UGRA-Test
Abschließend haben wir den Fujitsu P27T-6 auf die Empfehlungen der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und Helligkeit, sofern mit Bordmitteln erreichbar: 140 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Die Zertifizierung kann aber natürlich auch mit anderen Parametern erreicht werden. Falls der Monitor keinen Gamma-Regler besitzt, wird durch die Kalibrierung der Tonwertumfang im Regelfall zu stark eingeschränkt, um den Test mit den vorgegebenen Parametern zu bestehen. Den Schwarzwert begrenzen wir manuell auf 0,3 cd/m², um Schwächen des EyeOne Pro zu minimieren.
Da der Fujitsu P27T-6 keine Gamma Einstellung über Boardmittel erlaubt, muss die Grafikkarte entsprechend stark korrigieren um die Vorgaben erreichen zu können. Dadurch müssen trotz interner 12-Bit LUT zu viele Tonwerte verworfen werden. Der Fujitsu P27T-6 erreicht nur einen Tonwertumfang von 92 Prozent und verpasst somit eine Zertifizierung um 3 Prozent.
Mit folgenden Einstellungen haben wir auf die Vorgaben der UGRA kalibriert: Helligkeit 23 %, Kontrast 51 %, Schwarzwert 50 %, Rot 100, Grün 91, Blau 84.
Generische Korrektur für Colorimeter in Quato iColor Display
Bei Einsatz eines Colorimeters ist zu beachten, dass diese Geräte zwangsläufig nur auf bestimmte Spektren trainiert sind. Ein Spektralfotometer, wie das von uns verwendete EyeOne Pro, unterliegt diesen Beschränkungen nicht. Hier kann allerdings die Abtastgenauigkeit bei schmalbandigen Spektren begrenzend wirken. Mit dem X-Rite DTP94 als Colorimeter und dem EyePro als Referenz überprüfen wir, wie gut die generische Korrektur in Quato iColor Display greifen kann. Dem stellen wir dann die unkorrigierten Werte entgegen. Der Test erfolgt im Rahmen der Profivalidierung nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt.
EyeOne Pro | DTP94 | DTP94 (generic cor.) | |
Weißpunkt / CCT Kelvin | 6511 | 5760 | 6530 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.09 100.00 109.10 | 99.18 100.00 104.12 | 93.41 100.00 106.39 |
DeltaE in Bezug zum EyeOne Pro | – | 7,71 | 3,41 |
Mit der generischen „Wide-Gamut S-IPS“-Korrektur in iColor Display 3.6 verbessert sich das Ergebnis sehr deutlich. Der Genauigkeitsgewinn gegenüber einer Messung ohne Korrektur ist erheblich.
Korrekturmatrix für das X-Rite DTP94
Wir haben im Folgenden die Korrekturmatrix für das verwendete X-Rite DTP94 und den konkreten Bildschirm ermittelt. Als Referenz kam das EyeOne Pro zum Einsatz. Wir beziehen uns damit auf das tatsächliche Spektrum des Bildschirms. Daher sind die Ergebnisse ggf. genauer als mit der generischen Korrektur in iColor Display. Weil die X-Rite DTP94 untereinander nur vergleichsweise geringe Abweichungen aufweisen, ist die fehlende Mittelung über eine Vielzahl von Sonden verschmerzbar. Natürlich ist aber auch das EyeOne Pro keine absolut ideale Referenz. Derzeit unterstützt keine uns bekannte Software offiziell die Einbindung individueller Korrekturmatrizen.
Sound
Ungewöhnlich aber klanglich effektiv platziert sind die integrierten Lautsprecher des Fujitsu P27T-6. Befinden sich diese bei den meisten Geräten unterhalb oder seitlich, hat sie Fujitsu beim P27T-6 oberhalb und mittig in der Gehäuserückseite platziert. Gemessen an ihrer Größe ist der Klang ordentlich. Hoch- und Mitteltöne werden recht gut wiedergegeben, niedrige Frequenzen sind jedoch nicht mehr zu hören. Für ein echtes Hörerlebnis kommt man auch beim Fujitsu P27T-6 nicht an einer externen Lösung vorbei.
Interpolation
Der Fujitsu P27T-6 bietet neben den Skalierungsmöglichkeiten „Vollbild“ und „Proportional“ auch eine 1:1 Darstellung, die im OSD auch so genannt wird. Letzteres macht es eigentlich nicht notwendig eine interpolierte Darstellung zu verwenden aber wie wir festgestellt haben funktioniert die 1:1 Darstellung nicht bei allen Auflösung und auch eine proportional richtige Anzeige klappt nicht immer. Wir haben die Ergebnisse am Ende dieses Abschnittes in einer Tabelle aufgelistet. Gängige Auflösungen werden mit Ausnahme von 1.280 x 768 Pixel aber korrekt und nach Wunsch auch pixelgenau dargestellt.
Die sehr hohe native Auflösung des Fujitsu P27T-6 ist bei der interpolierten Anzeige geringer Auflösungen nicht sehr förderlich. Anders als der P22W-5 kann der P27T-6 aber auch bei geringen Auflösungen überzeugen und zeigt insgesamt eine gute Interpolationsqualität.
Die nachfolgenden Bilder zeigen grob die Interpolationsqualität des Fujitsu P27T-6 dabei haben wir die Bildschärfe auf dem werkseitig eingestellten Wert von 50 belassen.
Auflösung | Proportional | 1:1 |
1920 x 1440 | Nein | Nein |
1920 x 1200 | Nein | Nein |
1920 x 1080 | Ja | Ja |
1680 x 1050 | Ja | Ja |
1600 x 1200 | Ja | Ja |
1600 x 1024 | Nein | Nein |
1600 x 1000 | Nein | Nein |
1600 x 900 | Nein | Nein |
1440 x 900 | Ja | Ja |
1360 x 768 | Nein | Nein |
1280 x 1024 | Ja | Ja |
1280 x 960 | Nein | Nein |
1280 x 800 | Ja | Ja |
1280 x 768 | Nein | Nein |
1280 x 720 | Ja | Ja |
1152 x 864 | Nein | Nein |
1024 x 768 | Ja | Ja |
800 x 600 | Ja | Ja |
Interpolation Spiele
Wegen der 1:1 Darstellung ist man auch in Spielen nicht zwingend auf eine interpolierte Anzeige angewiesen. Das ist besonders bei älteren Spielen die keine 16:10 oder 16:9 Auflösungen mehr bieten ein großer Vorteil. Die interpolierte Anzeige ist entsprechend gut wenn die Proportionen eingehalten werden und natürlich gestochen scharf bei pixelgenauer Darstellung. Mit einer Szene aus Battlefield 2 haben wir mit der Auflösung von 1.600 x 1.200 Pixel die unterschiedlichen Skalierungen des Fujitsu P27T-6 getestet.
Bildschärfe
Mit fünf Schärfegraden erlaubt der Fujitsu P27T-6 dem Anwender Eingriff auf die Bildschärfe zu nehmen. Werkseitig ist der mittlere Wert 50 eingestellt, in 25er Schritten kann die Schärfe auf 0 verringert oder 100 erhöht werden. Wir haben mit der Auflösung 1.680 x 1.050 Pixel bei proportional richtiger Anzeige die Auswirkung der Schärfe ab 50 getestet. Eine Absenkung macht keinen Sinn und die Darstellung deutlich unschärfer. Bei nativer Auflösung oder 1:1 Darstellung sollte die Schärfe auf dem werkseitig eingestellten Wert belassen werden da hier eine Anhebung auf 75 bereits Überschärfungen, besonders bei kleiner Schrift auf grauem Hintergrund zur Folge hat.