36,7 Watt nach Energy-Star-Testkriterien. Nach unseren Messungen liegt der Maximalverbrauch bei 42,1 Watt. Der Power-Button senkt den Verbrauch fast auf Null, es sind lediglich noch 0,5 Watt messbar. Im Standby-Modus messen wir 0,5 Watt, die Vorgaben der aktuellen EU-Richtlinie werden somit eingehalten. Einen Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der BenQ SW2700PT nicht.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 25,8 Watt an, die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu zufriedenstellenden 1,1 cd/W.
Anschlüsse
Hinsichtlich Konnektivität bietet der SW2700PT alle wichtigen Digital-Anschlüsse in einfacher Ausführung. Das ist umfassend, aber nicht gerade üppig.
Ein USB-3.0-HUB ist ebenfalls vorhanden. Die beiden Ports liegen zusammen mit einem integrierten SD-/SDHC-/SDXC-Card-Reader gut zugänglich auf der linken Seite im Display-Rahmen. Professionelle Kameras setzen allerdings überwiegend auf CompactFlash- oder künftig auf XQD-Karten etc. Insofern ist der Kartenleser eher für Amateure von Nutzen.
Bedienung und OSD
Die Bedienung erfolgt entweder wie gewohnt über Multifunktionstasten an der Rahmenunterseite oder über den im Lieferumfang enthaltenen OSD-Controller. Die Tasten haben eine angenehme Größe und lassen sich mit klarem Druckpunkt sehr gut bedienen. Bei manchen Designermonitoren führt die Tastenbedienung zu einem anhaltenden Nachwackeln des Displays. Das könnte man beim SW2700PT mit dem OSD-Controller umgehen. Da der SW2700PT ausgesprochen stabil verarbeitet ist, wäre das bei ihm aber eigentlich gar nicht notwendig.
Wie üblich führt ein beliebiger Tastendruck auf eine der Multifunktionstasten zunächst zu einer Schnellauswahl, deren Funktionen direkt über den Tasten angezeigt werden. Quellwahl, Farbmodus und Helligkeit lassen sich so ohne Umweg über das Menü erledigen.
Das Menü selbst ist erfreulicherweise hochauflösend, aber relativ klein gehalten. Alle Funktionen werden in drei Hauptebenen zusammengequetscht. Die Liste mit den Unterpunkten ist dann teilweise so lang, dass sie nicht mehr vollständig auf den Bildschirm passt und man ordentlich scrollen muss. Das funktioniert auch nicht umlaufend, so dass ein Zurückgehen vom letzten auf den ersten Punkt schon etwas Geduld erfordert.
Wirklich ärgerlich ist aber das Verdrehen der Pfeiltasten für links und rechts im Vergleich zur gängigen Bedienung, die man seit Urzeiten von Steuerkreuzen kennt. Insofern hat der OSD-Controller doch wieder Sinn, weil hier die Bedienung wie erwartet funktioniert.
Sehr gut ist dagegen wieder der gebotene Funktionsumfang des OSDs.
Bildqualität
Sowohl der Panel-Rahmen als auch die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm. Mit aufgesetzter Monitorblende werden diese zudem perfekt abgeschirmt. Schade ist nur, dass die Monitorblende selbst – wie bereits beschrieben – im oberen Bereich für störende Reflexionen sorgt.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 90, Kontrast 50, Schärfe 5, Gamma 2,2, Farbeinstellung 6500 K, Bildmodus „Standard“. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Der Grauverlauf ist in der Werkseinstellung nahezu einwandfrei. Farbschimmer treten nicht auf.
Bei der Graustufendarstellung schneidet der SW2700PT gut ab: Die hellsten Stufen sind vollständig zu erkennen. Nur die drei dunkelsten Stufen werden abgeschnitten. Bei den dunkelsten Stufen ist allerdings eine gewisse Blickwinkelabhängigkeit zu erkennen. Während auch extremere horizontale Blickwinkel kaum eine Rolle spielen, reichen bereits kleinere Veränderungen in der Vertikalen, um eine deutliche Aufhellung mit entsprechendem Verlust der Detailzeichnung auszumachen.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Auch mit freiem Auge sind beim Schwarzbild Aufhellungen und Einfärbungen in den Ecken deutlich zu erkennen. Teilweise hängt das mit der beschriebenen Blickwinkelabhängigkeit zusammen. Auch die Ecken werden komplett schwarz, wenn man direkt senkrecht darauf schaut. Allerdings hellen sich dann andere Bereiche noch stärker auf, so dass man nie ein vollständig schwarzes Bild zu sehen bekommt. Richtig schwarz ist der Monitor also immer genau dort, wo man nahezu senkrecht auf seine Oberfläche schaut.
Der SW2700PT liegt hier zwar auf einem für ein IPS-Panel typischen Consumer-Niveau, kann aber mit merklich teureren Profigeräten nicht mithalten.
Dieses Fazit habe ich schon seit geraumer Zeit befürchtet und war daher auch sehr auf den Prad-Test gespannt. Die (wahrscheinlich bezahlten) „Reviews“ auf Youtube usw. sprachen nämlich alle dieselbe Sprache: Marketing und Werbung gelaber.
Daher freue ich mich umso mehr über diesen fundierten und fachlich relevanten Test. Großes Lob an Prad!
Ich hatte mir den Benq SW2700PT vor diesem Test über Amazon.de gekauft und auf ein kleines Wunder gehofft: Einen 27-Zoll Monitor mit erweitertem Farbraum (Wide Gamut > Adobe RGB) zur professionellen Bildbearbeitung, wow.
Leider wurde ich schwer enttäuscht. Der entscheidende Punkt, weshalb ich ihn wieder zurückschicken musste, war die in meinen Augen mangelhafte Bildhomogenität. Das abgebildete Beispiel hier im Test (Seite 4 > Ausleuchtung) trifft es ziemlich gut. Bei mir war es noch ungleichmäßiger. Was nützt der erweiterte Farbraum, wenn die Ausleuchtung ungleichmäßigt ist und verfälschte Farben darstellt? Die Antwort lautet: Nichts!
Ich würde jedem Hobby-Fotografen empfehlen, kauft euch einen guten sRGB-Monitor und von dem ersparten Geld ein gutes Objektiv für eure Kamera.
Den erweiterten Farbraum zu bewerben und dann dieses Ergebnis zu liefern finde ich frech von Benq.
So werde ich nun doch auf einen Eizo sparen müssen. Sehr, sehr schade.