Interpolation
Bei einem Display mit einem Seitenverhältnis von 21:9 sind die Interpolationseigenschaften ein wichtiger Punkt, um auch Auflösungen abseits der nativen ordentlich abbilden zu können. Der BenQ XR3501 lässt mit „Voll“, „Seitenverhältnis“ und „1:1“ drei Möglichkeiten zu, das Bildformat anzupassen. Diese sind an vielen Computern jedoch nicht auszuschöpfen. Uns ist es erst gelungen, sie im OSD-Menü zu aktivieren, nachdem wir Anpassungen bei der Grafikkarte vorgenommen haben.
Angeschlossene Geräte wie BD-Player und HD-Receiver ließen diese Möglichkeiten sofort zu, aber zeigten ein 16:9-Bild oder einen Film im selben Format in einem Fenster. Am Computer liefert die Option „Voll“ immer ein Vollbild, ungeachtet des Seitenverhältnisses, auch wenn dabei völlig verzerrte Darstellungen rauskommen. „Seitenverhältnis“ interpoliert das Bild auf die volle Display-Höhe mit schwarzen Balken links und rechts. „1:1“ zeigt das Bild in einem Fenster mit genau der Auflösung, die gerade gewählt wurde.
Wir haben dem Monitor unser Testbild im 16:9-Format zugespielt. Dieses wurde seitengerecht mit Balken an den Seiten ausgegeben und liefert ein sehr scharfes, differenziertes Bild. Die feinen Striche des Gitters werden dabei detailreich abgebildet. Als zweite Auflösung spielten wir dem XR3501 1.280 × 720 Pixel zu. Auch hier wurde das richtige Seitenverhältnis im 16:9-Format gewählt.
Unsere Testgrafik, insbesondere das Gitter, leidet sehr stark an den zusätzlich eingefügten grauen Bildpunkten, die notwendig sind, um den hinzugewonnenen Platz auszufüllen. Die feinen Striche sind als solche nicht mehr zu erkennen und bilden eine graue Fläche mit hellen und dunklen Abschattungen. Das Kreuz in der Mitte wird ebenso sehr unscharf dargestellt.
Text wird bei der nativen Auflösung erwartungsgemäß klar und differenziert dargestellt. Bei verringerter Auflösung gelingt dem BenQ die Darstellung von Text besser als die der Testgrafik. Auch hier kann man wieder den Unschärfeeindruck erkennen, der durch die zusätzlichen grauen Pixel entsteht, jedoch ist Schrift auch bei einem Schriftgrad von 7 noch gut zu lesen. Das gilt auch für fetten Text.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Mit 99 % liefert der BenQ XR3501 bereits vor der Kalibrierung ein sehr gutes Ergebnis ab.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Bildmodus „Standard“, Gamma 3, Helligkeit 100 und Kontrast 50, Farbtemperatur „Normal“.
Bereits in den Werkseinstellungen kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen und stellt so manchen Monitor in den Schatten, der bereits kalibriert ist. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,34 erreicht der BenQ XR3501 ein sehr gutes Ergebnis. Ein sehr gutes Gesamtergebnis wird durch die Range mit einem Wert von Delta C 1,16 nur sehr knapp verfehlt. Mit 6800K ist der Weißpunkt nur geringfügig kühler, als die gewünschten 6500K. Einzig der durchschnittliche Gammawert liegt mit 2,54 etwas daneben. Das liegt jedoch an dem voreingestellten Modus „Gamma3“.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Spielt man das Ganze mit dem eigentlich passenderen Modus „Gamma1“ durch, erhält man mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,31 und einer Range von 0,89 ein sehr gutes Gesamtergebnis. Jetzt passt auch das durchschnittliche Gamma mit einem Wert von 2,15. Diese Ergebnisse sprechen für einen ab Werk optimal voreingestellten Monitor.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
In den Bildmodus-Einstellungen ist auch ein sRGB-Modus zu finden. Auch dieser liefert bereits im unkalibrierten Zustand gute Ergebnisse. Hier wird auch direkt der richtige Gammamodus gewählt und weicht selbstredend nur minimal von der vorherigen Messung ab.
Die bunten Farben liegen auf einem guten Niveau mit einer durchschnittlichen Abweichung von 1,64. Die Gammakurve liegt nahe an der Normwertkurve und driftet nicht ab.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der LG 34UM67 aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus „Anwender“, Gamma 1) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Der BenQ XR3501 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance und Farbwerte sind gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Nach der Kalibrierung erhalten wir etwas schlechtere Werte in der Graubalance. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,58 und einer Range von 1,97 reicht es nun nur noch für eine gute Gesamtbewertung, die bunten Farben schneiden hingegen mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 0,54 sehr gut ab.
Letztendlich erhalten wir ein gutes Gesamtergebnis nach der Kalibrierung. Schade dass die Farbreinheit so hohe Abweichungen zeigt, denn ansonsten sind die Ergebnisse wirklich sehenswert.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.