Test Monitor HP LP2275w
6/7

Banding

In Farbverläufen ist ein minimales Banding wahrzunehmen. Dies fällt aber im Alltagseinsatz nicht weiter auf. Hier macht sich die fehlenden 10-Bit LUT bemerkbar, die der Eizo S2231w bietet.

Kontrast

Der voreingestellte Kontrastwert des HP LP2275w sollte unberührt bleiben, da der Monitor in dieser Einstellung bereits alle Nuancen deutlich zeigt. Eine Änderung macht nur dann Sinn, wenn man zum Beispiel bei Filmen oder Spielen besondere Effekte erzielen will. Für den farbgetreuen Gebrauch sind die Werkseinstellungen perfekt abgestimmt.

Für Standardanwendungen und Fotobearbeitung sollte das Kontrastverhältnis stets höher als 400:1 sein. Dies ist bei allen Einstellungen der Fall. Insgesamt ist der statische Kontrast als sehr gut zu werten. Der gemessene Maximalkontrast liegt im kalibrierten Zustand bei ansprechenden 1.076:1.

Grau- und Weißwert

Auch hier liefert der Monitor sehr gute Ergebnisse. Im Werkszustand sind alle Graunuancen von schwarz zu unterscheiden und auch bei den Weißabstufungen gibt sich der HP LP2275w keine Blöße.

Backlight Bleeding

Schwarztest: Bei keiner Helligkeitseinstellung haben wir Lichthöfe festgestellt. Das Ergebnis kann nur als perfekt bezeichnet werden.

Weißtest: Auch bei einem hellen Bild ist das Ergebnis perfekt. Es gab keinerlei Randabdunkelungen oder dunkle Ecken. Die Bild-Homogenität kann nur als optimal beschrieben werden.

Die Bilddarstellung gehört zu den Stärken des LP2275w, denn der 22 Zoller liefert eine ausgezeichnete Leistung ab. Der neue Monitor gehört sicherlich zu den besten 22 Zöllern und muss sich nicht verstecken. An die Bildqualität des Eizo S2231w kommt er, unter Berücksichtigung aller Aspekte, aber nicht heran. Obwohl die subjektive Darstellung kaum Unterschiede aufzeigt, ist der Eizo im Detail besser.

Interpolation

Der HP LP2275w bietet alle Möglichkeiten der Interpolation an: Das Bild kann seitengerecht vergrößert, auf Vollbild vergrößert oder 1:1 dargestellt werden. Wie sich die einzelnen Interpolationsarten auf die Bilddarstellung auswirken, erfahren Sie im PRAD-Lexikon.

Bei der Interpolation hat der HP LP2275w etwas zu kämpfen. Insbesondere bei Schrift ist die Qualität lediglich als befriedigend einzustufen. In der Regel wird man einen Monitor aber in der nativen Auflösung betreiben. In Spielen fällt die Interpolation weit weniger auf, aber bei Schrift zeichnet der Monitor Buchstaben unterschiedlich stark. Das ist sowohl bei der Interpolation auf Vollbild, also auch bei der seitengerechten Interpolation festzustellen.

Hp Lp2275w Monitor Hp Lp2275w Interpolation Nativ
Hp Lp2275w Monitor Hp Lp2275w Interpolation 1440
Bild links 1.680 x 1.050 (nativ) und Bild rechts 1.440 x 900 (seitengerecht).
Hp Lp2275w Monitor Hp Lp2275w Interpolation 1280
Hp Lp2275w Monitor Hp Lp2275w Interpolation 960
Bild links 1.280 x 1.024 (seitengerecht) und Bild rechts 960 x 600 (seitengerecht).

Im direkten Vergleich zum Eizo S2231w lässt der HP LP2275w ein paar Federn, denn der Konkurrent aus dem Hause Eizo kann dies besser.

Anwendungen

Der HP LP2275w bietet eine typische Auflösung von 1.680 x 1.050 Bildpunkten. Wer noch mehr Platz auf dem Display benötigt und auch kleine Schrift nicht scheut, der erhält im 22 Zoll Format derzeit nur mit dem Lenovo ThinkVision L220x eine Alternative. Ansonsten erhalten Sie nur dann mehr Platz, wenn Sie eine Panelgröße von 24 Zoll und mehr wählen.

Bei einer Seitengröße von 71 Prozent können zwei Seiten in Word gut leserlich nebeneinander dargestellt werden ohne die Fläche voll auszuschöpfen.

Das Anzeigen und Bearbeiten von Digitalfotos (8 bis 10 Megapixel-Kamera) ist in circa 24,4 Prozent der Originalauflösung möglich, was eine gute Grundlage für die Bearbeitung bildet. Gleichzeitig bleibt noch Platz, um zum Beispiel einen kleinen Music-Player und ein PDF-Dokument in knapp 66,5 Prozent Größe anzeigen zu lassen. Somit ist Multi-Window-Betrieb in einem gewissen Maße möglich.

Hp Lp2275w Monitor Hp Lp2275w Anwendungen
Zwei Dokumente können in Word nebeneinander dargestellt werden.

Reaktionsverhalten

Für das S-PVA-Panel des HP LP2275w wird eine mittlere Reaktionszeit von 6 ms (grey-to-grey) angegeben. In der Praxis erfüllt der 22-Zöller unsere Erwartungen im Office-Bereich, zum Beispiel beim Scrollen in Dokumenten oder Webseiten, problemlos.

Der HP LP2275w besitzt aus unserer Sicht Overdrive zur Beschleunigung der Pixel. Die Overdrive-Technologie wurde gut, wenn auch nicht perfekt, abgestimmt.

Damit die angelegte Spannung nicht zu stark oder zu schwach ist, muss bei jedem TFT mit Overdrive-Technologie vorher genau berechnet werden, wie lange die Flüssigkristalle für die Farbwechsel benötigen. Ist die Spannung nämlich zu stark und die Flüssigkristalle überdrehen, sieht man auch eine Art von Schlieren, den so genannten „Korona“-Effekt. In diesem Fall ist an Objekträndern, zum Beispiel in Spielen, bei Bewegungen ein im Vergleich zur Umgebung helleres Nachleuchten zu beobachten.

In unserem synthetischen PRAD-Schlierentest wo lediglich 2 Farben zum Einsatz kommen, ist ein leichter „Korona“-Effekt zu beobachten. In der Praxis beim Spielen oder auch im Videobetrieb ist davon allerdings nichts mehr zu bemerken.

Input-Lag

Um die Verzögerung des HP LP2275w im Vergleich zu einem Röhrenmonitor zu ermitteln, haben wir auf beiden Monitoren eine Stoppuhr synchron laufen lassen. Während des Tests wurden 50 Einzelbilder abfotografiert und diese im Anschluss ausgewertet, um einen Mittelwert zu erhalten.

Den Bildern zufolge weist der HP LP2275w konstant eine Latenz von 50 ms auf, was in etwa 3 fps entspricht. Das Ergebnis dürfte für die Mehrheit der Gamer gerade noch akzeptabel sein, lediglich Profizocker und Hardcorespieler werden sich mit Sicherheit nach einem Monitor ohne jeglichen Inputlag umsehen.

Hp Lp2275w Monitor Hp Lp2275w Anwendungen
Links ein CRT-Monitor und rechts daneben der LP2275w mit konstant 50 ms Latenz.

Für die meisten Anwender ist ein Inputlag generell unbedenklich und liegt außerhalb des Wahrnehmungsbereichs. Allerdings reagiert hier jeder Mensch individuell und jedes PC-System weist unterschiedliche „Grundlatenzen“ auf. Beide Faktoren wirken sich auf die Schwelle aus, ab der ein Inputlag tatsächlich spürbar ist.

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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