Die Messwerte bescheinigen dem IPS231P deutliche Abweichungen. Es treten Farbabweichungen von fast 7 DeltaE im Bezug auf den Zentralwert auf. Auch die Helligkeit ist mit bis zu 15,5 Prozent Abweichung alles andere als gleichmäßig verteilt. Für die Grafikbearbeitung ist der Monitor aufgrund der DeltaE Abweichungen nicht mehr geeignet.
Bildmodi
IPS231P besitzt vier vordefinierte Bildmodi (Film, Text, Foto und sRGB), die zwar Bildschärfe, Farbbalance oder die Helligkeit verändern; eine verbesserte Darstellung konnte aber in keinem Fall festgestellt werden. Zudem haben alle Modi (bis auf sRGB) einen starken Grünstich und sperren gleichzeitig die RGB-Kanäle im OSD.
Blickwinkel
Das verbaute IPS-Panel verhält sich in diesem Punkt erwartungsgemäß tadellos und lässt kaum Wünsche offen. Auch bei steilen Blickwinkeln sinkt lediglich der Kontrast etwas, Farbverfälschungen bleiben dabei jedoch weitgehend aus. Um die Blickwinkelabhängigkeit anschaulich darzustellen, wurde der Monitor aus verschiedenen Richtungen fotografiert.
Nur in vertikaler Richtung erhält das Bild einen ganz leichten Rotstich, ansonsten bleiben Verfälschungen weitgehend aus.
Eine Besonderheit von IPS-Panels sei hier noch erwähnt: Bei seitliche Betrachtung erhalten besonders dunkle Farbtöne eine violette Aufhellung, gelegentlich auch „Backlight Bleeding“ genannt. Beim IPS231P ist dieser Effekt relativ stark ausgeprägt. Ein komplett schwarzer Bildschirm sieht so von der Seite betrachtet vollständig lila aus. Dies schränkt die Blickwinkel bei dunklem Bildinhalt zwar etwas ein, wirkt sich aber im Alltag nur selten störend aus.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den IPS231P vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Ergebnisse sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet. Das ermöglicht exakte und detaillierte Aussagen zum vorliegenden Testgerät.
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der ASUS ML248H verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir den Arbeitsfarbräume sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB 2.0. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen. Die exakten Bedingungen können in folgendem PDF-Dokument nachgelesen werden.
3D-Farbraumvergleich
Erläuterung der 3D Ansichten und Informationen zu ihrer Erstellung.
ISOcoated (FOGRA39): 88,8 % Abdeckung
sRGB: 93,5 % Abdeckung
Hier tut sich ein generelles Problem des LED-Backlights auf. Da die verwendeten weißen LEDs kein ausgewogenes Lichtspektrum aussenden, schneiden LED-Monitore meist in der Farbraumabdeckung eher schlecht ab.
Der IPS231P schlägt sich aber hier relativ wacker und liegt mit 93,5 Prozent sRGB-Abdeckung auf dem Niveau eines durchschnittlichen günstigen CCFL-Monitors.
Auswertung der farbmetrischen Tests
Die Ergebnisse der farbmetrischen Tests haben wir im folgenden Abschnitt ausführlich aufbereitet. Neben der Werkseinstellung wurde noch der sRGB-Bildmodus vermessen.
Erläuterung der DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt.
Erläuterung der DeltaC Abweichung für Grauwerte.
Erläuterung zur Darstellung der Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6934 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 99.88 100.00 123.52 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 12,0 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 9,8 |
Helligkeit / cd/m² | – | 236,7 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,27 |
Kontrast / x:1 | – | 876 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,1 (avg.) |
* CCT-Bezug
In der Werkseinstellung fallen Farb- und Graustufenabweichungen durchschnittlich hoch aus. Die Gammakurve zeigt ein etwas merkwürdiges Verhalten, sie beginnt etwas unterhalb der eingestellten 2,2 und fällt dann kontinuierlich ab. Für nicht farbverbindliche Einsatzwecke ist die Werkseinstellung (bis auf die hohe Helligkeitseinstellung) jedoch praxistauglich.
Vergleich des Bildmodus sRGB mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
sRGB-Modus | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6934 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 99.93 100.00 121.77 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 10,6 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 8,7 |
Helligkeit / cd/m² | – | 167,0 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,19 |
Kontrast / x:1 | – | 878 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,0 (avg.) |
* CCT-Bezug
Bis auf eine praxistauglichere Helligkeitseinstellung unterscheidet sich der sRGB-Modus kaum von der Werkseinstellung: Weder der Weißpunkt noch die Gammakurve haben sich dem sRGB-Ziel nennenswert angenähert.
Für die Kalibrierung ist der sRGB-Modus untauglich, da hier die RGB-Regler gesperrt sind. Daher erfolgten alle weiteren Messungen im Standardmodus.