Test Monitor Fujitsu Siemens H22-1W
3/5

Bildqualität

Fujitsu-Siemens stattet den Scaleoview H22-1W – wie in der 22 Zoll Klasse üblich – mit einem TN-Panel aus, das 16,7 Millionen Farben darstellen können soll. Zum Kontrastverhältnis des 22 Zöllers werden auf der Internetseite, im Datenblatt und im Internetshop recht unterschiedliche Angaben gemacht.

Da ist mal die Rede von 2.500:1 dynamisch, mal sind es 2.500:1 typisch und woanders wiederum lässt sich ein Wert von 2.000:1 finden. Da der dynamische Kontrast ohnehin nur per Trick über die Regulierung des Backlights abhängig von sehr dunklem oder sehr hellem Bildinhalt erzeugt wird, können Sie diese Angaben aber getrost vergessen.

Was bei Auswahl des Bildmodus „Optimal“ genau passiert und wie der beworbene 2.500:1 Kontrast erreicht wird, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, denn im Gegensatz zum Samsung 226BW verändern sich die Farben und deren Sättigung nicht. Auch von einer Anpassung der Helligkeit je nach Bildinhalt bekommt man vor dem Bildschirm nichts mit. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, ob überhaupt eine Kontrastanpassung vorgenommen wird?

Wie auch immer: knallig bunte, kontrastreiche, aber auch unnatürlich wirkende Farben wie beim Samsung 226BW werden durch den Optimal-Kontrast jedenfalls nicht geboten – die einen werden es schätzen, die anderen vermissen.

Fujitsu Siemens H22 1w Monitor Fsc H22 1w Bildqualitaet1
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Tolle Bilddarstellung mit angenehmen und natürlichen Farben 

Dafür bietet der Scaleoview H22-1W in der Standardeinstellung angenehm natürliche Farben. Nur die Helligkeit ist, wie so oft, vom Hersteller voll aufgedreht, so dass man fast versucht ist, im Karton nach der offenbar notwendigen Sonnenbrille zu suchen. Schneller geht es natürlich über den direkten Weg ins Bildschirmmenü.

Da die RGB-Werte sowie die Helligkeit standardmäßig auf 100 stehen, haben wir gleich mal nachgemessen, wie viel Candela pro Quadratmeter (cd/m²) uns da eigentlich entgegen strahlen. 300 cd/m² schreibt Fujitsu-Siemens auf die Packung, maximal 288 cd/m² konnten wir ermitteln. Für die minimale Helligkeit von 81 cd/m² haben wir unsere kalibrierten RGB-Werte zugrunde gelegt (R 94, G 94, V 100). Bei eben diesen RGB-Einstellungen und einer Helligkeit von 39 werden für den Office-Betrieb angenehme 140 cd/m² erreicht.

Die Helligkeitsverteilung wirkt auf den ersten Blick bei einem einfarbigen Desktop-Hintergrund homogen. Auch bei dunkler Umgebung wird die Helligkeit gut auf die Bildfläche verteilt, lediglich an den äußeren Rändern und mittig sind Aufhellungen wahrnehmbar. Beim Samsung 226BW sah es noch besser aus.

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Wie weit die subjektive Helligkeitsverteilung (oben) und die objektive Messung (unten) auseinander gehen können, wird beim Scaleoview H22-1W deutlich.
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Helligkeitsverteilung in cd/m² 

Erst bei der Messung zeigen sich deutliche Abweichungen vom Optimalwert 140 cd/m², besonders im unteren und linken Teils des Bildschirms. Links unten werden gerade noch 96 cd/m² erreicht. Nun funktioniert das menschliche Auge aber nicht so einfach, wie man es annimmt: Eine Helligkeit von 70 cd/m² nehmen wir z.B. nicht als die Hälfte von 140 cd/m² wahr – für unser Auge entsprechen 70 cd/m² immer noch 79 Prozent von 140 cd/m².

Das erklärt, warum die Helligkeitsverteilung subjektiv noch sehr gleichmäßig erscheint, während die Messwerte objektiv gravierende Abweichungen aufdecken. Mit bis zu 96 cd/m² und somit 44 cd/m² unter dem Normwert reißt der Fujitsu-Siemens H22-1W wahrlich keine Rekorde. Da aber keine Wolken oder Steifen sichtbar sind, gibt es insgesamt ein knappes befriedigend.

Während die gemessene Helligkeitsverteilung für den Grafiker ein K.O.-Kriterium sein könnte, kann der „Otto-Normal-Betrachter“ sich immer noch über die subjektiv ordentliche Ausleuchtung freuen.

Was die Blickwinkel anbelangt, gibt es auch beim TN-Panel des Scaleoview H22-1W wenig Neues zu berichten: Während der Blickwinkel im normalen Betrieb horizontal gut ist – nur Weiß geht schnell ins gelbliche – gibt es vertikal auch kein zufriedenstellend mehr. Außerdem werden großflächige, dunkle Bildinhalte bei nicht frontaler Ansicht sehr schnell zu einem schmutzigen Gelb.

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Richtig tiefes Schwarz hat man nur bei frontaler Ansicht; von der Seite fällt zuviel Licht durch das Panel, so dass Schwarz eher wie ein schmutziges Gelb aussieht.

Wie schon beim Samsung 226BW ist eine Farbe bei genauem Hinsehen oben und unten niemals gleich hell, egal wie man den Kopf verrenkt oder den TFT positioniert. Wer einen günstigen 22 Zoll TFT mit TN-Panel kauft, muss sich damit derzeit abfinden. Empfindlichere Naturen sollten etwas tiefer in die Tasche greifen und ein 20- oder 24 Zoll Display mit VA- oder IPS-Panel erstehen.

Ausmessung und Kalibration

Zunächst haben wir den größtmöglichen darstellbaren Farbraum des FSC H22-1W ausgemessen und mit dem Isocoated-Druckfarbraum verglichen. Hierzu müssen die RGB-Werte des TFTs auf die native Einstellung – in unserem Fall 100 – gesetzt werden. Außerdem sollten Kontrast, Schwarzwert und Helligkeit der Standardeinstellung entsprechen, also 50, 50 und 100.

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Zweidimensionaler Vergleich des Monitor-Farbraums (schwarze Linie) mit dem Referenzfarbraum „Isocoated“ des Offset-Drucks (weiße Linie). Zur Vergrößerung und Erläuterung die Grafik anklicken.

Da das Internet, aber auch Digitalkameras, Fotolabore und HDTV den sRGB-Farbraum nutzen, ist für die meisten Anwender wichtig, wie genau der TFT diesen darstellen kann. Deshalb haben wir zunächst überprüft, wie gut der Scaleoview H22-1W den sRGB-Farbraum überhaupt abdecken kann: Insgesamt bietet der H22-1W eine ordentliche Abdeckung sowohl des Isocoated- als auch des sRGB Farbraums. Dafür gibt es ein gut.

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Fujitsu Siemens H22 1w Monitor Fsc H22 1w Farbraum3d 2k
Dreidimensionaler Vergleich des Monitor-Farbraums (farbiger Würfel) mit dem sRGB-Farbraum (Drahtgitter): Zur Vergrößerung die Grafiken anklicken.

Um nun zu ermitteln, wie genau der Monitor die einzelnen Farben trifft, haben wir die native Einstellung (R,G,B=100 bzw. Einstellung „Nativ“, alle anderen Werte Standard) und das voreingestellte sRGB-Profil des Scaleoview H22-1W mit dem sRGB-Farbraum verglichen und die Abweichungen ermittelt. Danach haben wir den TFT mit Hilfe des Colorimeters Gretag MacBeth EyeOne-Display und der iColor-Software farblich kalibriert und wiederum mit dem sRGB-Standard verglichen.

Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann.

Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben noch genügend Ähnlichkeit zueinander.

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