deltaE Abweichung
Erläuterung der Abweichung deltaE: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE-Wert von eins entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge üblicherweise wahrnehmen kann.
Erst ab einem deltaE von drei können die meisten Menschen Farbunterschiede ausmachen. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass hier bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte kleiner sein als drei deltaE, das Maximum geringer als 10 dE, besser 6 dE. Bis zehn deltaE haben zwei Farben jedoch noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6691 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 296 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,38 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 778 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,13 |
Die Darstellung in der Werkseinstellung ist durchwachsen. Während der Weißpunkt nur etwas zu warm ausfällt, ist die Helligkeit allerdings viel zu hoch. Zusammen mit dem hellen Schwarzpunkt wird dennoch ein respektabler Kontrast von 778:1 erreicht. Auch in der Farbdarstellung liegt der W2286L zum Teil weit daneben. Besonders auffällig ist das Maximum bei Grün mit einem deltaE von 7,9. Das durchschnittliche deltaE von 3,2 ist noch im annehmbaren Bereich.
Da die Werkseinstellung als Ausgangspunkt für die meisten Benutzer sehr wichtig ist, haben wir mit HCFR noch eine genauere Darstellung aufbereitet. Hier werden noch weitere Schwächen sichtbar: Der Weißpunkt und das Gamma sind über weite Strecken der Graustufenmessung äußerst instabil. Wir vermuten, dass dies auf den nicht abschaltbaren dynamischen Kontrast zurückzuführen ist.
Profilgenauigkeit sRGB
Profilgenauigkeit | Profilwert | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6488 | 6472 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 120 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,16 | 0,17 |
Kontrast / x:1 | 749 | 705 |
Gamma / Durchschnitt | ~2,20 | 2,19 |
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit ein möglichst (die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum) ideales Tonwertmapping gemäß ausgewähltem Rendering-Intent durchführen.
Das in iColor erstellte Profil beschreibt den Monitor äußerst gut. Die Abweichungen sind sehr gleichmäßig und es sind keine Ausreißer zu erkennen.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem sRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6472 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 120 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,17 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 705 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,19 |
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem sRGB-Profil versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz, mit dem Rendering-Intent „perzeptiv“.
Nach der Kalibrierung wurde die Farb- und Graustufenwiedergabe erheblich optimiert. Die Graustufen haben nun einen stabilen Weißpunkt und weichen kaum von der Vorgabe ab. Auch Gammawert und Helligkeit sind nah am Zielwert. Einziger Kritikpunkt sind die geringen deltaE-Abweichungen bei den Farben. Mit einer Durchschnittsabweichung von 1,3 deltaE wird dennoch ein gutes Ergebnis erzielt.
Die Farbeinstellungen mussten im OSD etwas korrigiert werden. Für die Kalibrierung auf den sRGB-Standard haben wir folgende Einstellungen gewählt: Gamma 0, Kontrast 70, Helligkeit 34, R=50, G=37, B=25
UGRA-Test
Um den Monitor nach allgemeingültigen Anforderungen zu testen, haben wir den 22-Zöller auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und 120 cd/m²). Der Flatron W2286L verfehlt die Vorgaben nur knapp, weil die farblichen Abweichungen der Graustufen im Zuge der Kalibrierung etwas zu stark (89,8 %) von den strengen UGRA-Vorgaben abweichen.
Das Hauptaugenmerk eines Bildschirmes mit TN-Panel ist aber bestimmt nicht die Tauglichkeit zur Druckvorstufe. Der LG Flatron W2286L liefert zwar in der Werkseinstellung kein optimales Ergebnis. Nach der Kalibrierung kommt er den Zielvorgaben aber schon sehr nahe. Fraglich dabei ist aber, ob Besitzer eines Kolorimeters wohl zu einem Bildschirm mit TN-Panel greifen werden.
Interpolation Text
Als Interpolationsmöglichkeiten bietet das Menü des W2286L eine Breitbild- oder 4:3-Darstellung an. 16:9- und 5:4-Auflösungen werden daher nicht seitengerecht wiedergegeben. Auch auf eine 1:1-Darstellung wurde verzichtet. Nicht-native Auflösungen können also nicht pixelgenau dargestellt werden, sondern werden stets interpoliert, wodurch es zu Unschärfen oder Schattenbildung kommt.
Die native Auflösung bietet natürlich das schärfste Bild, weil jedem Pixel des Signals ein Pixel auf dem Bildschirm zugeordnet ist. Verändert man nun die Auflösung, muss ein Pixel des Signals auf mehrere Pixel gestreckt werden. Es entsteht die typische Schattenbildung.
Folgende Bilder sollen zudem die Interpolationsmöglichkeiten bei der weit verbreiteten 5:4-Auflösung 1.280 x 1.024 verdeutlichen: