Videosignalverarbeitung
In den abschließenden Tests haben wir die Elektronik des Eizo CG245W noch einmal im Detail auf die Verarbeitung von Videosignalen hin getestet.
Unterstützte Refreshraten
Im Bereich der Computer-Displays ist eine ausschließliche Unterstützung von Signalen mit 60Hz noch weit verbreitet. Eizo verspricht die Darstellung von Videosignalen mit 23,75-63 Hz per DVI bzw. DisplayPort.
Um das tatsächliche Verhalten des Eizo CG245W diesbezüglich zu testen, haben wir das Gerät an einen Videoprozessor angeschlossen. Der iScan VP50 bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann.
Tatsächlich enttäuscht uns der Eizo CG245W nicht. Signale mit 24Hz, 48Hz, 50Hz und 60Hz werden nicht nur verarbeitet, sondern auch judderfrei angezeigt. Damit ist eine (in den Grenzen der zeitlichen Auflösung des Materials) ruckelfreie Wiedergabe von faktisch allen Quellen möglich. Das ist bei Computerbildschirmen nach wie vor die Ausnahme. Eizo hat hier also gegenüber dem CG243W keine Veränderungen vorgenommen. Mehr noch: Das leichte Flimmern, das wir bei unserem damaligen Testmodell abseits einer Zuspielung mit 60Hz noch bemängelten, ist beim CG245W nicht mehr vorhanden.
Deinterlacing
Der Eizo CG245W verbaut keinen Deinterlacer. Entsprechend kann nicht halbbildbasiert zugespielt werden.
Skalierung
Wichtig ist die Darstellung mit korrektem Seitenverhältnis. Im Videobereich liegt nur bei HD-Material ein quadratisches Pixelseitenverhältnis vor. Verfügt der Bildschirm im OSD über eine explizite „4:3“ und „16:9“ Einstellung in den Skalierungseinstellungen, stehen die Chancen gut, entsprechendes Material korrekt anzeigen zu können.
Unsere Testbildreihe basiert auf einem anamorphen Video mit Kreisen, die bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses absolut rund sein müssen (zugespielt wurde per DVI). Mit entsprechenden Einstellungen am DVD-Player können wir alle möglichen Zuspielungen simulieren.
Signal | Unverzerrte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | Nein |
SD (4:3) | Nein |
HD (1080p) | Ja (auch pixelgenau) |
HD (720p) | Ja (auch pixelgenau) |
Der Scaler der Eizo CG245W kann nur Signale mit quadratischem Pixelseitenverhältnis korrekt darstellen. Bei unskalierten SD-Signalen wird es also zwangsläufig zu Verzerrungen kommen. Für die Nutzung am Rechner stellt dies keine Einschränkung dar.
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Die Wichtigkeit des abgestimmten Signallevels in der Zuspielung wird gerne unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
Der Eizo CG245W geht, unabhängig vom zugespielten Signal, immer von einem RGB-Signal mit PC-Leveln aus (Wertebereich pro Kanal von 0-255). Das ist absolut sinnvoll. Bei Zuspielung über einen externen Player muss das Signal daher auf PC-Level gespreizt werden. Den DisplayPort-Anschluss konnten wir nicht überprüfen, aber ein davon abweichendes Verhalten ist sehr unwahrscheinlich.
Bewertung
Bildstabilität (digital, analog): | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
4.4 SEHR GUT |
Technische Spezifikationen: Eizo CG245W
Fazit
„Kann man Gutes noch besser machen?“, haben wir uns bereits beim Test des CG243W im Vergleich zum CG222W gefragt. Und tatsächlich ist es Eizo gelungen, nochmal nachzulegen. Wirkliche Negativaspekte gibt es kaum. Die wenigen Aspekte haben auch eher die Form einer Wunschliste für die Komplettierung der Funktionalität.
Schön wäre es, wenn in Color Navigator auch die sRGB-Gradation als Direktauswahl verfügbar gemacht würde. Eine Optimierung der Grauachse ohne Anhebung des Schwarzpunktes wäre als Zusatzoption „nice to have“, genauso wie eine Korrektur der Helligkeitskomponente in Bezug auf die gewählte Gradation (aktuell scheint es so, dass man sich hier auf die Werkskalibration verlässt). Vielleicht könnte man auch die Korrekturen für die unterstützten Colorimeter noch besser abstimmen.
Keiner der oben genannten Punkte ist etwas, das die Bezeichnung „Kritikpunkt“ wirklich verdient. Der Eizo CG245W präsentiert sich in Zusammenarbeit mit Color Navigator als absolut durchdachter High-End Bildschirm und kann als unsere aktuelle Referenz bezeichnet werden. Die interne Sonde ist weit mehr als nur ein nettes Gimmick. Der Bildschirm ist tatsächlich gut ohne separates Colorimeter nutzbar. Letztlich müsste es schon das EyeOne Pro sein, um in die Nähe der Genauigkeit der internen Sonde zu gelangen. Insbesondere Korrelierungs- und Gamut-Update-Funktion machen deutlich, dass sich die Entwicklungsabteilung von Eizo hier wirklich Gedanken beim Design von Bildschirm und Software gemacht hat.
Mit einem Straßenpreis von knapp 2.000,00 Euro ist der Eizo CG245W vielleicht kein Preisbrecher. Angesichts der Leistungen des Gerätes scheint der Preis aber absolut angemessen. Das Gesamturteil fällt folgerichtig „sehr gut“ aus und definiert den Maßstab für andere Bildschirme in diesem Segment.
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