deltaE Abweichung
Erläuterung der Abweichung deltaE: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben und ist ein Maß für den Farbstand. Somit können Unterschiede einer Testfarbe mit einer Vergleichsfarbe normiert ausgedrückt werden. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann.
Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben aber noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung zum sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5800 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 485 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,61 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 794 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,24 |
In der Werkseinstellung wirkt das Bild recht warm, wie auch an der Farbtemperatur von unter 5800K zu erkennen ist. Die Helligkeit ist mit 485 cd/m² viel zu hoch für ein angenehmes Arbeiten bei normalem Umgebungslicht. Immerhin liegt der Gammawert recht nah an der Norm. Die deltaE-Abweichungen sind noch akzeptabel.
Die höhere Abweichung beim sRGB-Blau zeigt deutlich die Schwäche bei der Farbraumabdeckung des Q26W-1 im sRGB-Blautonbereich auf. Subjektiv bietet die Werkseinstellung mit reduzierter Helligkeit das Bild aller voreingestellten Benutzermodi.
Vergleich des Fotomodus zum sRGB-Standard
Photomodus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6100 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 189 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,35 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 539 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,60 |
Foto- und Videomodus produzieren ähnlich schlechte Resultate, jedenfalls wenn eine möglichst präzise Darstellung des sRGB-Farbraums gewünscht ist. Da hier die dynamische Kontrastanpassung aktiviert ist, sind diese Bildmodi aber eher was fürs Auge, je nach Geschmack, denn nicht jedem gefallen die dann eher unnatürlichen Farben.
Der statische Kontrast ist im Foto- und Videomodus übrigens schlechter als ab Werk. Da auch noch deutliches Banding auftritt, sind beide Bildeinstellungen nicht sonderlich empfehlenswert.
Vergleich der Kalibration auf sRGB zum sRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6500 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,10 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 1399 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,20 |
Die Kalibration lässt sich recht präzise durchführen, auch wenn das Ergebnis aufgrund des erweiterten Farbraums nicht überzeugen kann. Die RGB-Kanäle reagieren auf jede Veränderung des Wertes und schwanken nicht. Die Helligkeit braucht einige Minuten um sich einzupendeln, hält dann aber das eingestellte Niveau.
Die Normwerte werden perfekt erreicht und der Schwarzpunkt ist bei einer Helligkeit von 140 cd/m² optimal, was sich im daraus resultierenden Kontrast von knapp 1.400:1 widerspiegelt. Für die Bildbearbeitung in sRGB eignet sich der Scaleoview Q26W-1 nur sehr eingeschränkt.
Für die Kalibration haben wir folgende Änderungen vorgenommen: Helligkeit 30, Rot 88, Grün 74, Blau 100.
Vergleich der Kalibration auf AdobeRGB zum AdobeRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6500 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 120 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,11 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 1090 |
Gamma / Durchschnitt | 2,2 | 2,20 |
AdobeRGB stellt der 26-Zöller wesentlich besser dar, obwohl auch hier besonders die hohe Abweichung bei Blau negativ auffällt. Einen relativ großen Teil der Blautöne im sRGB- und AdobeRGB-Standard kann der FSC Q26W-1 nicht darstellen (siehe Farbraumvergleich), weshalb der am nächsten gelegene Blauton schon eine relativ große Abweichung zum Normton aufweist. Sowohl Gamma-Wert als auch Helligkeit und Farbtemperatur werden getroffen. Der Kontrast ist mit 1.090:1 immer noch sehr hoch.
Für die Kalibration haben wir folgende Änderungen vorgenommen: Helligkeit 29, Rot 90, Grün 75, Blau 100.
Vergleich der Kalibration auf ECI2.0 zum ECI2.0-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 5000 | 5000 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 114 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,15 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 759 |
Gamma / Durchschnitt | Lstar | 2,36 |
Wie schon anhand der guten Farbraumabdeckung absehbar, erzielt der Scaleoview Q26W-1 beim eci2.0-Standard das beste Ergebnis. Dass trotz Kalibrierung nur relativ wenig Banding entsteht, liegt wohl an der bereits ab Werk recht warmen Farbtemperatur von 5800K, sodass der Rot- und der Grünkanal nur geringfügig abgesenkt werden müssen. nn
Für die Kalibration haben wir folgende Änderungen vorgenommen: Helligkeit 23, Rot 100, Grün 78, Blau 83.
UGRA Test
Zu guter Letzt haben wir den FSC Q26W-1 gemäß den hohen Anforderungen der UGRA getestet. Durch die im Rahmen der Software-Kalibrierung erforderlichen Anpassungen wird bei den Graustufen nicht der geforderte Tonwertumfang von mindestens 95 Prozent erreicht. Dies schaffen praktisch nur Displays mit eingebauter Look-up-Tabelle (LUT). Auch wenn der 26-Zöller die Zertifizierung nicht erhält, so schneidet er dennoch mit einem ordentlichen Ergebnis ab.
Insgesamt bietet der Scaleoview Q26W-1 zwar eine akzeptable Bildqualität, die den meisten Standardnutzern genügen wird. Dem Anspruch „Luxus“ kann das TN-Panel aber nicht gerecht werden. Dafür sind die Blickwinkel angesichts der 26 Zoll Bilddiagonale zu schlecht und auch bei der Helligkeitsverteilung patzt der Fujitsu-Siemens-Bildschirm.
Wenn hier nachgebessert würde, könnte der FSC Q26W-1 angesichts des guten Kontrasts und der bei frontaler Sitzposition durchaus guten subjektiven Bildqualität im Gesamteindruck erheblich besser abschneiden.