Reaktionsverhalten
Für das IPS Panel des CG245W gibt Eizo eine Reaktionszeit von sechs Millisekunden für einen Grau-zu-grau-Wechsel an. Damit muss er sich auf dem Papier knapp dem CG243W geschlagen geben, der hier mit fünf Millisekunden angegeben ist.
Die Overdrive-Schaltung kann weiterhin über das Menü zugeschaltet werden. Die dann auftretenden Overdrive-Artefakte (Corona- und Ghosting-Effekte) bleiben auf geringem Niveau. Im synthetischen PixPerAn-Lesbarkeitstest ergeben sich keine sichtbaren Vorteile. Dennoch ist eine leichte Verbesserung in anderen Szenarien sichtbar.
Insgesamt muss sich der Eizo CG245W dem CG243W hier deutlicher geschlagen geben, als es der angegebene Unterschied von einer Millisekunde suggerieren mag. Allerdings lieferte dieses Modell auch eine, besonders angesichts der Marktpositionierung, erstaunlich gute Leistung. Der CG245W liegt etwa auf dem Niveau des NEC PA241W. Damit werden die meisten Anwender problemlos zurechtkommen. An die ausgewiesene Spielerzunft richtet sich der Bildschirm ohnehin nicht.
Die subjektive Bildqualität überzeugt wiederum vollständig. Hier können wir nur wiederholen, was wir bereits beim Test des Eizo CG243W festgehalten haben:
Die hervorragenden Eigenschaften des Gerätes führen zwangsweise auch zu einer subjektiv sehr guten Bildqualität. Wo keine Inhomogenitäten, Farbstiche oder eine darüber hinaus schlechtes Werkskalibration stören, kann nur ein vernünftiges, visuelles Ergebnis entstehen. Mit sRGB als Ziel der Farbraumemulation umgeht man eine zu bunte Darstellung in Spielen. Auch die Detailauflösung wird in dunklen Bildbereichen durch die sRGB-Gradation (hier also das entsprechende ICC-Profil als Vorgabe nutzen!) erhöht.
Die Hardwarekalibration hat dann noch den Charme, dass alle im Rahmen der Kalibrierung vorgenommen Änderungen bzw. Optimierungen auch in Spielen persistent in der Monitor-LUT bleiben. Änderungen der Grafikkarten-LUT würden dagegen bei Spielstart verworfen.
Input-Lag
Neben der Reaktionszeit ist vor allem der vielzitierte Input-Lag für die Spieletauglichkeit entscheidend. Vergeht zwischen Eingabe und optischer Rückmeldung zu viel Zeit, wird insbesondere der Fraktion der „Hardcore-Spieler“ die Steuerung zu indirekt.
Mit dem neuen Tool SMTT, das eine genauere Erfassung des Input-Lags erlaubt, messen wir, im Vergleich mit einem CRT, eine sehr gleichmäßige Verzögerung, die über die gesamte Messreihe um maximal +/- 2 ms variiert und insgesamt bei 16 ms liegt. Eizo CG245W und CG243W liefern also auch hier ein so gut wie identisches Ergebnis.
Damit kann man den Eizo CG245W in die Kategorie der Geräte mit einer Darstellungslatenz von einem bis zwei Bildern einordnen.
DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.
Der Eizo CG245W unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Für den DisplayPort-Anschluss ist eine entsprechende Unterstützung obligatorisch und wird natürlich auch entsprechend umgesetzt. Blu-ray oder HD-DVD können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.
Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.
Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.
Auch hier gibt es keinerlei Beanstandungen, d.h. die Wiedergabequalität kann, im Rahmen der Möglichkeiten eines Computerbildschirms, überzeugen. Diese Einschränkung bezieht sich vor allem auf die, im Vergleich zu einem LCD-TV, doch sehr geringe Größe. Gleichzeitig sind diese Geräte auf eine deutlich „knackigere“, d.h. kontrastreichere Darstellung hin optimiert und bieten auch von Seiten der Elektronik mehr für die Aufbereitung des Bildes.
In farbmetrischer Hinsicht steckt der Eizo CG245W aber natürlich jeden LCD-TV (bei Nutzung der Farbraumemulation) in die Tasche. Es empfiehlt sich, sRGB als Emulationsziel zu verwenden (ITU-R BT.709, also HDTV, definiert zu sRGB identische Primärvalenzen).