Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert
Der Hersteller gibt eine maximale Helligkeit von 260 cd/m² an. Unser maximal gemessener Wert lag bei 310 cd/m² und konnte die Vorgaben damit deutlich übertreffen. Der minimale Wert lag bei 120 cd/m² welches für einige Anwender bei komplett abgedunkeltem Raum noch zu viel sein könnte.
Der vom Hersteller angegebene Kontrast von 3000:1 konnte leider nicht bestätigt werden, messbar waren Werte zwischen etwa 1700:1 bis 1800:1. Dies sind aber immer noch sehr gute Werte, die von einem IPS oder TN Panel nicht erreicht werden können.
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Bei der Helligkeitsverteilung liegen die oberen linken Bereiche über einem Wert von 15 Prozent, was nicht mehr als gut bezeichnet werden kann. Die restlichen Werte und auch der Durschnitt bewegen sich aber in einem guten Bereich.
Bei der Farbreinheit gibt es im unteren linken Bereich zwei große Ausreiser. Mit einer durchschnittlichen Abweichung von 2,4 fällt auch dieser Bereich nicht erfreulich aus.
Mit dem bloßen Auge erkennbar sind diese Abweichungen nicht. Die Spiegelungen des Bildschirms verhindern allerdings auch eine genau Betrachtung, da je nach Blickwinkel ein anderer Bereich der Frontfläche Spiegelungen enthält. Auch eine praxisferne Betrachtung bei völlig abgedunkeltem Raum machte keine deutlich sichtbaren Abweichungen in der linken oberen oder unteren Ecke sichtbar.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Das Panel des T2735MSC ist nicht mattiert und liegt hinter einer relativ dick wirkenden glasklaren Frontscheibe. Eine Entspiegelungswirkung ist nicht erkennbar, von hinten oder seitlich einfallendes Fremdlicht kann je nach Position der Lichtquelle richtig lästig werden.
Die einzelnen Subpixel sind in der Makroaufnahme sehr deutlich erkennbar. Sie erscheinen ein bisschen verzerrt, ob dies auf eine Beschichtung oder auf den ungewöhnlichen Fokusabstand unseres Mikroskops zurückgeht, haben wir nicht klären können. Eventuell nachteilig für die Schärfeleistung ist aber nicht die Beschichtung, sondern der Umstand, dass es hier zwei hintereinander liegende Frontflächen mit abweichendem Brechungsindex gibt. Den berüchtigten Kristalleffekt haben wir nicht beobachtet.
Blickwinkel
Aus allen vier Blickrichtungen nimmt der Kontrast spürbar ab, die Farben werden aber nicht verfälscht wiedergegeben wie es bei Monitoren mit TN-Panel aus niedriger Sicht der Fall ist. Insgesamt vergeben wir daher eine gute Note beim Blickwinkeltest.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der sRGB-Farbraum zu 89,2 Prozent abgedeckt wird, dadurch wird knapp eine gute Bewertung verpasst.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
In der Werkseinstellung konnten die Grauwerte mit nur geringen Abweichungen überzeugen. Die Gammakurve war im hohen Bereich ebenfalls nicht weit von der Ideallinie entfernt, der Weißpunkt mit 6.300 Kelvin nah an dem gewünschten Wert von 6.500 Kelvin und auch der Kontrast lag mit über 1800:1 in einem sehr guten Bereich. Deutliche Abweichungen gab es dagegen bei den Farbwerten, die auch wegen dem nur zu 89 Prozent abgedeckten sRGB-Farbraum nicht sehr gut ausfallen konnten.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der Text-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Einen sRGB Modus besitzt der Monitor nicht, daher haben wir den Text-Modus vermessen, der uns auf den ersten Blick die größten Abweichungen zu den Werkseinstellungen zeigte.
Die Messergebnisse vielen allerdings relativ ähnlich aus. Die Grauwerte haben sich leicht verbessert, die Farbwerte und die Gammawerte sind fast identisch geblieben. Die Helligkeit wurde deutlich reduziert, aber leider auch der Kontrast, der auf 1370:1 absinkt. Auch dieser Modus ist daher nicht für die Bildbearbeitung geeignet. Wir haben auch für die Textbearbeitung keinen Vorteil ausmachen können, die Werkseinstellung mit reduzierter Helligkeit dürfte auch dafür die bessere Wahl darstellen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Für die Kalibrierung haben wir die Helligkeit auf 15, Rot auf 96, Grün auf 96 und Blau auf 100 eingestellt. Alle anderen Regler wurden in der Werkseinstellung belassen.
Die Grauwerte, der Gammawert und der Weißpunkt liegen nah an den Ideallinien. Die Farbwerte weichen aufgrund des zu geringen sRGB-Farbraums noch ab, haben sich aber auch deutlich verbessert. Der Kontrast ist mit 1540:1 leicht gesunken, liegt aber immer noch auf einem sehr guten Niveau.
Für die Bildbearbeitung im Amateurbereich sollte daher ein Colorimeter genutzt werden, um die gemessenen Parameter verbessern zu können, der nur durchschnittlich abgedeckte Farbraum kann mit diesem aber auch nicht erhöht werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.