Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das IPS-Panel des Eizo CX240 verspricht eine hohe Blickwinkelstabilität und wird den Erwartungen auch im Praxistest gerecht: Geringe Farbton- und Gradationsveränderungen erlauben farbkritische Arbeiten auch bei vollflächiger Anzeige.
Darüber hinaus ist die Kontraststabilität gegenüber den meisten anderen Bildschirmen mit IPS-Panel stark erhöht: Dunkle Tonwerte hellen sich aus dem Winkel nur wenig auf. Das verbessert den subjektiven Schwarzwert selbst bei ausschließlich frontaler Betrachtung, weil die Darstellung zu den Rändern hin völlig homogen bleibt.
Die beschriebenen Eigenschaften decken sich mit den Ergebnissen, die LG mit der A-TW Polarisationsfolie erzielen konnte. Sie wurde letztmalig beim LM240WU5 – ein IPS-Panel mit RGB-LED Hintergrundbeleuchtung – verwendet. Als Nebeneffekt tritt ein grün- bzw. magentafarbiges Schimmern auf, das allerdings erst aus sehr steilen Winkeln auffälliger wird.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0, ISO Coated v2 (ECI)
Farbraum | Abdeckung |
ISO coated V2 | 99,6 % |
sRGB | 100,0 % |
AdobeRGB | 96,7 % |
ECI-RGB 2.0 | 88,9 % |
sRGB und AdobeRGB werden vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt. Gleiches gilt für den durch das Profil ISO Coated v2 (ECI) beschriebenen Farbraum. Der Eizo CX240 eignet sich damit auch für Aufgaben im Bereich des CMYK-Softproofing.
Der darstellbare Farbumfang liegt auf einem Niveau, das in der Vergangenheit erst Bildschirme mit WCG-CCFL- oder RGB-LED-Hintergrundbeleuchtung erreichen beziehungsweise im zweiten Fall leicht übertreffen konnten. Im Zuge der Verbreitung von leistungsfähigen GB-r-LED- oder Quantum-Dot-Lösungen werden diese Varianten wohl bald vom Markt verschwinden.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung (Modus User) im Vergleich mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6279K |
White Point XYZ (normalized) | 94.95 100.0 105.12 |
DeltaE to D50/ D65 | 16.54 / 2.88 |
Assumed Target Whitepoint * | 6300K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.42 |
Brightness / cd/m² ** | 127.8 |
Black Point / cd/m² ** | 0.17 |
Contrast / x:1 | 752:1 |
Gradation (Average) | 2.21 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Der Eizo CX240 überzeugt schon in der Werkseinstellung durch sehr gute Graubalance- und Gradationseigenschaften. Alle Neutraltöne werden farbstichfrei dargestellt. Die Abweichungen in den Farbwerten ergeben sich vor allem aus dem Farbumfang des Bildschirms (und spielen bei der Bewertung keine Rolle). Er reicht standardmäßig deutlich über die hier verwendete sRGB-Referenz hinaus.
sRGB-Modus im Vergleich mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6284K |
White Point XYZ (normalized) | 94.84 100.0 105.01 |
DeltaE to D50/ D65 | 16.95 / 2.43 |
Assumed Target Whitepoint * | 6300K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.6 |
Brightness / cd/m² ** | 129.2 |
Black Point / cd/m² ** | 0.16 |
Contrast / x:1 | 807:1 |
Gradation (Average) | 2.21 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Geringe Abweichungen in den bunten Farben zeugen von einer präzisen Farbraumtransformation. Die Graubalance ist unverändert und verdient das Prädikat „sehr gut“.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der Eizo CX240 aus Color Navigator heraus hardwarekalibriert (Priority: Standard; dazu mehr im Abschnitt Color Navigator) und profiliert.
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagement ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung | |
White Point / CCT Kelvin | 6544K |
White Point XYZ (normalized) | 94.87 100.0 109.21 |
DeltaE to D50/ D65 | 19.77 / 0.37 |
Assumed Target Whitepoint * | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.37 |
Brightness / cd/m² ** | 146.9 |
Black Point / cd/m² ** | 0.18 |
Contrast / x:1 | 816:1 |
Gradation (Average) | 2.2 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Der Eizo CX240 zeigt keine auffälligen Drifts oder Nichtlinearitäten. Das einfache Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit AdobeRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit ECI-RGB 2.0 (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den Eizo CX240 einwandfrei. Tonwerte in sRGB und AdobeRGB werden aufgrund seines hohen Farbumfangs präzise reproduziert.
Einige gesättigte Tonwerte in ECI-RGB v2 können dagegen nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden, was auch zu Tonwertabrissen führen kann. Das ist kein Fehler des Bildschirms, sondern Unterabdeckungen im Vergleich zu dieser Referenz geschuldet.
Anmerkung zu Color Navigator: mittlerweile wieder bei allen Bildschirmen der ColorEdge Serie im Kaufpreis enthalten und kostenfrei über die Webseite auf neuestem Stand zu halten(für jedermann herunterzuladen, leider aber nicht zu nutzen).
Das gilt für alle aktuellen CG, CX und CS Monitore von EIZO.
Das Logo wird ausgetauscht, die Wertung SEHR GUT ist korrekt.
Am Ende des Testberichts erhält der Bildschirm eine „gut“-Plakette, obwohl er im Test das Gesamturteil „Sehr gut“ bekommt. – War wohl knapp 😀
Bei dem Stromverbrauch finde ich ein „+“ etwas grosszügig, aber bei der Zielklientel spielt das wohl weniger eine Rolle.