Test Monitor NEC PA271W-BK
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Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität

Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die Helligkeitsabweichung in Prozent und das DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den zentral gemessenen Wert.

Nec Pa271w Bk Monitor Ausleuchtung3
Nec Pa271w Bk Monitor Homogenitaet1
An 15 Messpunkten wurde die Helligkeitsverteilung (linkes Bild) und Bildhomogenität (rechtes Bild) überprüft – ColorComp aus.
Nec Pa271w Bk Monitor Ausleuchtung4
Nec Pa271w Bk Monitor Homogenitaet2
An 15 Messpunkten wurde die Helligkeitsverteilung (linkes Bild) und Bildhomogenität (rechtes Bild) überprüft – ColorComp 5.

Ohne ColorComp wären Helligkeits- und Homogenitätsabweichungen für ein Produkt dieser Preisklasse allenfalls auf mäßigem Niveau. Mit ColorComp (hier auf maximaler Stufe) ändert sich dieser Eindruck, und der NEC PA271W erreicht ein gutes, wenn auch nicht sehr gutes, Ergebnis. Dafür sollte man die Einbußen im Kontrast in jedem Fall in Kauf nehmen, zumal sie zwar spürbar, aber nicht dramatisch sind. Andere Hersteller lassen dem Anwender erst gar keine Wahl, und aktivieren Kompensationsschaltungen automatisch, sofern sie solche Funktionen überhaupt verbauen.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Auch TN-Panels erreichen ähnliche Blickwinkel auf dem Papier, dies aber bei einem Restkontrast von 5:1. Damit sind die Werte nicht vergleichbar. Außerdem werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht die Angabe einbezogen.

Wichtiger als die Blickwinkelangabe unter Einbeziehung des Restkontrastes ist daher die tatsächliche, subjektive Blickwinkelstabilität ohne sichtbare Farbverfälschungen, Negativeffekte oder Veränderung anderer Bildparameter.

Nec Pa271w Bk Monitor Blickwinkel
Blickwinkel des NEC PA247W.

Die aktuellen Bildschirme mit H- oder P-IPS Panel unterscheiden sich in ihrer Blickwinkelcharakteristik nicht. Damit erreicht auch den NEC PA271W ein sehr gutes Ergebnis, das sich in hoher Blickwinkelstabilität und dem Ausbleiben unschöner Farbverfälschungen äußert. Betrachtungen aus dem Winkel führen fast ausschließlich zu einem geringeren Kontrast.

Durch den fehlenden A-TW Polarisator werden in dunklen Tonwerten die typischen Aufhellungen aus dem Winkel sichtbar. Je nach Abstand vom Gerät treten sie aber auch schon bei frontaler Betrachtung auf. Beim 27-Zoll großen Panel des PA271W wird man damit kaum eine Position finden, in der überhaupt keine Aufhellungen sichtbar sind. Der benötigte Betrachtungsabstand wäre größer, als es die feine Auflösung erlaubt.

In Summe bleiben die Blickwinkeleigenschaften eines H- oder P-IPS Panels aber auch ohne A-TW Polarisator besser als bei den VA-Varianten. Den geringsten Abstand weisen die S-PVA Ausführungen von Samsung auf, die hauptsächlich nur mit dem „Gamma-Shift“ zu kämpfen haben. Er beschreibt eine Veränderung der Gradation zu den Rändern hin, die als reiner Blickwinkeleffekt auftritt.

Was für welchen Benutzer ein Ausschlusskriterium sein könnte, ist Gegenstand teils hitziger Diskussionen im Internet. Letztlich kann hier aber nur individuell entschieden werden.

Ausmessung und Kalibration

Wir haben im Folgenden den NEC PA271W vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Ergebnisse sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet, was eine exakte und detaillierte Aussage zum vorliegenden Testgerät ermöglicht.

Farbraumvergleich in Lab (D50)

Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der NEC PA271W verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir die Arbeitsfarbräume sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB 2.0. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen. Die exakten Bedingungen können als PDF-Dokument angesehen werden.

3D-Farbraumvergleich

ISOcoated (FOGRA39): 99,9 % Abdeckung

Nec Pa271w Bk Monitor Iso1
Nec Pa271w Bk Monitor Iso2

sRGB: 100 % Abdeckung

Nec Pa271w Bk Monitor SRGB1
Nec Pa271w Bk Monitor SRGB2

AdobeRGB: 97,4 % Abdeckung

Nec Pa271w Bk Monitor ARGB1
Nec Pa271w Bk Monitor ARGB2

ECI-RGB 2.0: 87,7 % Abdeckung

Nec Pa271w Bk Monitor Eci1
Nec Pa271w Bk Monitor Eci2
 

Der NEC PA271W erreicht die Herstellerangaben hinsichtlich der Abdeckung von sRGB und AdobeRGB, die vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt werden. Das gilt auch für den ISOcoated-Farbraum. Damit sollte in Farbmanagement fähigen Anwendungen eine exakte Darstellung möglich sein – vorausgesetzt, der NEC PA271W verhält sich linear genug.

Die Übereinstimmung mit ECI-RGB 2.0 fällt mit knapp 88 Prozent deutlich geringer aus. Je nach Bildinhalt ist mit mehr oder weniger starken Farbabrissen bzw. etwas größeren Farbabweichungen zu rechnen, falls Farbtöne enthalten sind, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen. Es gibt allerdings kaum Bildschirme mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung, die hier eine höhere Abdeckung aufweisen.

Die als Grundlage für die Aufbereitung herangezogenen Primärfarben entsprechen den zuletzt getesteten Geräten mit H-IPS Panel (DELL U2410, DELL U2711, Eizo CG245W) und auch dem kleineren NEC PA241W.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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