Zusatzfunktionen
Direkte Zusatzfunktionen besitzt das Gerät eigentlich nicht, außer den Lesemodus, der den Blauanteil aus dem Bild entfernt und so die Augen beim Lesen von langen Texten schonen soll. Ein weißer Hintergrund wird dabei eher gelblich angezeigt.
Bei der hohen Auflösung wäre ein Bild-in-Bild- oder Bild-bei-Bild-Modus eigentlich praktisch gewesen, um mehr als ein Signal gleichzeitig darstellen zu können. Dafür hätten aber auch mehr Eingänge zur Verfügung stehen müssen. Da der Monitor keine HDMI-Anschlüsse besitzt, hat eine solche Funktion auch wenig Sinn.
In der mitgelieferten Display-Manager-Software befindet sich noch eine Funktion, um den Monitor in einzelne Abschnitte unterteilen zu können. Wird ein Programm in einen vordefinierten Abschnitt gezogen, wird es dort automatisch vergrößert dargestellt.
Zu erwähnen ist außerdem die Möglichkeit einer 10-Bit-Ansteuerung des Displays. Dies ist allerdings nur mit speziellen Grafikkarten für die Bildbearbeitung möglich, die üblichen Consumer-Karten können das Display nur mit 8 Bit ansteuern. Verfügt der Anwender dagegen über eine NVIDIA-Quadro- oder AMD-FirePro-Grafikkarte, ist auch eine Darstellung mit 10 Bit möglich, wenn die entsprechende Software diese Funktion ebenfalls ermöglicht.
In der Theorie lassen sich so statt der üblichen etwa 16,7 Millionen stolze 1 Milliarde unterschiedliche Farben darstellen. Dies ermöglicht deutlich feinere Farbübergänge. Vor allem feine Farbunterschiede bei nur schwachen Abstufungen, wie sie bei dunklen Farbtönen häufiger vorkommen, können so präziser dargestellt werden. Farbtonsprünge werden zudem fast vollständig vermieden und Abstufungen zwischen den Farben deutlich natürlicher wiedergegeben.
Anwender, die eine sehr hohe Bildqualität benötigen, sollten das Gerät daher mit einer der genannten Profi-Grafikkarten betreiben, um die Vorteile der 10-Bit-Technik ausnutzen zu können.
Bildqualität
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 75, Kontrast 75 und den Bildmodus „Standard“. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung der Werkseinstellung verwendet.
Die Helligkeit war zwar etwas hoch voreingestellt, aber nicht so extrem wie bei vielen anderen Monitoren in der Werkseinstellung. Durch die Glasscheibe an der Front wirkten die Farben deutlich lebendiger gegenüber matten Exemplaren, und auch der Kontrast wirkte subjektiv höher.
Die sehr hohe Auflösung bewirkte zudem eine sehr scharfe Wiedergabe, ohne dass einzelne Pixel sichtbar wurden. Das Bild wirkte insgesamt daher sehr ansprechend. Es traten je nach Sitzposition aber auch Spiegelungen auf, die den Bildgenuss wieder etwas getrübt haben.
Graustufen
Bei den hellen grauen Balken konnten nur die jeweils ganz äußeren Exemplare nicht mehr vom Hintergrund unterschieden werden, bei den dunklen Balken waren es dagegen jeweils die beiden letzten Exemplare, die nicht mehr differenziert werden konnten.
Alltäglicher Betrieb
Bei einem Display, das eine Auflösung von 5.120 x 2.880 Pixeln besitzt, müssen auf der Hard- und Softwareseite einige Besonderheiten beachtet werden. Um die volle Auflösung darstellen zu können, muss das Gerät über zwei DisplayPort-1.2-Anschlüsse betrieben werden, die sich zudem auf einer Grafikkarte befinden müssen. Der Hersteller empfiehlt dafür NVIDIA-Quadro- oder AMD-FirePro-Grafikkarten. Beide Serien richten sich allerdings an Profis und dürften daher bei vielen Endanwendern nicht vorhanden sein.
Wir konnten den Monitor aber auch mit einer NVIDIA GTX 980 Ti und einer AMD R9 390X problemlos betreiben. Beides sind übliche Consumer-Karten, weshalb wir davon ausgehen, dass so gut wie alle anderen Grafikkarten der beiden Hersteller funktionieren sollten, solange zwei DisplayPort-1.2-Anschlüsse vorhanden sind und die aktuellsten Treiber verwendet werden. Notebooks lassen sich alternativ über einen einzelnen miniDisplayPort mit dem Monitor verbinden, können dann aber maximal eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel darstellen.
Neben einer potenten Grafikkarte muss je nach verwendetem Programm zudem auch ein leistungsfähiger Prozessor im Rechner vorhanden sein. In Lightroom 5 brachte die hohe Auflösung den nicht mehr ganz aktuellen Intel Core i5-2500K oft in eine Auslastung von 100 Prozent, wodurch ein einfaches Zuschneiden eines Bildes nur mit gelegentlichem Ruckeln möglich war. Bei längeren Lightroom-Sessions haben wir die Auflösung daher auf 2.560 x 1.440 Pixeln reduzieren müssen, um ein flüssigeres Arbeiten zu ermöglichen.
Auf der Software-Seite muss für den alltäglichen Betrieb eine Skalierung vorgenommen werden können, da die native Auflösung auf einer Fläche von nur 27 Zoll selbst für geübte Augen zu klein ist. Anwendern, die kleine Auflösungen gewohnt sind, dürfte dabei eine Skalierung von 150 Prozent ausreichen. Alle anderen werden wohl eher zu 200 Prozent greifen, was einer Darstellung von 2.560 x 1.440 Pixeln auf einem vergleichbaren 27-Zoll-Gerät entspricht. Beachtet werden sollte dabei aber, dass gerade unter Windows nicht alle Anwendungen automatisch skaliert werden, so dass teilweise mit sehr kleinen Menüs gelebt werden muss.
Grundsätzlich funktionierte der Betrieb des Monitors mit unserem System problemlos, wir möchten aber trotzdem erwähnen, dass bei einem Neustart teilweise einige Merkwürdigkeiten auftraten. Dies wird zum großen Teil auf die von uns eingesetzte Hard- und Software zurückzuführen sein, wir möchten es der Vollständigkeit halber aber trotzdem erwähnen.
Die Karte von AMD zeigte bei einem Neustart manchmal nur eine UHD-Auflösung an, die auch nicht erhöht werden konnte. Beim Neustart mit der NVIDIA-Grafikkarte sprang der Monitor öfter in den Stand-by und zeigte gar kein Bild an. In beiden Fällen half ein Ein- und Ausschalten des Monitors oder ein Neustart des Computers, um das Problem zu lösen. War der Monitor dann einmal richtig in Betrieb, traten keine weiteren Symptome mehr auf. Auch das Aufwachen aus dem Stand-by oder dem Ruhezustand produzierte keine Probleme.