Hardwarekalibrierung mit HP Kalibrationskit
Das Kalibrationskit besteht aus der Advanced Profiling Software und einem Eye-One Display 2 von X-Rite. Der Straßenpreis liegt derzeit bei rund 220 Euro. Mit diesem Bundle ist es möglich, eine Hardwarekalibrierung durchzuführen.
Die Software ist auf das Wesentliche reduziert, wobei der Minimalismus fast schon etwas zu weit getrieben wurde. Alle notwendigen Einstellungen werden auf einer einzigen Seite vorgenommen.
Wie bei Color Navigator, das den Eizo CG beiliegt, entscheidet man sich zunächst für den Farbraum. In gemanagter Umgebung wird man hier i.d.R. den nativen Gerätefarbraum wählen. Soll in Applikationen, die kein Farbmanagement implementieren, eine korrekte Darstellung erfolgen, kann man entweder die verschiedenen Presets des HP LP2480zx auswählen, oder die gewünschten Normfarbwertanteile für die Primärfarben selbst eingeben. Ein schönes Feature wäre die Auswahl eines ICC Profils als Referenz gewesen, so wie es Eizo in Color Navigator implementiert. Insbesondere wäre damit hier eine Gradation umsetzbar, die nicht durch einen einzigen Zahlwert beschrieben werden kann (sRGB, L*).
Im nächsten Schritt wird der gewünschte Weißpunkt ausgewählt. Zur Verfügung stehen verschiedene Normlichtarten (u.a. D50 und D65), aber keine Farbtemperatur in Kelvin. Allerdings kann man die Normfarbwertanteile des Weißpunktes manuell eingeben.
Abschließend werden die gewünschte Leuchtdichte und die Gradation ausgewählt. Das „sRGB Gamma“ oder LStar stehen dabei nicht zur Auswahl, es können nur Zahlenwerte eingegeben werden. Die sRGB-Charakteristik lässt sich im Zuge der Hardwarekalibrierung auch nicht über die Auswahl des entsprechenden Presets in der Software erreichen.
Im nächsten Schritt wird der Bildschirm dann schon kalibriert und profiliert.
Die Advanced Profiling Software kann insgesamt überzeugen. Durch den Verzicht auf oft unnötigen Ballast ist die Bedienung unkompliziert und effizient. Die Vorgabe von Referenzprofilen (oder eine Möglichkeit, die Helligkeitskomponente für die Primärfarben direkt anzugeben) wäre noch ein interessantes Feature gewesen.
Obwohl es sich bei dem mitgelieferten Colorimeter um ein Eye-One Display 2 handelt, kann es nur mit der beigefügten Software verwendet werden. HP scheint hier Änderungen in der Firmware vorgenommen zu haben, so dass es von keiner Fremdanbietersoftware unterstützt wird.
Gerne hätten wir an dieser Stelle noch Messwerte für die Farbraumemulation aus der Advanced Profiling Software heraus geliefert. Aufgrund eines technischen Problems können wir nur das im Zuge der Profilierung erstellte ICC-Profil für die sRGB-Emulation auswerten. Der über die Primärfarben erfasste Farbraum entspricht dabei exakt sRGB. Daher kann man davon ausgehen, dass der HP LP2480zx hier nahtlos an die guten Ergebnisse anknüpfen kann, die er schon bei den fixen Presets lieferte.
Eine Überraschung im negativen Sinne gab es abschließend noch beim Test am DisplayPort-Ausgang einer nVidia QuadroFX 4800, über die eine Zuspielung mit 10-Bit pro Kanal erfolgte. Die Software erkannte den Bildschirm in diesem Fall nicht. Damit war eine Hardwarekalibrierung nicht möglich.
UGRA-Test
Abschließend haben wir den HP LP2480zx auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und Helligkeit 120 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Im Rahmen einer Softwarekalibrierung besteht er die Zertifizierung nicht, da zu viele Tonwerte durch die Eingriffe in die Grafikkarten-LUT verworfen werden.
Um ihm die Zertifizierung zu „entlocken“ (die wir derzeit nur im „Bundle“ mit einer Softwarekalibrierung ausführen können), haben wir den HP LP2480zx zunächst in Bezug auf die Vorgaben hardwarekalibriert, das ICC-Profil gelöscht und dann eine Softwarekalibrierung angeschlossen. In diesem Fall besteht der HP LP2480zx den UGRA-Test problemlos, da die Eingriffe in die Grafikkarten-LUT so gut wie ausbleiben.
Interpolation
Der HP LP2480zx verfügt über eine ausgereifte Lösung zur Skalierung. Diese geht qualitativ deutlich über einfaches Pointsampling hinaus, das immer noch viele Bildschirme zur Skalierung, ungeachtet des Quellseitenverhältnisses, nutzen. Bei Zuspielung durch den PC ist man also grundsätzlich nicht darauf angewiesen, die Skalierung von der Grafikkarte übernehmen zu lassen.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.
Interpolation Text:
Interpolation Spiele:
Um die Skalierung in Spielen zu verdeutlichen, haben wir identische Auflösungen in „Civilization IV – Beyond the Sword“ genutzt.
Insgesamt arbeitet der Scaler des HP LP2480zx gut, auch wenn Schwächen in der Textdarstellung (die auch eine leichte Überschärfung sichtbar macht) vorhanden sind. Bei der Skalierung grafischer Inhalte fallen diese Schwächen weit weniger ins Gewicht. Die Ergebnisse sind hier deutlich gefälliger. Eine separate Schärfefunktion ist nicht vorhanden.
Auflösungen mit einem Seitenverhältnis von 4:3 oder 5:4 können seitengerecht angezeigt werden. Eine pixelgenaue Darstellung mit entsprechenden Rändern an allen Seiten ist ebenfalls möglich. Für den Einsatz am Rechner sind damit alle Möglichkeiten abgedeckt. Im Abschnitt „Videosignalverarbeitung“ werden wir auf die Skalierung von Videosignalen noch eingehen.