Bildqualität
Im aktuellen Produktportfolio nutzt Eizo überwiegend S-PVA Panels von Samsung. Der CG243W setzt davon abweichend ein aktuelles H-IPS Panel von LG ein, das auch im SX2462W verwendet wird. Genau wie NEC, muss auch Eizo auf den A-TW Polarisator verzichten, der herstellerseitig nicht mehr zur Verfügung steht.
In Sachen Elektronik setzt man auf bewährte Zutaten und lässt mit einer programmierbaren 12-Bit LUT und einer Rechengenauigkeit von 16-Bit (jeweils pro Kanal) nichts anbrennen. Ein besonderes Schmankerl gibt es in Sachen Zuspielung zu vermelden. Statt mit 8-Bit pro Kanal, arbeitet der Eizo CG243W über DisplayPort auch mit 10-Bit pro Kanal. Die Gretchenfrage ist an dieser Stelle, ob die eigentliche Panelansteuerung ebenfalls mit 10-Bit pro Kanal realisiert wurde. Bei den bisher getesteten Modellen von Eizo und NEC, die über vergleichbare Elektronik verfügten, erfolgte die Panelansteuerung über eine Dithering-Stufe (FRC) mit den üblichen 8-Bit pro Kanal. Negativeffekte waren allerdings nicht auszumachen und sind bei vernünftiger Umsetzung auch nicht zu erwarten.
Ein Blick auf das Datenblatt des vermutlich verwendeten Panels liefert als Antwort: „8-bit + A-FRC“. Sollten wir mit der Panelvermutung (wir haben den Eizo CG243W nicht geöffnet) richtig liegen, würde in der Ansteuerung also ebenfalls eine Dithering-Stufe verwendet werden.
Das ist, wie angedeutet, zunächst grundsätzlich unproblematisch. Bei einer Ansteuerung in 10-Bit pro Kanal über den DisplayPort-Eingang (Unterstützung durch Grafikkarte, Betriebssystem und Anwendung vorausgesetzt) wäre eine „echte“ Ansteuerung in 10-Bit pro Kanal vorteilhaft. Mangels geeigneter Grafikkarte konnten wir eine entsprechende Zuspielung aber ohnehin nicht überprüfen.
In der Werkseinstellung und den verschiedenen Bildmodi (inkl. „sRGB“) konnten wir absolut kein Banding in Farb- und Grauverläufen ausmachen. Das gilt auch für jegliche Veränderungen, die wir ausschließlich mit Bordmitteln durchführten. Angesichts der verwendeten Elektronik ist das auch nicht weiter verwunderlich. Nach der Softwarekalibrierung unter Berücksichtigung der Empfehlungen für sRGB und ECI-RGB, zeigen sich im unteren Helligkeitsbereich ein paar minimale Stufen. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass es über das OSD keine Möglichkeit gibt, die empfohlene Gradation (sRGB bzw. LStar) zu erreichen. Hier muss über die LUT der Grafikkarte entsprechend verlustbehaftet korrigiert werden. Halten wir uns an die Empfehlungen für Adobe RGB mit einem Gamma von 2.2, kommt es zu nahezu keinen Tonwertverlusten mehr. Das zeigt bereits deutlich, dass der Eizo CG243W sich schon ab Werk sehr neutral verhält.
Führen wir eine Hardwarekalibrierung mit „Color Navigator“ durch, ist das Ergebnis stets absolut einwandfrei. Die 8-Bit LUT der Grafikkarte kommt für entsprechende Korrekturen dann nicht mehr zum Einsatz.
Auch in Bezug auf die Ausleuchtung leistet der sich Eizo CG243W keinen Patzer. Sie bleibt, unabhängig von der Helligkeitseinstellung, fast vollständig homogen. Leichte Aufhellungen im oberen Bereich werden erst in synthetischen Situationen, d.h. Aufnahmen mit langer Belichtungszeit, sichtbar. In der Werkseinstellung liegt der Schwarzpunkt bei 0,16 cd/m². Ein sehr guter Wert, der allerdings auch der niedrigen Helligkeit von 111 cd/m² geschuldet ist.
Mit maximaler Reduzierung der Backlight-Helligkeit erreicht der Eizo CG243W einen Schwarzpunkt von rund 0,10 cd/m². Die Helligkeit liegt in diesem Fall bei rund 70 cd/m². Auch das ist ordentlich. Zwar kann der Eizo CG222W in der Helligkeit noch deutlich weiter reduziert werden, was aber keiner praxistauglichen Einstellung mehr entsprechen dürfte. Bei identischer Helligkeit ist der Schwarzpunkt des CG243W im Vergleich zum kleineren Modell mit S-PVA Panel immer niedriger, d.h. auch der Kontrast fällt höher aus.
Bei der für die meisten Umgebungen ausreichenden Helligkeit von 140 cd/m² messen wir einen Schwarzpunkt von 0,20 cd/m². Viele Displays im Consumer-Segment erreichen heute eindrucksvollere Ergebnisse, was aber nicht gegen den Eizo CG243W spricht, der gar kein „Kontrastweltmeister“ sein will.
Anders als bei NECs „ColorComp“, kann beim Eizo CG243W die Kompensationsschaltung „DUE“ nicht abgeschaltet oder in ihrer Intensität reguliert werden. Auch das „frisst“ letztlich etwas Kontrast, weil ein Ausgleich von Helligkeitsunterschieden natürlich nur über eine Absenkung des Weißpegels in den entsprechenden Bildschirmabschnitten möglich ist. Dennoch überwiegen die Vorteile, wie die nachfolgend ermittelten Helligkeits- und Farbtemperaturunterschiede deutlich zeigen.
Helligkeitsverteilung
Offensichtlich wurde der Eizo CG243W in der Produktion sehr exakt eingemessen. So liegt die festgestellte Helligkeitsabweichung zum oberen und unteren Bildschirmrand bei jeweils nur maximal 3 Prozent.
Im Durchschnitt ermitteln wir einen Wert von rund 1,6 Prozent. Im zentralen Blickfeld liegt das Maximum ebenfalls bei 3 Prozent, während der Durchschnittswert leicht auf 1,5 Prozent absinkt. Nach einer Kalibrierung mit einem Zielgamma von 2,2 wird dieser Wert über die gesamte Panelfläche gehalten. Allerdings sind diese Werte nur bedingt aussagekräftig, da sie sich auf einen Durchschnittswert beziehen und damit die tatsächliche Gradation nicht exakt abbilden. Die gewünschte Farbtemperatur wird ebenfalls sehr stabil über die gesamte Panelfläche erreicht.
Eizo verspricht für den CG243W einen maximalen Kontrast von 850:1. Diesen Wert konnten wir im Verlauf des Tests, wie bereits beim CG222W, nicht verifizieren. Allerdings ist die Abweichung nun geringer. In der Werkeinstellung (30 Prozent Helligkeit) messen wir einen Kontrast von knapp 700:1. Nach der Kalibrierung auf eine Helligkeit von 140 cd/m² liegt der Bildschirm weiter auf diesem Niveau. Das gilt für den gesamten, mit Bordmitteln erreichbaren, Leuchtdichtebereich. Der Regelungsbereich des Backlight ist entsprechend groß, Absenkungen des Weißpegels finden nicht statt.
Der Kontrastregler liegt in der Werkseinstellung bei 100 Prozent. Die drei separaten Blacklevel-Regler haben ihre Neutralposition bei 0 Prozent. Diese Vorgaben entsprechen der idealen Einstellung für die Zuspielung in PC-Leveln (d.h. einem RGB-Wertebereich von 0-255 oder, optional über DisplayPort, 0-1023).
Tonwerte sind ab der dritten Stufe sichtbar. Gleiches gilt umgekehrt für das andere (helle) Ende des Spektrums.
Bei 100 Prozent Helligkeit messen wir eine Leuchtdichte von gut 243 cd/m². Die Werksangabe wird damit, wie bereits beim CG222W, um exakt 10 Prozent unterschritten. Wenngleich einige Bildschirme heute mit gut der doppelten Leuchtdichte beworben werden, sollten die Werte des Eizo CG243W keinen Anlass zur Sorge geben. Für sinnvolles Arbeiten reichen die ermittelten Werte mehr als aus und es ist auch genügend Reserve in Bezug auf Alterungsvorgänge vorhanden. Im Gegensatz zu den „Höhensonnen“ in Bildschirmgestalt, kann man mit dem Eizo CG243W auch angenehm niedrige Leuchtdichten bei unverändertem Kontrastverhältnis erreichen.