Farbraumemulation
Nachfolgend haben wir die Farbraumemulation aus DELLs Color Calibration Solution heraus für die Simulation von sRGB und AdobeRGB genutzt. Die Messungen gegen den jeweiligen Arbeitsfarbraum werden ohne Farbmanagement durchgeführt. Ein CMM kommt also nicht zum Einsatz.
Vergleich der sRGB-Emulation mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6193K |
White Point XYZ (normalized) | 92.16 100.0 98.72 |
DeltaE to D50/ D65 | 14.3 / 8.08 |
Assumed Target Whitepoint* | 6200K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 6.13 |
Brightness / cd/m² ** | 142.4 |
Black Point / cd/m² ** | 0.15 |
Contrast / x:1 | 949:1 |
Gradation (Average) | 2.14 |
* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94
Vergleich der AdobeRGB-Emulation mit AdobeRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6187K |
White Point XYZ (normalized) | 92.35 100.0 98.74 |
DeltaE to D50/ D65 | 14.25 / 8.0 |
Assumed Target Whitepoint* | 6200K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 6.02 |
Brightness / cd/m² ** | 142.6 |
Black Point / cd/m² ** | 0.15 |
Contrast / x:1 | 951:1 |
Gradation (Average) | 2.15 |
* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94
Im Vergleich zur Auswahl der beiden Bildmodi aus dem OSD heraus konnte die Graubalance durch die Kalibration erheblich verbessert werden. Benutzer, die auf ein i1 Display Pro zurückgreifen können, sollten die Farbraumemulation daher auf diese Weise verwenden – trotz der Weißpunktverschiebungen im mittleren bis niedrigen Helligkeitsbereich.
Reaktionsverhalten
Den U3014H haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am Dual Link DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Handbuch bei den technischen Daten wird die Reaktionszeit von 6 Millisekunden (GtG) genannt. Eine Overdrive-Option finden wir im OSD des U3014 nicht, bei Versuchen mit allen Bildmodi einschließlich Spiel und Film ändern sich die Bildaufbauzeiten auch nicht.
Wir wählen den voreingestellten Modus Standard, dann messen wir 10,4 Millisekunden für Schwarz-Weiß und 6,7 Millisekunden für den schnellsten Grauwechsel. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 10,3 Millisekunden ähnlich kurz.
Diese Schaltzeiten sind schon recht flink, daher muss dieses IPS-Panel mit einem kräftigen Overdrive ausgerüstet sein. Dementsprechend finden wir an allen Messpunkten deutliche bis starke Überschwinger im Helligkeitsverlauf. Stark beschleunigt sind vor allem die mittleren Grauwechsel, bei den dunklen Bildwechseln haben sich die Entwickler glücklicherweise ein wenig zurückgehalten.
Insbesondere für Videos müssten die Schaltzeiten gar nicht so kurz sein, hierfür wäre eine etwas zahmere (und damit neutralere) Overdrive-Option wünschenswert.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Passend zum Overdrive ist die Signalverzögerung im Spielemodus mit nur 1,1 Millisekunden extrem kurz. Zusammen mit der halben Bildwechselzeit von 5,1 Millisekunden ergibt sich die mittlere Gesamtlatenz zu sehr kurzen 6,2 Millisekunden – die Gamer wird es freuen.
Dieses Ergebnis ändert sich drastisch, wenn man den Spielemodus verlässt und einen der anderen Bildmodi aktiviert: der Monitor wird kurz dunkel, danach messen wir die Signalverzögerung mit 25,4 Millisekunden. Für alle anderen Anwender ist dies kein Problem, und für die ambitionierten Spieler gibt es ja den Spielemodus.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des U3014 verwendet die aktuellen White LED. Anders als bei den meisten Geräten wird hier aber nicht die verbreitete PWM-Technik eingesetzt.
Der gemessene Helligkeitsverlauf zeigt, dass das Backlight bei voller Helligkeit (100 %, rote Kurve im Chart) kontinuierlich leuchtet. Abgeregelt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) skaliert die Kurve im Wesentlichen gleichmäßig nach unten. Die PWM-typische Taktung ist hier nicht zu sehen, stattdessen finden wir eine überlagerte Schwingung von 2,5 kHz mit rund 25 Prozent Amplitude. Diese Ansteuerungstechnik wirkt bei allen Helligkeiten bis zur untersten Reglerstellung (0 %).
Wir wissen nicht, welche Vorteile sich die Entwickler bei Dell von dieser Kombination versprechen. Weil die überlagerte Schwingung eine hohe Frequenz hat und die Helligkeit im Übrigen kontinuierlich geregelt wird, gehen wir davon aus, dass dieser Monitor frei von Backlight-Flimmern ist.
Subjektive Beurteilung
Die Wiedegabe von Spielen profitiert stark vom sRGB-Modus, der unnatürliche Bonbonfarben verhindert. Dank der passenden Tonwertkurve laufen zudem die Tiefen auch unter ungünstigen Wiedergabebedingungen nicht zu. Die Bewegtbilddarstellung wird durch aggressive Overdrive-Implementierung dagegen unnötig verschlechtert. Weniger wäre hier mehr. Im PixPerAn-Lesbarkeitstest erreichen wir Stufe 9.
Unsere Tests sind ja schon einige Zeit als Preview erhältlich. Das Gerät wurde mit Revision 00 getestet.
Die Unterschiede zwischen Revision A00 und A01 kann man in einem Support-Forum von Dell finden (Post von User Chris M):
http://en.community.dell.com/support-forums/peripherals/f/3529/t/19507654.aspx
Einige Käufer haben aber offenbar seltsame Probleme mit Scanlines:
http://en.community.dell.com/support-forums/peripherals/f/3529/t/19502072.aspx
Die Ursache dafür ist offenbar noch unbekannt und es gibt noch keine Korrektur (-> A02?)
Hallo Denis!
Herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Test. Anlässlich der Kritikpunkte will ich gerne wissen, welche Revision des Monitors Du getestet hast. Mittlerweile gibt es ja auch Revision A01, kann man irgendwo erfahren was sich da geändert hat? Danke!
Gruß Florian