Reaktionsverhalten
Bei schnellen Bildbewegungen ist es entscheidend, wie schnell der Monitor auf die Bildänderung reagiert. Ist hier die Elektronik des Monitors zu langsam, treten nach den bewegten Objekten Unschärfen und Schlieren auf. Um dem vorzubeugen, greifen die Hersteller von LCD-Monitoren auf die Overdrive-Technik zurück. Dabei werden die einzelnen Pixel durch einen Stromstoß beschleunigt. Im Optimalfall verringert sich dadurch die Schlierenbildung auf ein nicht mehr sichtbares Niveau, ohne dabei negative Effekte wie Ghosting (zeigt sich durch schwarze Schatten nach den bewegten Objekten) oder Corona-Bildung zu erzeugen (ähnlich der Corona der Sonne – sichtbar bei einer Sonnenfinsternis –, entsteht dieser Effekt durch ein übermäßiges Nachleuchten der gerade geänderten Pixel).
Der W2443T zeigt in Sachen Reaktionszeit eine ganz ordentliche Leistung. Schlieren sind nur in geringem Maß zu erkennen.
Die gute Reaktionszeit wird durch eine stark übersteuerte Overdrive-Schaltung erkauft. Dies zeigt sich am stärksten beim Scrollen von Texten im Internet oder bei der Textverarbeitung. Aber auch in Spielen ist der Effekt sichtbar. Gemeint ist hier eine deutliche Corona-Bildung schon bei mittleren Bildbewegungen und beim Scrollen von Texten. Zwar bleiben Texte noch lesbar, bekommen aber eine deutlich rote Farbe. Beim Übergang von Weiß zu einer dunkleren Farbe tritt dieser Effekt am stärksten auf. Die Bildung von Ghosting-Effekten ist während des Tests nicht aufgetreten.
Die Overdrive-Funktion ist im OSD weder regel- noch abschaltbar. Die einzige Möglichkeit hier Einfluss zu nehmen ist die Verwendung der Modi FILM oder TEXT in der f-ENGINE. Beide Bildmodi verändern das Bild vor allem in Farbe und Kontrast so, dass der rote Effekt größtenteils verschwindet. Hier ist das Arbeiten mit Texten deutlich angenehmer. Jedoch ist man dann an die feste Einstellung von Farbe, Helligkeit und Kontrast gebunden.
Inputlag
Neben der Reaktionszeit ist vor allem für Spiele das Inputlag interessant. Für Hardcore-Spieler ist dieser Wert wohl ausschlaggebend für den Kauf. Dabei handelt es sich um die Verzögerungszeit, die von der Elektronik des Monitors durch Bearbeitung des Bildes vor der Ausgabe erzeugt wird.
Die Messungen zum Inputlag wurden mit der neuen Software SMTT durchgeführt. Diese liefert genauere Werte als frühere Methoden.
Nach zahlreichen Messungen zeigten sich größtenteils die beiden Werte 14 ms und 28 ms Differenz. Beide traten zu je 50 Prozent auf. Daraus ergibt sich ein Durchschnitt von knapp über 20 ms. Damit beträgt die Latenz etwas über einem Frame pro Sekunde, was ein guter Wert ist.
Für Gelegenheitsspieler ist der Monitor allemal geeignet. Hardcorespieler mit gehobenem Anspruch werden sich hauptsächlich an der durch die Corona-Effekte entstehende Unschärfe stören. Inputlag und Reaktionszeit sind aber durchaus auch für gehobene Ansprüche ausreichend.
DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.
Filme auf DVD werden dank HDCP-Unterstützung am digitalen DVI-D-Anschluss des W2443T problemlos dargestellt.
Mit der nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 zeigt der W2443T Full-HD Bildmaterial ohne schwarze Balken an, sofern es sich dabei nicht um Bildmaterial im 2,35:1 (21:9) Kinoformat handelt.
Die gute Reaktionszeit führt hier zu einer ordentlichen Präsentation des Bildes. Die Corona-Effekte fallen bei Filmen weniger auf. Die Farbwiedergabe ist ordentlich. Der Schwarzwert genügt normalen Ansprüchen, könnte aber besser sein. Gerade die festgestellten blauen Aufhellungen am unteren Bildschirmrand sind bei Filmwiedergabe mit schwarzen Balken deutlich zu sehen, lenken aber nicht vom Filmgeschehen ab.
Videosignalverarbeitung
In den abschließenden Tests haben wir die Elektronik des LG W2443T-PF noch einmal im Detail auf die Verarbeitung von Videosignalen hin getestet.
Leider fehlt ein passender HDMI-Anschluss für die direkte Verbindung mit einer Spielkonsole oder einem DVD/Blue-Ray Player. Dies wird nur durch die Verwendung eines Adapters von HDMI auf DVI-D möglich. Immerhin bietet der Monitor am DVI-D-Anschluss HDCP Unterstützung.
Unterstützte Refreshraten
Im Folgenden haben wir geprüft, welche Frequenzen der W2443T unterstützt. Frequenzen von 50 Hertz oder ein Vielfaches von 24 helfen besonders, eine judderfreie Darstellung von Videos und Filmen zu ermöglichen. Um zu überprüfen, ob der Monitor auch intern mit diesen Frequenzen schaltet, haben wir einen Juddertest durchgeführt.
Laut Datenblatt unterstützt der W2443T Bildfrequenzen von 56 bis 75 Hertz. Bei keiner getesteten Bildfrequenzen 56/ 60/ 75 Hertz kam es zu Bildrucklern. Bei der Wiedergabe von DVDs bemerkt man allerdings ein leichtes Ruckeln. Dies ist auf den fehlenden Support der 50 Hertz Frequenz zurückzuführen.
Full-HD Material wird mit 60 Hertz wiedergegeben. Hierbei treten keine erkennbaren Ruckler auf.