Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 Display Pro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Abdeckung des sRGB-Farbraums schneidet der PLXB2485WSU gut ab, wir messen einen Wert von 96,2 Prozent. Für ein Consumergerät ist dieser Wert sehr gut, die Fotoamateure wird es freuen.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich sRGB Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset befindet sich der Monitor in der Farbeinstellung User, die R-G-B-Regler stehen auf 100, der Gammaregler zeigt den Wert 2,2. Im OSD finden wir auch eine sRGB-Einstellung, diese haben wir für die Untersuchung der Farbwiedergabe verwendet.
Wie so oft finden wir auch bei diesem Monitor in der werksmäßigen sRGB-Einstellung eine recht kühle Farbstimmung vor, diesmal messen wir 7200K. Innerhalb der Graustufen steigt die Farbtemperatur weiter an auf bis zu 7950K, was zu extrem hohen deltaC-Werten führt (Range DeltaC über 4,0). Die durchschnittlichen Abweichungen bei den Primär- und Sekundärfarben bewegen sich mit einem durchschnittlichen deltaE-Wert von 2,53 noch in einem befriedigenden Bereich. Die Gammakurve verläuft recht steil, bei den helleren Messpunkten liegt sie stark oberhalb der vorgegebenen Kurve.
Für die üblichen Consumerzwecke wie Internet, Textverarbeitung und Filme ist die Farbwiedergabe in dieser Einstellung noch nutzbar, ideal ist sie sicherlich nicht. Grafik- und Fotoamateure werden vor allem die große Farbraumabdeckung begrüßen, dafür sind allerdings die kühle Farbstimmung, der nicht normgerechte Gammaverlauf und die extremen DeltaC Werte hinzunehmen. Eine Kalibrierung ist hier absolut zu empfehlen.
Unsere Versuche, dem steilen Gammaverlauf durch Änderungen am Gammaregler abzuhelfen, verliefen leider ohne Erfolg. In der nächst niedrigeren Einstellung Gamma 2.0 fiel der Mittelwert gleich von 2,3 auf 1,8 zusammen. Höhere Einstellungen lieferten erwartungsgemäß noch höhere Mittelwerte von 2,4 und mehr.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Nach der Kalibrierung mit iColor 3.8 und dem i1 Display Pro mit White-LED-Korrektur hält der PLXB2485WSU die Vorgabewerte gut ein. Alle Messgrößen liegen jetzt nahe an der sRGB-Spezifikation, der so häufig zu beobachtende Ausreißer bei Blau ist diesmal allerdings sehr groß. Die Farbtemperatur ist etwa 100K zu warm, das ist nicht weiter tragisch, deutet aber eventuell darauf hin, dass die White-LED-Korrektur des i1 Display Pro nicht sehr gut mit der LED-Charakteristik dieses Monitors korreliert.
Kombiniert mit der guten Blickwinkelstabilität des IPS-Panels ist die Farbwiedergabe nach der Kalibrierung richtig gut. Die Anschaffung eines Colorimeters lohnt sich vor allem für den Hobbyfotografen mit Schwarz-Weiß-Ambitionen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Der Iiyama PLXB2485WSU löst nativ 1920 x 1200 px auf und bietet damit mehr Pixel in der Höhe als das nunmehr gängige 16:9 HD-Videoformat mit 1920 x 1080 px. Bei Programmen und Spielen mit anderen Bildformaten oder begrenzten Auflösungen kann die Interpolationsfähigkeit des Monitors genutzt werden und zur Entlastung schwächerer Grafikkarten dienen.
Im Test zeigte der Iiyama hier durchaus eine sehr gute Leistung. Zahlreiche 16:10 und 4:3 Formate werden sehr sauber auf Vollbild interpoliert. Schwächen zeigt er hingegen bei der Interpolation von 16:9 Bildformaten. Hier treten häufiger oben und unten Ränder auf. Das FullHD-Format 1920 x 1080 px gibt er sauber auf Vollbild interpoliert wieder.
Das einfache HD-Format 1280 x 720 px wie auch 1600 x 900 px gibt er hingegen nur stark verzerrt und mit schwarzen Balken auf dem Bildschirm wieder. Hier kann man im Anzeigemodus von der Option Vollbild auf die 1:1-Darstellung in Originalgröße oder zu der Option Aspect wechseln, die meist eine leichte Vergrößerung des Bildes unter Beibehaltung des originalen Seitenverhältnisses bietet.
Leider wirkt die einfache HD-Auflösung von 1280 x 720 px auch in diesem Modus recht klein auf dem Bildschirm und das dargestellte Bild weist rundum einen Rand von rund 5 cm auf.
Die Schärfe ist bei nativer Auflösung erwartungsgemäß sehr gut und wird nur durch die Auflösung des Panels begrenzt. Sie kann im OSD-Menü auch noch weiter angepasst werden. Der voreingestellte Wert von 30 ist bereits sehr gut gewählt.
Bei der Interpolation von 1.280 x 720 auf Aspect werden zusätzlich graue Bildpunkte eingefügt, die naturgemäß zu etwas dickeren Linien führen und einen leichten Unschärfeeindruck bewirken.
Insgesamt macht das interpolierte Bild bei allen getesteten Auflösungen einen sehr sauberen Eindruck, auch wenn 16:9-Formate im Vollbildmodus häufig nur stark verzerrt oder im Aspect-Modus nur relativ klein auf dem Bildschirm wiedergegeben werden. Selbst bei sehr feinen Texturen treten keine sichtbaren Unregelmäßigkeiten auf. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Texte mit fetten Buchstaben bleiben sehr gut leserlich.