Test Monitor LG Flatron IPS231P
8/8

Tonwertumfang

Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Zuspielung von Videoinhalten beachtet werden muss, ist der korrekte Tonwertebereich. Im Videobereich ist nämlich leider immer noch die (aus heutiger Sicht sinnlose) Beschneidung des RGB-Wertebereichs auf Tonwerte von 16-235 üblich; viele Zuspielgeräte (z.B. auch der im Test verwendete Sony S370) können nur das beschnittene Signal ausgeben. Geht der verwendete Monitor jedoch von dem im PC-Bereich üblichen (und sinnvollem) vollständigem Wertebereich von 0-255 aus, so führt diese Kombination zu einem äußerst schlechtem Schwarzwert und Kontrast, da die 16 dunkelsten und die 16 hellsten Graustufen des Monitors ungenutzt bleiben.

Der IPS231P unterstützt nur den vollständigen PC-Wertebereich von 0-255; die bei vielen Monitoren übliche Umschaltung auf den Bereich von 16-235 bei Zuspielung im YCbCr-Farbmodell wurde hier nicht implementiert. In Zusammenhang mit einem BluRay-Player wie dem im Test verwendeten Sony S370 bekommt man also kein vernünftiges Bild zustande. Wer plant, den IPS231P an einen externen Zuspieler anzuschließen, sollte also vorher sicherstellen, dass dieser auch die Spreizung des Bildmaterials auf den kompletten RGB-Wertebereich unterstützt.

Die beiden folgenden Bilder zeigen dieselbe Szene aus dem Film „Harry Potter und der Halbblutprinz“, die mit derselben Belichtungszeit aufgenommen wurden. Beim linken Bild wurde das Signal vom PC zugespielt, also mit dem kompletten Wertebereich von 0-255. Beim rechten Bild kam das Signal vom Bluray-Player, also mit eingeschränktem Tonwertumfang. So ist die flaue Darstellung im Vergleich deutlich sichtbar.

Lg Flatron Ips231p Monitor Schwarzwert1
Lg Flatron Ips231p Monitor Schwarzwert2
Der direkte Vergleich macht den aufgrund unterschiedlicher Tonwertbereiche schlechten Schwarzwert sichtbar.

Fazit

In der Preisklasse des IPS231P kann man von keinem Monitor erwarten, alles zu können: Ein Preis von etwa 200 € kann nicht erreicht werden, ohne in manchen Bereichen kleinere oder größere Abstriche zu machen. Das macht die Endbewertung besonders schwierig: Abhängig vom vorgesehenen Einsatzzweck kann ein bestimmtes Gerät vollkommen genügen oder nahezu untauglich sein. Aufgabe dieses Fazits soll es also sein, die typischen Einsatzgebiete eines Monitors in jene zu unterteilen, die der IPS231P ohne größere Probleme meistert, und in jene, bei denen sich das Gerät nicht mit Ruhm bekleckert.

Für die farbverbindliche Grafikbearbeitung kann man den IPS231P nicht empfehlen. Zwar wäre die Farbraumabdeckung für Arbeiten in sRGB noch passabel und auch unter Blickwinkeln bleibt das Bild weitgehend stabil. Die schlechte Bildhomogenität, die sich in Form von starken Helligkeits- und Farbabweichungen innerhalb des Bildschirms äußert, macht dem ambitionierten Grafiker ebenso wie die schwache LUT einen Strich durch die Rechnung. Für den Hausgebrauch (bearbeiten der Urlaubsfotos) reicht die gebotene Leistung aber in jedem Fall aus.

Das Surfen im Internet, Textverarbeitung und andere Büroaufgaben gehören gewissermaßen zum kleinen Einmaleins von Monitoren und werden von diesem dementsprechend auch in den meisten Fällen ordentlich gemeistert. Auch der IPS231P enttäuscht hier nicht: Durch die große Bildschirmfläche ist entspanntes Arbeiten auch über längere Zeit möglich. Der Stromverbrauch fällt dabei durchschnittlich aus, was für ein IPS-Panel sehr vorbildlich ist. Auch die exzellenten ergonomischen Funktionen kommen im Bürobetrieb sehr gelegen.

Als hauptsächliches Spieledisplay ist der IPS231P ungeeignet – die sogar für IPS-Verhältnisse langen Schaltzeiten mögen für gelegentliche Spiele zwischendurch noch in Ordnung gehen, sobald es etwas schneller zur Sache geht, stören die auftretenden Schlieren aber doch arg.

Bei Videos wären zwar kürzere Schaltzeiten ebenfalls von Vorteil, sind aber nicht unbedingt ein K.O.-Kriterium. So kann der IPS231P für gemütliche Filmeabende durchaus herhalten – dank großzügiger Blickwinkel ist man dabei auch nicht an einen kleinen Bereich direkt vor dem Gerät gefesselt. Die Full-HD-Auflösung und das gute Kontrastverhältnis (zumindest wenn man auf den korrekten Tonwertebereich achtet) tun ihr Übriges.

Alles in allem geht das Konzept, das LG beim IPS231P verfolgt, auf. Der Monitor ist vorrangig für Büro- und Schreibarbeiten ausgelegt und auf diesem Gebiet lässt er auch keine Wünsche offen. Dass die Leistungen des Geräts in anderen Bereichen etwas abfallen, verschmerzt die typische Zielgruppe. Alles in allem bietet der LG IPS231P ein tolle Preis-/Leistungsverhältnis.

Bewertung

Bildstabilität:
(digital)
(analog)
Blickwinkelabhängigkeit:
Kontrasthöhe:
Farbraum:
Subjektiver Bildeindruck:
Graustufenauflösung:
Helligkeitsverteilung:
Interpoliertes Bild:
Gehäuseverarbeitung/Mechanik:
Bedienung/OSD:
Geeignet für Gelegenheitsspieler:
Geeignet für Hardcorespieler:
Geeignet für DVD/Video:
/
Preis [incl. MWSt. in Euro]: Kein Angebot verfügbar
3.7

(GUT)

Technische Spezifikationen: LG Flatron IPS231P

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