Kalibrierung – Teil 2
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
HW-Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6152 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.45 100.00 102.04 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 4,41 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 1,39 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,18 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 775 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
Vergleich mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
HW-Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6160 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.46 100.00 102.20 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 4,3 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 1,45 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 139,5 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,18 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 775 |
Gradation / Durchschnitt | Gamma 2,2 | ~Gamma 2,18 (avg.) |
* CCT-Bezug
Vergleich mit dem ECI-RGB 2.0-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
HW-Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D50 (5002) | 4764 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 96.42 100.00 82.51 | 95.71 100.00 74.91 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 6,45 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,07) | 3,11 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 140,1 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,19 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 737 |
Gradation / Durchschnitt | L* | ~L* |
* CCT-Bezug
Auffällig sind vor allem zwei Dinge: Die Abweichungen in Bezug auf den gewählten Zielweißpunkt und die Neutralität der Grauachse im Fall der Kalibrierung mit 5000K (D50 ist als Direktauswahl in „EasyPIX“ nicht möglich, allerdings liegt 5000K auf der Blackbodykurve nur unwesentlich von D50 entfernt). Die Farbabweichungen sind zwar etwas höher als nach der Softwarekalibrierung, aber noch auf hinreichend niedrigem Niveau, zumal ja mit anderer Sonde gemessen als kalibriert/ profiliert wurde.
Die Abweichungen des Weißpunktes sind nur wenig mysteriös: Das Spyder3 unterliegt als Consumer-Colorimeter den Einschränkungen, die wir im vorigen Abschnitt erläutert haben. Grundsätzlich ist die Filterlösung dieser Sonde nativ etwas näher am CIE-Normbetrachter als die anorganischen (aber dafür sehr alterungsbeständigen) Filter des X-Rite DTP94. Wir können daher nicht mit Sicherheit sagen, ob Eizo in „EasyPIX“ weitere Korrekturen (wie etwa in Color Navigator) auf Softwareseite umsetzt. Ein isolierter Betrieb der Sonde, abseits von „EasyPIX“, hätte Klarheit gebracht. Das war aber leider nicht möglich. In jedem Fall scheint Eizo die Geräte selektiert zu haben.
Ein Blick auf die OSD-Einstellungen nach der Kalibrierung erklärt auch die höheren Abweichungen mit 5000K als Zielweißpunkt. „EasyPIX“ modifiziert nur die OSD-Optionen. Wir gehen nicht davon aus, dass darüber hinaus weitere Anpassungen in der Monitor-LUT erfolgen.
Natürlich geschieht dieser Vorgang verlustfrei in Hardware und im Ergebnis über die Monitor-LUT. Dies ist vergleichbar mit dem ersten Schritt einer Softwarekalibrierung: Der Benutzer versucht hier, die Kalibrationsziele möglichst exakt über die Monitorhardware zu erreichen, damit Korrekturen über die Grafikkarten-LUT gering ausfallen. Im Gegensatz zu einer Softwarekalibrierung verändert „EasyPIX“ nun die Grafikkarten-LUT nicht, sondern schließt direkt eine Profilierung an. Das Verhalten ähnelt dem von Color Navigator mit „Contrast“-Priorität, wobei hier in einen eigenen Bildmodus geschaltet wird und die OSD-Optionen nicht sichtbar verändert werden.
Bei Verwendung von „EasyPIX“ wird die Grauachse hinsichtlich Neutralität und Gradationseigenschaften damit nicht unter Rückgriff auf die aktuellen Messwerte angepasst. In Color Navigator entspräche das der „Grey Balance“-Priorität (in den meisten anderen Hardwarekalibrationslösungen das Standardvorgehen).
Mit einer anderen Software könnte man das Ergebnis auch erhalten, wenn man die gewünschten Kalibrationsziele (ggf. durch Messung) über das OSD einstellt und dann nur eine Profilierung anstößt. In diesem Fall wird die Grafikkarten-LUT ebenfalls nicht verändert und man verlässt sich auf die sorgfältige Werkskalibrierung des Herstellers.
Wir tendieren daher eher zur Verwendung einer Softwarekalibrationslösung wie „iColor Display“ von Quato. Damit verringert man, im Zusammenspiel mit den generischen Korrekturen, nicht nur den absoluten Messfehler, sondern optimiert auch die Grauachse über Korrekturen der Grafikkarten-LUT (auch wenn diese beim sehr neutralen Eizo SX2762W meist nur gering ausfallen). Setzt man einen Eizo CG ein, sollte man aber natürlich unbedingt auf das sehr gute Color Navigator zurückgreifen.
Abschließend noch die Messwerte für „sRGB“- und „AdobeRGB“-Voreinstellung ohne Transformationen durch ein CMM. Die sRGB-Gradation lässt sich aus „EasyPIX“ heraus leider nicht erreichen.
Farbraumemulation
Farbraumemulation sRGB
sRGB-Emulation | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6169 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 93.88 100.00 101.29 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 5,19 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 2,67 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,18 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 782 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
AdobeRGB-Emulation | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6169 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.05 100.00 100.75 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 5,41 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 2,38 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 139 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,17 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 817 |
Gradation / Durchschnitt | Gamma 2,2 | ~Gamma 2,25 (avg.) |
* CCT-Bezug